Fränkische Linsensuppe mit Mehlspatzen
Wir fahren gleich weiter mit dem Suppenzmittag. Der geneigte Leser (weibliche mit eingeschlossen) stellt fest, dass die Lauchsuppe anfangs Woche der Auftakt zu einer Suppenwoche war. Jeden Mittag eine andere Suppe. Ich habe ja schon mal erwähnt, dass ich Suppenfan bin. Letztens hat mich jemand darauf angesprochen und – zu Recht – festgestellt, dass ich bislang eigentlich wenige Suppenrezepte verbloggt habe. Das wird sich jetzt ändern.
Meine Junghühner sind ja einerseits Schweizer, andererseits aber auch Deutsche, sprich Franken. Das Küken ist in Nürnberg aus dem Ei geschlüpft, der Junghühnervater – ein waschechter Franke – lebt immer noch dort in der Nähe. Fränkische Kost ist deftige Kost. Da gibt es kein Chichi auf den Tellern. Die Portionen sind gross und – wie wir Berner/Emmentaler sagen – währschaft. Da geht niemand hungrig vom Tisch.
Das Rezept für die fränkische Linsensuppe habe ich im Ursprung dem Buch «Franken – Kulinarische Streifzüge» aus der Sigloch Edition entnommen, aber ein bisschen meinem Kochverständnis angepasst. So gebe ich am Schluss noch kurz blanchierte Gemüsewürfelchen in die Suppe. Denn diejenigen, die von Anfang an mitgekocht werden, sehen nach dem Kochvorgang doch ziemlich «ausgelätscht» aus.
Rezept (für 2 Personen)
Linsensuppe
100 g Linsen
1 kleine Zwiebel
je 1 grosse gelbe und orange Karotte
1 kleines Stück Sellerie
¼ Lauchstange
1 l Gemüsebrühe (im Original wird die Wurstbrühe verwendet, in der nach dem Schlachttag die Würste gekocht wurden)
2 bis 3 Petersilienstengel
1 Lorbeerblatt
2 Nelken
ein Schluck Essig
Bratbutter
Salz, Pfeffer
Mehlspatzen
100 g Mehl
1 Ei
wenig Milch
Salz
Muskat
Dekoration
1 Zwiebel
wenig Mehl
Bratbutter und Rapsöl
gehackte glatte Petersilie
das Grün von einer Frühlingszwiebel
Karotten- und Selleriewürfel
Linsensuppe
Zwiebel fein würfeln. Karotten, Sellerie und Lauch putzen. Karotten und Sellerie in kleine Würfel schneiden, Lauch längs vierteln und quer in feine Streifchen schnibbeln. Von den Karotten und dem Sellerie ein Drittel für die Deko beiseite legen. Die Zwiebelwürfel und den Lauch in Bratbutter glasig dünsten, die zwei Drittel Karotten- und Selleriewürfel beifügen, kurz mitdünsten, dann die Linsen dazu. Nun mit Brühe aufgiessen, Petersilienstängel, Lorbeer und Nelken mit in die Suppe geben und diese zugedeckt gute 35 bis 40 Minuten köcheln lassen.
Mehlspatzen
Für die Mehlspatzen das Mehl mit Salz und wenig Milch anrühren und das Ei dazu geben. Gut verrühren, dass ein klümpchenfreier Teig entsteht. Diesen eine halbe Stunde rasten lassen. Wenn die Linsensuppe gar ist, mit zwei Löffeln (ich hab Kaffeelöffel genommen, ich mag nicht so riesige Spatzen) kleine Nocken vom Teig abstechen und in der Suppe ca. 10 Minuten gar ziehen lassen.
Deko
Für die Deko die Zwiebel längs vierteln und quer in feine Viertelringe schneiden. Diese in einer Schüssel leicht mit Mehl bestäuben. In einer Bratpfanne Bratbutter zergehen lassen und noch ein Schuss Rapsöl dazu geben. Die bemehlten Zwiebeln schwimmend ausbacken, bis sie schön knusprig sind. Auf Küchenpapier entfetten und mit Salz bestreuen.
Die Karotten- und Selleriewürfelchen in einem kleinen Topf in wenig Salzwasser blanchieren, abgiessen (das Kochwasser habe ich gleich mit in die Suppe gegeben) und mit eiskaltem Wasser abschrecken.
Das Grün der Frühlingszwiebel in feine Ringe schneiden und die Petersilie fein hacken.
