Eglifilets mit Randen und weissen Rüben
Rüben, Randen, Rettich… weiss, rot, gelblich, manchmal grün… erdig-bodenständig, manchmal leicht schärflich, manchmal kohlartig oder auch nach Senf schmeckend. Derzeit fahre ich grad auf Knollen verschiedenster Couleur ab. Diese Woche habe ich über den grossen Teich gespickert und bei Spinach Tiger gebackene Weisse Rüben gesehen. Und da ich grad zum ersten Mal solche Rüben gekauft hatte, ohne eigentlich zu wissen, was ich damit anstellen soll, kam mir die Idee von Spinat-Tiger grad recht. Gedämpfte Randen hatte ich auch noch. Wieso also nicht Knolle mit Knolle kombinieren.
Aber eigentlich hatte ich für heute Freitag doch Egli-Filets geplant. Ob die Rüben wohl zum Fisch passen? Probieren wir es doch einfach mal aus.
Rezept für 2 Personen
Weisse Rüben aus dem Ofen
3 kleine Weisse Rüben
2 mittelgrosse Randen, gedämpft oder im Bratschlauch gegart
Meersalz, schwarzer Pfeffer
1 Dessertlöffel Fenchelsamen
1 Teelöffel Kümmel
wenig Olivenöl
Rüben schälen, halbieren und in Schnitze schneiden, diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech verteilen. Fenchel und Kümmel im Mörser leicht anstossen und über die Rübenschnitze verteilen, salzen und mit grob gemahlenem Pfeffer bestreuen. Ein Faden Olivenöl über das Gemüse ziehen und das Blech für ca. 30 Min. in den auf 180 Grad vorgeheizten Backofen schieben.
Wenn die Weissen Rüben gar sind, diese auf dem Blech ein bisschen zur Seite schieben und die in Scheiben geschnittenen Randen mit dazu legen. Diese auch ein bisschen salzen und pfeffern und im Ofen heiss werden lassen.
Eglifilets gebraten
160 g Eglifilets
wenig Zitronensaft
Salz, weisser Pfeffer aus der Mühle
wenig Mehl
Bratbutter
Und nun zum Fisch. Ich hatte Schweizer Eglifilets, die sind viel kleiner als diejenigen, die man oft aus Russland kriegt. Das Fiese bei den Eglis sind die Gräten. Man kriegt die mit der Pinzette fast nicht zu fassen, weil sie so fein sind. Also hilft nur der V-Schnitt. Man ertastet mit dem Zeigefinger die Gräten-Linie in der Mitte des Filets und schneidet mit einem scharfen Messer links und rechts davon V-förmig bis auf die Fischhaut (Haut nicht durchschneiden). Dann packt man das V-Stück und zieht es nach hinten weg. Da, wo es von selbst reisst, ist Schluss mit Gräten.
Die Eglifilets auf der Fleischseite mit wenig Zitronensaft beträufeln, salzen, pfeffern und mit wenig Mehl bestäuben. Die Filets in einer Bratpfanne erst ein paar Minuten auf der Fleischseite, anschliessend auf der Hautseite braten.
Die Rübegeschichte hat mir zum Fisch gut gefallen. Fenchel und Kümmel passen sehr gut zu den Rüben wie auch zu den Randen. Erst war ich ja skeptisch, aber die Egli vertragen durchaus eine etwas kräftige Beilage. Eigentlich wollte ich ja noch etwas Zitronenabrieb über das Gemüse geben, habe es aber vergessen. Ich denke aber, der Abrieb hätte sich gut gemacht auf den Rüben.
Bei Peggy läuft derzeit der Jahresevent Süsswasserfische, da mache ich doch gerne mit meinen Eglis mit.
Eglifilets mit gerösteten weissen Rüben und Randen
Eglifilets mit einer ungewöhnlichen Beilage - weisse Rüben aus dem Ofen
Zutaten
- 3 kleine Weisse Rüben
- 2 mittelgrosse Randen, gedämpft oder im Bratschlauch gegart
- Meersalz, schwarzer Pfeffer
- 1 Dessertlöffel Fenchelsamen
- 1 Teelöffel Kümmel
- wenig Olivenöl
- Eglifilets gebraten
- 160 g Eglifilets
- wenig Zitronensaft
- Salz, weisser Pfeffer aus der Mühle
- wenig Mehl
- Bratbutter
So wird's gemacht
Rüben
Rüben schälen, halbieren und in Schnitze schneiden, diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech verteilen.
Fenchel und Kümmel im Mörser leicht anstossen und über die Rübenschnitze verteilen, salzen und mit grob gemahlenem Pfeffer bestreuen.
