Grünkohl mit Saucisson du Vully und glasierten Kartoffeln
Mein Biobauer bot letzte Woche Grünkohl an. Der war aber nicht grün sondern rot. Und bei uns in der Schweiz heisst dieser Kohl auch nicht Grün- sondern Federkohl. Jedenfalls habe ich eine grosse Tüte roter Federn erstanden. Damit wollte ich meinem Perlhühnchen eine Freude machen. Denn als Hamburgerin steht sie auf Grünkohl mit Pinkel und glasierten Kümmelkartoffeln. Statt Pinkel (gibt es ja in der Schweiz nicht) wich ich auf Saucisson du Vully aus. Nun rief ich meine Schwiegermutter in Hamburg an und liess mir am Telefon genau erklären, wie das mit dem Kohl und den Kartoffeln geht. Und dann ab in die Küche und losgelegt.
Rezept für 4 Personen
Federkohl (Grünkohl)
1,2 kg Federkohl
1 Zwiebel
Bratbutter oder Öl
Salz, Pfeffer
Den Federkohl gründlich waschen, die Blätter von den dicken Blattrispen streifen und in ca. 2 cm breite Streifen schneiden. Zwiebel fein hacken und in einem sehr grossen Topf in Bratbutter oder Öl glasig dünsten. Den nassen Kohl dazu geben und mitdünsten. Salzen und Pfeffern und bei halb geschlossenem Deckel ca. eine gute halbe Stunde dünsten. Ich musste keine Flüssigkeit mehr zu geben. Evtl. braucht es aber ein Schlückchen Wasser oder Brühe.
Glasierte Kartoffeln
1 kg kleinste Kartoffeln
1 Teelöffel Kümmel
4 Teelöffel Zucker
Salz, Pfefffer
Bratbutter
Kartoffeln in der Schale kochen, abpellen und in Bratbutter goldbraun braten. Ich hatte meine Kartoffeln vorgängig geschält, Salzkartoffeln gekocht und diese dann gebraten. Kartoffeln salzen und pfeffern. Wenn die Kartoffeln rundum schön gebraten sind, den Kümmel dazu geben und den Zucker darüber streuen. Den Zucker caramelisieren lassen, dabei die Bratpfanne immer ein bisschen schütteln, damit die Kartoffeln rundum caramelisiert werden.
Zwei Saucissons du Vully in heissem Wasser ca. 40 Minuten ziehen lassen. Dann die Saucissons in den Topf auf den Grünkohl legen, mit einer Fonduegabel die Wurst einstechen. Vorsicht – mit der andern Hand unbedingt einen Deckel als Schutzschild benutzen. Denn der Wurstsaft spritzt sonst in der ganzen Küche rum. Den Saft in den Grünkohl fliessen lassen. Wurst rausnehmen, abschälen und zum Kohl servieren.
Das Perlhühnchen lobte strahlend: «Das schmeckt wie zuhause!»
Zutaten
- Federkohl (Grünkohl)
- 1,2 kg Federkohl
- 1 Zwiebel
- Bratbutter oder Öl
- Salz, Pfeffer
- 2 Saucissons du Vully
- Glasierte Kartoffeln
- 1 kg kleinste Kartoffeln
- 1 Teelöffel Kümmel
- 4 Teelöffel Zucker
- Salz, Pfefffer
- Bratbutter
So wird's gemacht
Federkohl (Grünkohl)
Den Federkohl gründlich waschen, die Blätter von den dicken Blattrispen streifen und in ca. 2 cm breite Streifen schneiden.
Zwiebel fein hacken und in einem sehr grossen Topf in Bratbutter oder Öl glasig dünsten.
Den nassen Kohl dazu geben und mitdünsten. Salzen und Pfeffern und bei halb geschlossenem Deckel ca. eine gute halbe Stunde dünsten.
Ich musste keine Flüssigkeit mehr zu geben. Evtl. braucht es aber ein Schlückchen Wasser oder Brühe.