Finish
Die Suppe mit Salz, Pfeffer und Essig abschmecken. Dann zusammen mit ein paar Mehlspatzen in Suppenschalen anrichten, ein paar von den blanchierten Gemüsewürfeln sowie die Frühlingszwiebelröllchen in die Suppe geben, die knusprigen Zwiebelringe obendrauf setzen und alles mit Petersilie bestreuen.
Und für die Naschkatzenhühner gab es eine Schoggicrème zum Dessert.
Schoggicrème
½ l Milch
2 Esslöffel Maisstärke
100 g Schokolade
1½ Esslöffel Zucker
2 Eier
Stärkepulver mit Milch anrühren und mit allen andern Zutaten in einen Topf geben. Unter ständigem Rühren leicht aufkochen lassen, bis die Crème anfängt dick zu werden. Sofort in eine Schüssel giessen und diese in eiskaltes Wasser stellen. So lange rühren, bis die Crème abgekühlt ist. Crème kühl stellen bis zum Servieren.
Linsensuppe aus dem Buch «Franken – Kulinarische Streifzüge», 1994, Sigloch Edition, ISBN 3-89393-103-1
Fränkische Linsensuppe mit Mehlspatzen und Schoggicrème
Ein deftiges Mittagessen, da geht keiner hungrig vom Tisch.
Zutaten
- Linsensuppe
- 100 g Linsen
- 1 kleine Zwiebel
- je 1 grosse gelbe und orange Karotte
- 1 kleines Stück Sellerie
- 1/4 Lauchstange
- 1 l Gemüsebrühe (im Original wird die Wurstbrühe verwendet, in der nach dem Schlachttag die Würste gekocht wurden)
- 2 bis 3 Petersilienstengel
- 1 Lorbeerblatt
- 2 Nelken
- ein Schluck Essig
- Bratbutter
- Salz, Pfeffer
- Mehlspatzen
- 100 g Mehl
- 1 Ei
- wenig Milch
- Salz
- Muskat
- Dekoration
- 1 Zwiebel
- wenig Mehl
- Bratbutter und Rapsöl
- gehackte glatte Petersilie
- das Grün von einer Frühlingszwiebel
- Karotten- und Selleriewürfel
- Schoggicrème
- ½ l Milch
- 2 Esslöffel Maisstärke
- 100 g Schokolade
- 1½ Esslöffel Zucker
- 2 Eier
So wird's gemacht
Linsensuppe
Zwiebel fein würfeln. Karotten, Sellerie und Lauch putzen. Karotten und Sellerie in kleine Würfel schneiden, Lauch längs vierteln und quer in feine Streifchen schnibbeln. Von den Karotten und dem Sellerie ein Drittel für die Deko beiseite legen. Die Zwiebelwürfel und den Lauch in Bratbutter glasig dünsten, die zwei Drittel Karotten- und Selleriewürfel beifügen, kurz mitdünsten, dann die Linsen dazu. Nun mit Brühe aufgiessen, Petersilienstängel, Lorbeer und Nelken mit in die Suppe geben und diese zugedeckt gute 35 bis 40 Minuten köcheln lassen.
Mehlspatzen
Für die Mehlspatzen das Mehl mit Salz und wenig Milch anrühren und das Ei dazu geben. Gut verrühren, dass ein klümpchenfreier Teig entsteht. Diesen eine halbe Stunde rasten lassen. Wenn die Linsensuppe gar ist, mit zwei Löffeln (ich hab Kaffeelöffel genommen, ich mag nicht so riesige Spatzen) kleine Nocken vom Teig abstechen und in der Suppe ca. 10 Minuten gar ziehen lassen.
Dekoration
Für die Deko die Zwiebel längs vierteln und quer in feine Viertelringe schneiden. Diese in einer Schüssel leicht mit Mehl bestäuben. In einer Bratpfanne Bratbutter zergehen lassen und noch ein Schuss Rapsöl dazu geben. Die bemehlten Zwiebeln schwimmend ausbacken, bis sie schön knusprig sind. Auf Küchenpapier entfetten und mit Salz bestreuen.
Die Karotten- und Selleriewürfelchen in einem kleinen Topf in wenig Salzwasser blanchieren, abgiessen (das Kochwasser habe ich gleich mit in die Suppe gegeben) und mit eiskaltem Wasser abschrecken.
Das Grün der Frühlingszwiebel in feine Ringe schneiden und die Petersilie fein hacken.
