Mein Wecker klingelt unter der Woche so gegen 6.15 Uhr. Wach bin ich aber meist um 5.30 Uhr. Der Wecker ist mehr so eine Sicherheit. Aufstehen müsste ich eigentlich nicht so früh. Das Perlhühnchen schält sich früh morgens aus den Federn, weckt die Junghühner und macht für sich und das Küken Frühstück. Der Junghahn bleibt lieber bis kurz vor Schulbeginn liegen, hechtet dann kurz unter die Dusche und von dort quasi direkt aufs Velo. Wenn der sich in der Schule auf seinen Platz setzt, ist zuhause sein Bett noch mollig warm – ehrlich!
Ich lass den Tag gemütlich angehen. Vor dem Aufstehen erst mal Foodblogs lesen – für etwas hat man ja so ein internettaugliches Hightech-Handy. He ja, und ich muss doch überlegen, was ich zu Mittag kochen will.
Am Donnerstag hatte ich frei – wach war ich kurz vor 5.30 Uhr. Und einer der ersten Blogs, den ich gelesen hatte, war der von Robert mit dieser wunderbaren Pizza. Mein Magen knurrte bereits bei der Bildbetrachtung wie ein Hofhund. Nun denn, aufstehen, Pizzateig kneten, Tomaten in den Ofen schieben, duschen, Wäsche in die Wama stopfen, Bett machen (nur mein eigenes, die andern gehen mich nichts an), bisschen aufräumen, Wäsche aufhängen, Tomaten aus dem Ofen holen, Pilzkorb fassen und ab in den Wald. Es war noch sehr früh, ich hab kaum was gesehen…
Und weil ich den ganzen Vormittag in den Wäldern rumgegeistert bin, musste das Mittagessen sehr schnell gehen. Reste von den Vortagen wollten aufgebraucht werden. Da war noch ein bisschen kalter Braten vom Sonntag übrig, den also dünn aufgeschnitten. Dann hatte ich noch ein paar Pellkartoffeln übrig (am Montag Mittag gab es nämlich Kartoffelsalat und Wienerli), aus denen machte ich einmal mehr die platten Ofenkartoffeln von Petra. Und dazu eine Schüssel Salat.
Abends war dann endlich wieder mal die ganze Hühnersippe am Tisch versammelt. Drum gab es da die Pizza. Was soll ich sagen – einfach wunderbar. Diese Ofentomaten schmeckten ausgezeichnet. Die merke ich mir vor. Und statt Kapern kamen nun die Holunderkapern, die ich nach Sybilles Rezept eingemacht hatte, zum Einsatz. Die schmeckten herrlich fruchtig auf der Pizza.
Rezept für 4 Personen
8 Tomaten (ich hatte Flaschentomaten)
eine Handvoll gehackte, frische Kräuter (Rosmarin, Thymian, Oregano, Bohnenkraut)
4 Knblauchzehen, fein gehackt
Salz, Pfeffer
Olivenöl
Pizzateig
(Rezept poste ich da jetzt keins, da hat jeder seine eigenen Vorlieben)
Büffelmozzarella
Kapern – bei mir Holunderkapern
Oliven
Sardellenfilets
Basilikum
Bei den Tomaten oben und unten ganz wenig wegschneiden, so dass sie eine Standfläche kriegen. Tomaten quer halbieren, Kerne entfernen. Kräuter und Knoblauch fein hacken, mit Salz und Pfeffer würzen und mischen, mit einem Espressolöffel in die nun leeren Tomatenkammern geben. In einer feuerfesten Form etwas Olivenöl verteilen, Tomatenhälften reinsetzen, mit Olivenöl beträufeln und bei 190 Grad 1,5 Std. im Ofen schmurgeln. Aus dem Ofen nehmen und auskühlen lassen.
Pizzateig auswallen. Die Tomatenhälften häuten, in einem Sieb etwas plattdrücken und auf dem Teig verteilen. Den aufgefangenen Tomatensaft evtl. etwas einkochen lassen und über die Tomaten verteilen. Zwischen die Tomaten den Mozzarella plazieren. Die zerkleinerten Sardellenfilets auf den Tomaten, die Oliven und die Kapern quer über die Pizza verteilen. Backen bei 220 Grad ca. 20 Minuten (bei mir auf dem Blech in Ermangelung eines Pizzasteins). Die Pizza nach dem Backen mit Basilikum bestreuen.
lamiacucina
22. September 2012 at 09:26Holunderkapern. Leider verpasst. Etwas fürs nächste Jahr. So kommt man vom einen Rezept aufs nächste.