Saucissons du Vully in heissem Wasser ca. 40 Minuten ziehen lassen.
Dann die Saucissons in den Topf auf den Grünkohl legen, mit einer Fonduegabel die Wurst einstechen. Vorsicht - mit der andern Hand unbedingt einen Deckel als Schutzschild benutzen. Denn der Wurstsaft spritzt sonst in der ganzen Küche rum.
Den Saft in den Grünkohl fliessen lassen.
Wurst rausnehmen, abschälen und zum Kohl servieren.
Glasierte Kartoffeln
Kartoffeln in der Schale kochen, abpellen und in Bratbutter goldbraun braten. Ich hatte meine Kartoffeln vorgängig geschält, Salzkartoffeln gekocht und diese dann gebraten. Kartoffeln salzen und pfeffern. Wenn die Kartoffeln rundum schön gebraten sind, den Kümmel dazu geben und den Zucker darüber streuen. Den Zucker caramelisieren lassen, dabei die Bratpfanne immer ein bisschen schütteln, damit die Kartoffeln rundum caramelisiert werden.
Sybille
5. Dezember 2012 at 06:16Gibt es ein schöneres Kompliment…wohl kaum!!
🙂
lamiacucina
5. Dezember 2012 at 06:23den roten Grünkohl hab ich bisher als Zierkohl angesehen und gar nicht gewusst, das man ihn essen kann.
Eva
5. Dezember 2012 at 07:05Roter Grünkohl ist mir auch vollkommen neu! Die gesamte Komposition sieht aber super lecker aus!
Jules Gartenküche
5. Dezember 2012 at 08:46Deine Küche war also schon einmal mit Wurstsaft vollgespritzt 😉
Das mit dem Karamellisieren muß ich mir jetzt mal abschauen, das klingt echt gut!
Gregor
5. Dezember 2012 at 08:57Beim nächsten Mal Gänseschmalz statt Öl verwenden – das gibt nochmal den extra Kick. Toll, jetzt habe ich Hunger 😉
magentratzerl
5. Dezember 2012 at 10:10Sieht das lecker aus! Typisches Saisaon-Essen; im Sommer könntest Du mich damit mindestens einmal um den Bloch jagen….
zorra
5. Dezember 2012 at 15:23Oh, was würde ich für eine Saucisson geben!
Wilde Henne
5. Dezember 2012 at 16:39@Sybille
Mit einem Müntschi dazu ist das schlicht die Krönung 🙂
@Lamiacucina
Roten Zierkohl gibt es im Fall aber auch. Also nicht, dass Du die Winterdeko von Frau L. in die Pfanne haust 😉
@Eva
Ich kannte das auch nicht, aber mein Bio-Bauer ist ein innovativer Kerl 😉
@Jule
Nicht die Küche, sondern mein T-Shirt war vollgesaut. Hatte einmal mehr vergessen, meine Chef-Schürze anzuziehen.
@Gregor
Erst mal willkommen in der Hühnerküche. Ich lebe in der Schweiz, das mit dem Gänseschmalz ist hier so eine Sache. Da man die Weihnachtsgans-Tradition hier nicht kennt, hat man eben auch kein Gänseschmalz. Meine Schwiegermutter hat noch Schweineschmalz vorgeschlagen, deshalb habe ich am Schluss dann noch den Wurstsaft in den Grünkohl fliessen lassen.
@Magentratzerl
Jessäs, im Sommer Grünkohl… ne Du, müsste ich auch nicht haben. Aber jetzt ist es genau das Richtige gewesen.
@Zorra
Ohhh, das glaub ich Dir. Wenn man sich auf die Post verlassen könnte, würde ich Dir glatt eine schicken.
