Radicchio Trevisano
Das Jahr ist noch jung und unverdorben. Wir sind gemütlich reingerutscht ohne grosse Party, rauschende Feste, viele Gäste und so. Ausgewählte Freunde im kleinen Rahmen bekocht, Tage auf dem Sofa mit Lesen verbracht, Scrabble gespielt, zum Essen eingeladen worden, spazieren gegangen, Glühwein getrunken usw.
Und nun arbeiten wir wieder, der Alltag hat uns zwar im Griff – und trotzdem versuche ich mir ein bisschen von der Gelassenheit und Ruhe der Zeit zwischen den Jahren zu bewahren. Dazu gehört auch weniger Aufwand in der Küche und am PC, mehr Zeit für anderes, auch wichtiges. Z.B. wieder mehr Bücher lesen. Oder wertvolle Zeit mit dem Küken verbringen. Mit dem Junghahn spannende politische Diskussionen führen. Neue Gegenden erkunden und fotografieren. In Gedanken den Garten für die kommende Saison planen. Die neu gewonnene Lebensqualität geniessen, die Angst vor Schmerzattacken endlich los zu sein, wieder etwas planen können, ohne immer zu befürchten, dass mein Rücken mir einen Strich durch die Pläne macht. Das macht Freude, wirklich Freude. So langsam finde ich ins Leben zurück und bin dankbar dafür, dass ich endlich wieder so kann, wie ich möchte und nicht fremdbestimmt werde durch Schmerzen.
Die heutige Vorspeise steht ganz im Zeichen dieser Leichtigkeit, dieser Gelassenheit, weil sie mit wenig Aufwand viel hermacht.
Rezept (für 2 Personen)
2 Stangen Radicchio Trevisano
Olivenöl
Aceto Balsamico
Salz, Pfeffer
Parmesan
fein geschnittene glattblättrige Petersilie
In einer Grillpfanne wenig Olivenöl erhitzen. Radicchio längs halbieren und alle vier Hälften in der Grillpfanne erst auf der Schnittseite braten, dann wenden und auf der andern Seite ebenfalls anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen und mit Balsamico ablöschen. Deckel auf die Pfanne auflegen und den Radicchio knappe 4 bis 5 Minuten schmoren, bis er gar ist und der Balsamico sirupartig eingekocht ist.
Auf einen Teller anrichten, mit dem Sparschäler Parmesan über den Radicchio hobeln und mit fein geschnittener Petersilie bestreuen. Eine Umdrehung grob gemahlenen schwarzen Pfeffer drüber streuen. Wer mag, zieht noch einen Faden bestes Olivenöl drüber.
Gebratener Radicchio Trevisano mit Parmesan
Für Liebhaber von leicht bitteren Geschmacksnoten - eine winterliche Vorspeise, gut geeignet auch für Gäste.
Zutaten
- 2 Stangen Radicchio Trevisano
- Olivenöl
- Aceto Balsamico
- Salz, Pfeffer
- Parmesan
- fein geschnittene glattblättrige Petersilie
So wird's gemacht
In einer Grillpfanne wenig Olivenöl erhitzen. Radicchio längs halbieren und alle vier Hälften in der Grillpfanne erst auf der Schnittseite braten, dann wenden und auf der andern Seite ebenfalls anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen und mit Balsamico ablöschen. Deckel auf die Pfanne auflegen und den Radicchio knappe 4 bis 5 Minuten schmoren, bis er gar ist und der Balsamico sirupartig eingekocht ist.
Auf einen Teller anrichten, mit dem Sparschäler Parmesan über den Radicchio hobeln und mit fein geschnittener Petersilie bestreuen. Eine Umdrehung grob gemahlenen schwarzen Pfeffer drüber streuen. Wer mag, zieht noch einen Faden bestes Olivenöl drüber.
Cooketteria
13. Januar 2015 at 21:01Ich lade mich ganz spontan zu dir ein, wenn's recht ist. Herr C. kann bitteren Salat nämlich nicht ausstehen. (Er ahnt nicht, dass ich dieses Jahr plane, einen Teil der Salatecke im Garten mit Radicchio zu bestücken. Das wird eine Freude… 🙂
Wilde Henne
14. Januar 2015 at 23:16Und ich mag bitteren Salat sehr gerne. Aber die meisten sind ja leider gar nicht mehr richtig bitter. Alle Bitterstoffe werden rausgezüchtet. Schade.
Anonym
13. Januar 2015 at 22:08Lass einfach den Alltag vorläufig mal nicht ins Haus 😉 und betreib bloss den Aufwand, der Dir guttut!
Feines, einfaches Rezept – lecker! 🙂
Liebe Grüsse aus Zürich (wo man sich freut, von Dir zu lesen),
Andy
Wilde Henne
14. Januar 2015 at 23:18Naja, den Alltag kann ich ja nicht umgehen. Aber mir dazwischen ein paar Ruhezonen einrichten, das geht ganz gut.
Basler Dybli
14. Januar 2015 at 05:41I wynsch dir e guets und gsunds Neys Joohr !
Und frai mi vo dir Läse z' dèrfe ! Au bi mir isch' s vergangene Joohr zem Vergässe (du waisch vo was i red …). Nichtdestotrotz pagge mer' s Neye und hoffe, dass es besser wird.
Di feine, gluschtige Salat wird emol Bestandteil si vom 2015.
Wilde Henne
14. Januar 2015 at 23:20Ja Du, die erste Hälfte von 2014 war defintiv ein Occasionsjahr, sprich, das wurde schon mal von jemandem gelebt.
Wünsche Dir, dass 2015 besser wird.
