Russischer Apfelkuchen – frag mich bitte keiner, was an diesem Kuchen russisch ist. Da ist Rum drin und kein Vodka, und die restlichen Zutaten erinnern mich auch eher an westliche Weihnachten als an endlos lange russische Winter. Und das Rezept habe ich auch nicht von einer Russin, sondern von einer Bekannten aus Schwabach bei Nürnberg. Ich brauchte – damals vor Jahren, als ich in Schwabach lebte – dringendst ein «tubelisicheres» Rezept für einen Ratzfatzkuchen. «Der macht sich fast von selber», meinte Barbara damals und drückte mir das Rezept in die Hand. Und tatsächlich:
Rezept für eine Kastenform von 32 cm Länge
4 Äpfel schälen, in feine Scheibchen schneiden
3 bis 4 Esslöffel Rum drüber, mit den Äpfeln mischen
200 g weiche Butter
200 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
3 Eier
250 g Mehl
1 Päckchen Backpulver
1 EL Zimt
2 EL Kakaopulver
4 Tropfen Bittermandelöl
Alle Zutaten mischen (nichts schaumig rühren), zum Schluss die Rum-Äpfel unterheben. Eine Kastenform fetten, mit Paniermehl ausbröseln, Teig einfüllen. Auf der zweituntersten Schiebeleiste bei 180 Grad Ober-/Unterhitze ca. 60 Minuten backen (Stäbchenprobe). Auskühlen lassen und mit Puderzucker bestreuen.
Wolke.-.Sieben
15. Oktober 2012 at 13:05Das Rezept kenne ich auch – aber wenn er so schön angerichtet wird wie bei dir, schmeckt er bestimmt nochmal so gut!
Cooketteria
15. Oktober 2012 at 13:30Egal ob russisch oder nicht, davon würde ich gerne ein Stückchen probieren. Die Kombination von Zimt, Kakao und Bittermandel hört sich exotisch gut an.
magentratzerl
15. Oktober 2012 at 14:50Das sieht nach einem prima Kuchen aus; die Schoko-Apfel-Kombination klingt herrlich (ich wollte interessant schreiben, aber interessant klingt so komisch. Jedenfalls habe ich jetzt einen Plan fürs Wochenende; Äpfel hab' ich grad genug.
Sybille
15. Oktober 2012 at 18:24Russischer Apfelkuchen???? Schaut doch total nach Schweizer Apfelkuchen aus. 😉
Ich komme jetzt irgendwie ins Schleudern, überall so schöne Apfelkuchen.
Welchen soll ich jetzt nur machen??
Liebe Grüße
Ella
15. Oktober 2012 at 18:24Liebes Hendl,
Apfelrezepte hagelt es im Moment ja nur so. Dein "russiches" ist da einmal erfrischend anders! Ich entdecke ja immer mehr meine Backleidenschaft, leider, leider sind der WInzer und ich da sehr ähnlich, wir essen immer nur ein Stück, dann haben wir schon wieder genug. Und ich hab gerade erst gebacken, also muss dein Kuchen warten…
schöne Grüße, die Kärntnerin
pimpimella
15. Oktober 2012 at 18:32Das Rezept kommt mir recht, ich hab eh soviele Äpfel am Baum!
Bonjour Alsace
15. Oktober 2012 at 19:00Du kommst mir gerade richtig mit Deinem Rezept, denn – welch ein Graus, ich MUSS am Freitag Kuchen backen, schrecklicher Gedanke, aber mit diesem Rezept kann ja nicht viel schief gehen 😉
kegala
15. Oktober 2012 at 19:49der Kuchen ist bestimmt fein saftig,
Wird auch im Schwarzwald nachgebacken werden 🙂
Wilde Henne
15. Oktober 2012 at 21:14@Doris
Das schön angerichtete Stück war für's Küken, das Perlhühnchen wollte ohne Sahne, der Junghahn ass sein Stück mit viel Sahne obendrauf stehend in der Küche direkt aus der Hand, wie ne Stulle. Frevel sowas! 😉
@Cookie
Schmeckt wie eine Mischung aus Bratapfel und Kuba oder so, jedenfalls sehr fein.
@Magentratzerl
Also viel zu planen gibt es nicht bei dem Kuchen – alles in eine Schüssel, rühren, fertig lustig 🙂
@Sybille
Es ist Herbst, es ist Apfelzeit. Jetzt musst Du Apfelkuchen backen, ein Rezept nach dem andern ausprobieren – im Mai kann dann sowas keiner mehr sehen.
@Kärntnerin
Aha, bist Du auch so eine, die mit der Backerei eher nicht so klar kommt? Und Apfelkuchen… phuuu, da habe ich schon Sachen erlebt – falls Du die Story noch nicht kennst, guck mal unter Küchenjammer nach… 😉
@Mel
Welch Glück für Dich. Ich muss meine Äpfel meist kaufen.
@Elsässerli
Neeeeeeee, das glaub ich Dir nicht! Duuuuu????? Backen????? Den Kuchen will ich sehen! Wer verlangt denn sowas von Dir? Das muss ein Feind sein 😉
@Gaby
Genau, der Kuchen ist total feucht. Erschrick dann nicht, beim zusammenrühren, da ist mehr Apfel als Teig.
Frau Ziii
15. Oktober 2012 at 22:50Henne, ist doch klar, oder? Wenn etwas "russisch" gemacht wird, heißt das, zumindest bei uns in Österreich, hui pfui, schnell, unorthodox und nicht regelkonform. "Geh her, des mach ma russisch!" Wenn Du also bei Deinem Kuchen weder Abtrieb machst, noch Dich sonst an irgendwelche Regeln des Kuchenbacken hältst, ist der Kuchen russisch. Ein gemeines Vorurteil also. Das Kuchenrezept muss daher ursprünglich von einem ausländerfeindlichen Österreicher stammen und ist politisch nicht ganz korrekt. Willst den Kuchen vielleicht abschieben, daher zu mir? ;-))
Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii
Dirk Staudenmaier
16. Oktober 2012 at 05:36Na Gott sei Dank hat Frau Ziii das Rätsel gelüftet, ich hätte mir sonst den restlichen Tag den Kopf zerbrochen… Lecker ist der aber – der gehört zu meinen Lieblingskuchen und zum Standardprogramm meiner Mama. Himmlisch… 🙂 Mann kann diesen Kuchen übrigens wunderbar mit Gewürzen wie Sternanis, Piment, Kardamom usw. ergänzen, passend zu nahenden Weihnachtszeit 😉
Wilde Henne
16. Oktober 2012 at 07:47@Frau Ziii
Coole Erklärung – da wäre ich nie drauf gekommen. Bei uns kommen die Russen in keinen Redewendungen vor, die sind zu weit weg. Früher, also vor Gorbatschow, da hiess es immer, der Feind kommt aus dem Osten. Aber seit Gorbi gilt nicht mal mehr das.
Abschieben nach Österreich kann ich den Russen nicht mehr, der ist bereits gegessen 😉
@Dirk
Ich ändere an Kuchenrezepten grundsätzlich nichts, bei mir gibt sowas ein Desaster. Ich bleib beim Ur-Rezept von Barbara 😉
Julia
16. Oktober 2012 at 10:08Oh, den kenne ich von meiner Großmutter. Ein herrlicher Kuchen!
Wilde Henne
24. Oktober 2012 at 00:21@Julia
Also bevor ich den Apfelkuchen von der Küchenschabe kannte, war das hier mein liebster Apfelkuchen.