Anonym
5. Dezember 2012 at 22:58Guten Abend,
ich habe Deinen Blog schon des öfteren besucht, finde ihn sehr lesenswert und bin jetzt an diesem Post hängen geblieben. Denn als Norddeutsche bin ich so beeindruckt davon, dass eine Schweizerin Grünkohl mit Pinkel nicht nur kennt, sondern auch kocht, dass ich jetzt mal einen Kommentar hinterlassen und Guten Tag sagen möchte. In Norddeutschland hat fast jedes Dorf sein eigenes Rezept dafür – und nun hat die Region Bern auch eines ;-). Sieht super aus und hat bestimmt auch so geschmeckt.
Beste Grüße aus dem Bonheur goûteux,
Claudia
kegala
5. Dezember 2012 at 23:28noch nie habe ich Grünkohl gegessen, ich denke, es wird mal Zeit. 🙂
Wilde Henne
5. Dezember 2012 at 23:38@Claudia
Herzlich willkommen im Hühnerstall. Also wenn Du als Norddeutsche beeindruckt bist, dann fühl ich mich schon ein bisschen gebauchpinselt! Geschmeckt hat der Grünkohl sehr gut. Wie gesagt, mein holdes Weib war sehr angetan 😉
@Gaby
Tssss – gibt's doch nicht *kopfschüttel*. Ich denke auch, dass es jetzt mal Zeit wird. Wenn nicht jetzt, wann dann? Im Sommer sicher nicht (siehe Kommentar Magentratzerl) 😉
Anonym
6. Dezember 2012 at 06:44Danke für das Willkommen im Hühnerstall! Auf meinem Blog gackert es zwar nicht, da rein vegetarisch ;-). Aber ich lade Dich dennoch herzlich zu einem Besuch dort ein, wenn Du magst. Auf meiner Liste der künftigen Vegetarisierungs-Versuche steht auch ein Walliser Gsottus – mal sehen, was das werden wird.
Beste Grüße in die schöne Schweiz
Claudia
Unknown
6. Dezember 2012 at 06:47Der rote Federkohl sieht wirklich hübsch aus, verkocht scheint er dann eher wie der normale, oder täuscht das Bild? Seit ich das Gemuseabo habe, übrigens genau aus dem Grund, mal anderes zu kochen. Gibt es mindestens zweimal pro Saison Grünkohl. Meines steckt in der Pipline, das mit der Wurst Merk ich mir, das wird hier geliebt und gegen karamellisierte Kartoffeln gibt es sicher nichts zu meckern.
Eine wundervolle Liebeserklärung, Heimatgefühl auf den Teller zu bringen.
Liebs Grüessli
Irene
Wilde Henne
7. Dezember 2012 at 15:04@Claudia
Ich hab schon bei Dir reingespickert. Wie Du bei mir sicher gesehen hast, gibt es zwar hier Fleisch, aber eigentlich viel mehr Vegi. Müsste mal meinen Header auswechseln, das sieht ja aus… 😉
@Irene
Naja, die Farbe wird zwar schon bisschen grün, behält aber einen Rotstich, kippt jedoch fast auch ein bisschen ins Schwarze. Irgendiwe schräg… Kann mir vorstellen, dass ein Rot-Grün-Farbenblinder in etwa so sieht. Irgendwie kann man die Farbe des gekochten Kohls gar nicht richtig beschreiben.
Mike
12. Dezember 2012 at 16:58Roter Grünkohl; ist ja ein Ding. Bei und gibt es den nicht, und wenn, würde man den Verkäufer fragen, ob der neben einem Kernkraftwerk gewachsen ist. Dafür haben wir aber Gänseschmalz 😉 Und Schmalz muss, egal ob Schwein oder Gans.
Wilde Henne
14. Dezember 2012 at 13:45@Mike
Ob neben einem AKW oder nicht, hauptsache Bio ;-)))
Heidi
12. November 2019 at 20:18Hm das sieht ja wirklich klasse aus finde ich.Werde ich mir nach meinem Urlaub im Hotel Pustertal direkt mal nachkochen.Liebe Grüße Heidi