Ein Faden Olivenöl über das Gemüse ziehen und das Blech für ca. 30 Min. in den auf 180 Grad vorgeheizten Backofen schieben.
Egli
Da Eglis ganz feine Gräten haben, hilft nur der V-Schnitt. Man ertastet mit dem Zeigefinger die Gräten-Linie in der Mitte des Filets und schneidet mit einem scharfen Messer links und rechts davon V-förmig bis auf die Fischhaut (Haut nicht durchschneiden). Dann packt man das V-Stück und zieht es nach hinten weg. Da, wo es von selbst reisst, ist Schluss mit Gräten.
Die Eglifilets auf der Fleischseite mit wenig Zitronensaft beträufeln, salzen, pfeffern und mit wenig Mehl bestäuben.
Die Filets in einer Bratpfanne erst ein paar Minuten auf der Fleischseite, anschliessend auf der Hautseite braten.
Anonym
18. Januar 2013 at 16:51Das sieht fein aus. Von Eglis habe ich noch nie was gehört, aber bei uns gibt's halt eher mehr Salzwasserfische…weiße Rüben sind viel milder als die roten, hatte ich vor ein paar Wochen auch mal. Du brauchst auf jeden Fall keinen Dekorationsworkshop! 🙂 Das einzige, was ich vermisse, ist was dabei. Gab's Brot? Bin übrigens sehr froh, dass du noch da bist! Und nicht auch noch verschwindest. LG Eva
Anonym
18. Januar 2013 at 17:55Eine tolle Wintergemüse-Idee! Vor den weißen Rüben stehe ich immer etwas ratlos und weiß nicht recht, was ich damit anfangen soll. Sie zu backen (mir schmeckt fast jedes Gemüse gebacken viel besser als gebraten oder gedünstet) und mit anderen Wintergemüsen zu kombinieren, werde ich auch mal probieren.
Bonjour Alsace
18. Januar 2013 at 20:55Diesen V-Schnitt muss ich mal probieren – bisher habe ich diese kleinen Gräten immer ignoriert bzw. zerbissen 😉
Sybille
18. Januar 2013 at 21:03Der Fisch schaut so köstlich gebraten aus.
Die rot- weiße Rübenkombi schmeckt sicher nicht nur gut, sondern macht sich auf dem Teller auch ganz prächtig! 🙂
auchwas
18. Januar 2013 at 21:19Wunderbare, köstliche Eglifilets! Die Rüben dazu sind außergewöhnlich aber eine super Idee.
Die Rote Bete mag ich sowieso zu Fisch aber die "Weißen" damit zusammen muss ich echt mal probieren. Die weißen Rüben oder "Teltower Rüben" die ich hier bekomme, dünste ich sehr gerne und mache etwas Gemüsebrühe verdünnte Sahne dazu, mögen wir gerne. Liebe Grüße und schönes Wochenende Ingrid
magentratzerl
19. Januar 2013 at 05:34Appetitlich sieht das wieder aus. Rote Rüben mag ich total gerne, weiße hatte ich tatsächlich noch nie. Da muss ich mal ran.
zorra
19. Januar 2013 at 09:08Ohja, so ein Eglifilet hätte ich auch wieder mal gerne.
Tini
19. Januar 2013 at 10:05Ich hab noch nieee von einem Fisch namens Egli gehört und muss jetzt dringend auf die Suche gehen 🙂
Anonym
19. Januar 2013 at 11:32Der Flussbarsch (Perca fluviatilis), am Bodensee Kretzer genannt, in der Schweiz auch Egli, ist ein in ganz Europa vorkommender Süßwasserfisch. Von der IUCN wird der Flussbarsch als „nicht gefährdet“ eingestuft … sagt Wikipedia.
Ich sage: Gut gemacht Henne, sehr schönes und leckeres Rezept.
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Dirk Staudenmaier
19. Januar 2013 at 11:33Liebes Poulet,
der Name Egli kommt mir so bekannt vor, aber ganz ohne mich erinnern zu können diesen Fisch jemals gegessen zu haben. Muss ebenfalls mal die Augen offen halten. Vor ein paar Tagen haben wir Randen und anderes Rübenzeugs zusammen mit Zwiebeln, Knoblauch und einer Lammkeule in einen Bratschlauch geworfen, das Ergebnis war mmmhhhh! Aber mit Fisch? Noch nicht probiert, aber bestimmt auch sehr lecker. Wird vorgemerkt! 🙂
Lieben Gruß, Dirk
Britta
19. Januar 2013 at 13:17Das gefällt mir super, möchte ich bald auch machen!
Sowohl optisch als auch die Zusammenstellung.