Sybille
22. September 2012 at 10:17Liebes Lieblingshuhn,
die Pizza fand ich bei Robert schon klasse und jetzt deine…
überaus mundwässernd.
Schöne Idee mit den Kapern (mir ist eigentlich noch nichts dazu eingefallen..kopf..kratz..).
Schönes Wochenende und besseres Wetter.
Hier versinkt der Herbst gerade in Bächen.
Bonjour Alsace
22. September 2012 at 15:47Liebes Hühnchen, hach, diese Tomaten, traumhaft, nicht wahr?
kegala
22. September 2012 at 17:56Klasse Henne!
die Pizza hat mich auch schon angelacht 🙂
pimpimella
23. September 2012 at 07:01Das sieht ja sensationell lecker aus…Bushi hat mir vor kurzem Bärlauchkapern gesschenkt, jetzt kommst Du mit Holunderkapern….kannte ich vorher überhaupt nicht. Lohnt sich immer, das Bloglesen in der Früh, gell? 🙂
Wilde Henne
24. September 2012 at 07:23@Robert
Ich hab das Perlhühnchen mit dem Küken an den Waldrand geschickt – selber konnte ich ja wegen Krücken nicht. Nun hab ich zwei Gläser von den Dingerchen. Das ist im Fall eine Fitzelarbeit sondergleichen, ich warn Dich schon mal vor. Für die zwei Gläser hatte ich zum Abstrupfen Tagesschau, Tatort, Günter Jauch und nochmals Tagesschau geguckt 😉
@Sybille
Ein Glas Holunderkapern ist bei mir schon fast leer. Das Küken hat – nachdem das Glas wegen der Pizza schon mal auf war – drei Suppenlöffel voll einfach so gegessen.
@Elsässerli
Genau, diese Tomaten – einfach wunderbar. Volle Tomatenkonzentration. Hängt aber – wie immer – von der Qualität der Tomaten an sich ab.
@Gaby
Kann ich sehr empfehlen. Solange jetzt noch sonnengereifte Tomaten in guter Qualität auf den Märkten zu haben sind, unbedingt ausprobieren.
@Mel
Bärlauchkapern wollte ich schon immer mal machen. Aber es braucht so viele von den Dingern für ein Glas voll. Und diese Bückerei bei der Pflückerei… man wird ja nicht jünger 😉
Dirk Staudenmaier
24. September 2012 at 13:54Ich könnte Roberts Kommentar abschreiben… 😉 Die Nachbarn gegenüber haben Hollunder. Nun, nächstes Jahr eben…
Unknown
24. September 2012 at 16:34mhhh davon würde ich nun auch ein Stück nehmen, ich war am Samstaggmorgen in anderer Mission unterwegs und so kommt mir erst jetzt wieder deine Pizza in den Sinn (damals musste ein Dessertidee her) und da der morgen nicht so die meine Zeit ist, habe ich das mit den Readern auch nicht im Griff 🙂 Holunderkapern, das hört sich schon mal fein an. Ich habe mal Margritli eingelegt, was für eine Arbeit und ich war dann eher entäuscht ab dem Ergebniss. Und wie ich da lese guckt der Hühnerstall auch Tatort 🙂
Liebs Grüessli
Irene
Wilde Henne
24. September 2012 at 17:08@Dirk
Viel Vergnügen beim Holunderbeeren abzupfen – ich würd vorgängig Besuch einladen und den Besuch dann mithelfen lassen 😉
@Irene
Am Sonntagabend lass ich sogar das Telefon klingeln – beim Tatort lass ich mich nicht stören 😉
Unknown
25. September 2012 at 12:29Wie gerade geschrieben, der Hühnerstall weiss zu geniessen. Symphatisch 🙂
Wilde Henne
26. September 2012 at 09:59@Irene
Alles Gourmets hier 😉
Ursl
27. September 2012 at 17:44Oh mein Gott diese Tomaten! Da läuft mir doch gleich das Wasser im Mund zusammen.
LG Ursl
Wilde Henne
27. September 2012 at 21:38@Ursl
Also wenn Du wirklich leckere Tomaten hast, nicht so diese Hors Sol Tomaten mit dicker Haut, dann musst Du das wirklich ausprobieren. Ich habe die restlichen Tomaten, die keinen Platz mehr auf der Pizza hatten, anderntags auf einem Stück geröstetem Brot gegessen. Ein Traum!