Anonym
14. Januar 2015 at 08:58Ich schließe mich dem Basler Dybli an: ich wünsche dir ein gesundes, wunderbares neues Jahr und den gebratenen Trevisano nehme ich gern, mit einem lange Faden Olivenöl. 😉
Wilde Henne
14. Januar 2015 at 23:21Für Dich also einmal mit Olivenölfaden. Ich persönlich verzichte im Moment darauf (Winterspeck und so…)
😉
MizThreefivesix
14. Januar 2015 at 08:59Das klingt alles sehr gut! Ich freue mich mit dir auf neue Küchenabenteuer.
Wilde Henne
14. Januar 2015 at 23:22Mal gucken, was ich da für Abenteuer servieren kann. Gebe mir Mühe. 🙂
Petra aka Cascabel
14. Januar 2015 at 11:10Würde ich sofort verspeisen, wenn ich den Treviso bekäme. Aber ich halte die Augen offen und beauftrage meinen häuslichen Foodscout, der öfter als ich in die Ferne kommt 🙂
Wilde Henne
14. Januar 2015 at 23:22Hier krieg ich den an jeder Ecke. War mir gar nicht bewusst, dass man den in Deutschland nicht einfach so bekommt.
Barbara
14. Januar 2015 at 11:25Bei uns ist der auch fast nicht zu bekommen, deshalb sitze ich gerade vor dem Monitor und mir läuft das Wasser im Mund zusammen.
Lass' Dir Zeit mit allem und tue, was Dir gut tut! Man braucht immer mal Zeiten der Ruhe und in denen man regeneriert. Ich hoffe, dass die Schmerzen vorbei gehen, die mag ich nämlich auch nicht und bin froh, dass meine wieder weg sind.
Neue Gegenden erkunden und fotografieren ist Balsam für die Seele. Alles Gute! 🙂
Susi L.
14. Januar 2015 at 15:04Du hast so recht: Man kann das Leben viel gelassener angehen, wenn man nicht immer von allem 100 % haben will. Wenn man dann noch erkennt, dass das Internet auch noch läuft, wenn man nicht jeden Tag präsent ist, hat man eigentlich schon gewonnen.
Dein Radicchio ist der beste Beweis, dass etwas Einfaches ganz wunderbar sein kann.
Wilde Henne
14. Januar 2015 at 23:25Ich hab vor allem aufgehört, mich unter Druck zu setzen. Wenn ich Lust habe, was zu verbloggen, dann tu ich es. Wenn nicht, dann lass ich's. Druck löst bei mir Schmerzen aus. Und auf die habe ich keine Lust.
lamiacucina
15. Januar 2015 at 06:18da kommt mir doch der uralte Schlager mit dem schtägeli-refrain ins Gedächtnis:
Stägeli uf, Stägeli ab, juhe,
Stägeli uf, Stägeli ab, juhe!
S’ goht doch im Läbe nüd immer nur abe,
uf eimal gaht’s wieder dur’s Stägeli ufe wie nüt – zur Zyt.
Geniesse die Zeit und die Aussicht auf den Sprossen da oben 😉
Wilde Henne
20. Januar 2015 at 18:39Die Aussicht ist gut da oben 🙂
From-Snuggs-Kitchen
15. Januar 2015 at 06:50Erst einmal ein schmerzfreies, neues Jahr! Dauerhafte Schmerzen sind wirklich nicht schön und können sehr aufs Gemüt schlagen.
Jetzt hoffe ich, dass sie am Wochenende auf dem Markt wieder Radicchio Trevisano haben. Da habe ich jetzt sehr viel Lust drauf 😀
Wilde Henne
20. Januar 2015 at 18:39Hier krieg ich den in jedem Supermarkt – gut, dass wir so nahe an Italien leben 🙂
duni
16. Januar 2015 at 08:29nee, trevisano gibts in deutschland wirklich nur auf grösseren märkten; in " normalen" läden rollen nur diese runden bollen rum. statt balsamico geb ich gern den saft einer orange in die pfanne zum glasieren.
Wilde Henne
20. Januar 2015 at 18:40Orange kann ich mir auch gut vorstellen – vielleicht sogar noch ein bisschen Orangenabrieb drüber zum Schluss.
Wolke.-.Sieben
20. Januar 2015 at 07:54Das hört sich gut an und ich meine nicht nur das Essen ;o)
Die besten Wünsche, dass es so bleibt,
Doris
Wilde Henne
20. Januar 2015 at 18:42Ich bin guter Dinge, dass es so bleibt. Ich habe verschiedene Möglichkeiten gelernt, um gegen allfällige Schmerzen anzugehen. Mal greift das eine besser, mal das andere.
fischkutter
20. Januar 2015 at 15:23Oh, den habe ich auch kürzlich gemacht (zu Gerstenrisotto)… Allerdings sah er nicht ganz so schön aus!
Liebe Grüsse aus Zürich
Wilde Henne
20. Januar 2015 at 18:48Oh, ein neues Gesicht – willkommen im Hühnerstall. 🙂
Als ich den Radicchio briet, hatte ich mir noch überlegt, ob ich ihn gebraten und kleingeschnitten in ein Risotto geben oder als Vorspeise servieren soll.
fischkutter
20. Januar 2015 at 21:25Ja, hallo! ich bin neu (… und ich lerne noch ;))
ich hab den raddicchio zusammen mit gerstenrisotto (und kaninchenleber) gemacht (bei la mia cucina geklaut). geschmacklich gut, aber so "pur" im ganzen sieht der salat schon sehr schön aus! besonders der tardivo.