Ich glaube, bei uns gibt es diesen Fisch nicht so oft, aber das ist sicher auch sehr lecker mit Zander oder so 🙂
multikulinaria
20. Januar 2013 at 11:25Liebe WildeHenne, vielen Dank für's Mitmachen beim Süßwasserfischevent! Flussbarsch steht definitiv auf der Liste der Fischportraits für 2013. Danke für den Tipp mit dem V-Schnitt (bin Süßwasserfischanfängerin) und das feine Winterrezept.
Wilde Henne
21. Januar 2013 at 16:57@Kochpoetin
Egli sind Flussbarsche (siehe Antwort von Andy). Zu den Egli gab es kein Brot. Die sind ja gemehlt, das reicht mir an Kohlehydraten. Aber eine Schüssel Salat gab es noch.
@Lebonheurgouteux
Ich kenne die Weissen Rüben sonst eigentlich nur als Sauerrüben, d.h. milchsauer vergoren wie Sauerkraut. Aber sonst hatte ich die auch noch nie. Die gebackene Form kann ich aber sehr empfehlen.
@Elsässerli
Ich liebe Fisch, ich esse auch viel Fisch – aber Fisch mit Gräten, das hasse ich. Lieber verbringe ich eine Stunde damit, Filets zu entgräten, als dass ich beim Essen ständig auf der Hut sein muss. Mit dem V-Schnitt habe ich 20 Eglifilets ratzfatz entgrätet, das geht im Fall zackig.
@Sybille
Die Rüben haben gut zueinander gepasst und das knusprige Fenchel-Kümmel-Gekrusche obendrauf war sehr lecker dazu.
@Ingrid
Gedünstet werde ich die Rüben auch mal probieren. Also von den gebackenen bin ich ja jetzt Fan, ich glaub, ich mag die in jeder Ausführung.
@Magentratzerl
Ich mag so alte Gemüsesorten. Das bringt Abwechslung auf den Tisch.
@Zorra
Das glaub ich Dir – also ohne Egli wäre das kulinarische Leben schon ein wenig trister, finde ich.
@Tini
Such in Deutschland nach Flussbarsch und Du wirst ihn finden.
@Andy
Danke für die Recherche und fürs Kompliment! 🙂
@Dirk
Egli sind bei euch eben Flussbarsche. Als Egli wird er nur in der Schweiz gehandelt.
Randen in den Bratschlauch mit Fleisch und so? Ist da dann nicht alles einfach eingefärbt?
@Britta
Im Prinzip kannst Du auch Zander nehmen. Das war ja eher Zufall, dass ich Egli genommen habe. Hingegen zu einer Forelle oder so würde ich das Rübenzeugs nicht machen, die Forelle ist ein zu feiner Fisch.
@Multikulinaria
Gern geschehen. Da wird im Laufe des Jahres sicher noch mehr von mir kommen. Ich liebe Süsswasserfische und finde den Event sehr schön!
Dirk Staudenmaier
21. Januar 2013 at 22:26Ah, Flussbarsche 🙂 Deutsch-Schwyzerdütsch, nächste Runde 😉 Nur die Kartoffelschnitze, die direkten Kontakt mit Randenstücken hatten, bekamen ein paar rosa Flecken.
Wilde Henne
21. Januar 2013 at 22:27Das sind keine Kartoffelschnitze…
Verena
21. Januar 2013 at 22:14Sieht toll aus! Jetzt wo ich auch weß was Egli sind, noch besser ;-)! 🙂
Lieben Gruß!
Wilde Henne
21. Januar 2013 at 22:53@Verena
Ich habe bis zu diesem Post auch nicht gewusst, dass man nur in der Schweiz Egli sagt.
MizThreefivesix
25. Januar 2013 at 14:21Ja, das Rübenarrangement ist klasse, der Fisch natürlich sowieso.
Wilde Henne
4. Februar 2013 at 10:43@365 Tage
Merci fürs Kompliment 🙂
Basler Dybli
8. März 2013 at 08:53I ha zwar scho sälber (in junge Joohre) Egli im Gänfersee gfischt und filetiert. Dä V-Schnitt han' i hingege nit kennt und uf Umwäg hüt bim Robärt entdeggt. Das isch' es wo mir no gfählt het. Danggscheen fiir dä wärtvolli Tipp !
Wilde Henne
8. März 2013 at 21:51@Basler Dybli
Gern geschehen. So entgrätet werden Egli zu wahrem Genuss. Denn auf die Art entgeht Dir keine Gräte.