Finish
Die Suppe mit Salz, Pfeffer und Essig abschmecken. Dann zusammen mit ein paar Mehlspatzen in Suppenschalen anrichten, ein paar von den blanchierten Gemüsewürfeln sowie die Frühlingszwiebelröllchen in die Suppe geben, die knusprigen Zwiebelringe obendrauf setzen und alles mit Petersilie bestreuen.
Schoggicrème
Stärkepulver mit Milch anrühren und mit allen andern Zutaten in einen Topf geben. Unter ständigem Rühren leicht aufkochen lassen, bis die Crème anfängt dick zu werden. Sofort in eine Schüssel giessen und diese in eiskaltes Wasser stellen. So lange rühren, bis die Crème abgekühlt ist. Crème kühl stellen bis zum Servieren.
Susanne
21. November 2013 at 08:13Ts….ich habe ja lange in Franken gelebt,aber aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen sind die Mehlspatzen an mir vorbeigegangen.
Anonym
21. November 2013 at 08:44Einmal Küken sein… ich nehme gern von beidem! 🙂
MizThreefivesix
21. November 2013 at 12:06Deine Mittagssuppen sind wunderschön, und du hast mich auch inspiriert zum Suppe essen!
duni
21. November 2013 at 12:19irgendwie ist diese suppenkocherei ansteckend-habe heute morgen auch eine suppe gekocht , für abends nach dem konzert.
Sabine
21. November 2013 at 16:00Lustig, bei den Mehlspatzen aus dem Titel musste ich gleich an schwäbische Spätzle denken, die es ja auch zu Linsen gibt. Auf die Idee, die Linsensuppe mit Mehlklößchen anzureichern, bin ich bisher noch nicht gekommen. Aber das ist sicher ganz schön lecker. Danke für die Anregung!
Wilde Henne
21. November 2013 at 20:16@Susanne
Franken ist nicht gleich Franken, da gibt es ja auch vom Essen her regionale Unterschiede.
@Kochpoetin
Schoggicrème hat es noch viel übrig gehabt – die hat der Junghahn heute mit einer Banane zusammen weggefuttert.
@Ilse
Oh, das freut mich aber!
@Duni
Und Du bist jetzt auch auf Suppe? Cool!
@Sabine
Die Mehlklösschen schmeckten ganz gut. Aber ich hab die wirklich klein gemacht. Auf dem Bild im Kochbuch waren das riesige Dinger – die wären mir zu mächtig gewesen in der Suppe.
Anonym
21. November 2013 at 23:06Du machst so schöne Schoggi-Crème, aber hast noch nie ein 'richtiges' Caramelchöpfli gemacht? Ich versteh die Welt nicht mehr!
Gruss Bea
Ti saluto Ticino/Bonjour Alsace
22. November 2013 at 01:10Der Signore würde sich eine komplette Woche – zur Suppenwoche – bei Dir einquartieren. Spätestens bei der Schoggi-Crème allerdings würde er bei Dir um Asyl bitten. (vielleicht sollte ich jetzt endlich doch einmal Schoggi-Crème für ihn machen? Ich merke schon: Die Konkurrenz ist gross… 😉
Wilde Henne
22. November 2013 at 05:51@Bea
Ich bin nicht so gut in Sachen Dessert, glaub mir. Am Caramelköpfli schreckte mich bislang immer die Sache mit dem Garen im Wasserbad im Backofen. Ich hab da irgendwie eine innere Sperre. Aber demnächst werde ich die überwinden, versprochen. 🙂
@Elsässerli
Also die Schoggicrème ist ja sowas von dubelisicher – da kannst Du wirklich fast nichts falsch machen. Mach dem Monsieur doch mal die Freude 🙂
Ti saluto Ticino/Bonjour Alsace
22. November 2013 at 07:52nix Elsässerli – Tessinerli 😉
Wilde Henne
22. November 2013 at 15:28Aha, darum auch Signore statt Monsieur… 😉
Aus meinem Kochtopf
23. November 2013 at 16:34Ich sage nur "hach"!
Mehlspatzen!
Bei mir ein Muss zu Linsen und zu Sauerkraut.
Und was die Gemüsewürfelchen angeht, hast Du vollkommen recht.
Jawoll.
Mit leckerem Gruß, Peter
Wilde Henne
3. Dezember 2013 at 21:55@Peter
Mehlspatzen zu Sauerkraut… das kenne ich nun gar nicht.