Heute habe ich meinem Vater einen Sauerteigansatz gebracht und als Gegenleistung das Rezept für «Vinschger Paarlen» (Vinschgauer Fladenbrot) erhalten. Und obendrauf natürlich das Wichtigste für die Vinschger Paarlen: Brotklee. Keine Ahnung, wo man in der Schweiz oder Deutschland Brotklee kaufen kann. Mein Vater hat sich den Brotklee von einem befreundeten Bäcker aus dem Vinschgau schicken lassen. Pro Rezept braucht es ca. einen Esslöffel. Mein Vater hat einen ganzen Eimer voll von dem Zeugs, so habe ich heute ein Marmeladenglas voll gekriegt. Dann habe ich mit meiner Mutter einen Frühlingsmarsch durch den Wald gemacht, bin anschliessend nach Hause gewetzt und hab den Teig vorbereitet.
Rezept
500 g helles Roggenmehl
500 g dunkles Roggenmehl
100 g Weizenmehl
200 g Sauerteig
0.65 l lauwarmes Wasser
1 El Salz
1 El Kümmel
1 El Anis (ich hatte keinen Anis, darum hab ich Fenchelsamen genommen)
1 El gerebelten Brotklee
Mehl und Gewürze in einer Schüssel miteinander vermischen. In die Mitte eine Mulde drücken, das Salz am Rand verteilen, in die Mulde den Sauerteig giessen. Von der Mitte her einen Teig kneten, das Wasser dazu giessen und gut durchkneten, bis ein weicher Teig entsteht. Achtung: nicht mehr Mehl dazu geben, der Teig sollte feucht sein und wird – weil Roggenmehl – immer an den Pfötchen kleben.
Den Teig in einer Schüssel zugedeckt an einem warmem Ort ums Doppelte aufgehen lassen. Anschliessend in kinderfaustgrosse Stücke teilen und davon je zwei nebeneinander auf ein bemehltes Blech legen. Nochmals aufgehen lassen. Dann bei 210 Grad rund 20 bis 30 Minuten backen.
Tipp: Dazu Südtiroler Speck und ein Glas Rotwein. Was braucht der Mensch mehr?
Cooketteria
19. April 2012 at 03:14Sind Brotklee und Schabzigerklee (Trigonella caerulea) nicht identisch? Im Raum Basel/Lörrach ist Schabzigerklee (z.B. von der Firma Sonnentor) in gut sortierten Bio-Läden erhältlich.
Ganz liebe Grüsse
Sybille
19. April 2012 at 07:24Du machst sicher noch der örtlichen Bäckerei Konkurenz!
Lecker !!!!
Grüßle
Wolke.-.Sieben
19. April 2012 at 17:19Liebe Henne,
hör dir mal das Video an, welches die Turbohausfrau ( turbohausfrau.blogspot.de/) gestern gepostet hat – ich musste gleich an dich denken (*lach*) – ich finde es SUPER!!!
Liebe Grüße,
Doris
kegala
19. April 2012 at 23:04toll sehen sie aus, Deine Vinschger Paarlen
lieben Gruß
Gaby
Verboten gut !
20. April 2012 at 07:42Köstliche Perlen … neeee Paarlen 😉
Hab sie immer gekauft, jetzt mahe ich sie mal selbst .
LG Kerstin
Wilde Henne
20. April 2012 at 08:18@Cooketteria
Nach eingehender Beratung mit meinem Vater und er Konsultation diverser Internetseiten scheint Schabzigerklee und Brotklee das selbe zu sein.
@Sybille
Seit ich das Sauerteig-Haustier habe, habe ich unseren Bäcker leider nicht mehr gesehen.
@Doris
Ich hoffe, es ist nicht der Wahnsinnsschnauz des Bäckermeisters, der dich an mich erinnert hat *lach*.
@Gaby
Danke 🙂
@Kerstin
Ich muss heute bereits nachbacken – es hat nur noch 3 Stück.
Wilde Henne
21. April 2012 at 00:35@Doris
Ich komm ja ursprünglich aus einer Bäckerfamlilie. Mein Grossvater hatte eine Bäckerei und ein Tea-Room (für Deutschland – ein Café). Mein Vater ist Patissier/Confiseur. Nur an mir ging das süsse Gen komplett vorbei. Aber die Brotbackerei, die find ich einfach genial.
Bonjour Alsace
21. April 2012 at 21:50Jetzt weiss ich, warum wir uns so sympathisch sind: Es ist (u.a.) das fehlende Süsskram-Gen ;-)))
Anonym
21. April 2012 at 22:57In Naturkostläden resp. Reformhäusern in Deutschland habe ich schon 'Brotgewürz' gekauft. Da hat es meistens Koriander, Fenchel und Anis, manchmal auch Kümmel drin. Mir scheint, dass die Kombination von Koriander und Fenchel, zusammen mit Sauerteig, diesen speziellen Geschmack gibt, den wir vom Schweizer Brot einfach nicht kennen. Schabzigerklee bekommt man in der Schweiz z.B. in der Apotheke als 'Chäslichrut'.
Gruss Bea Wyler
Wilde Henne
3. Mai 2012 at 22:43@Bea
Nach längerer Recherche denke ich nun auch, dass Brotklee und Schabzigerklee das selbe oder zumindest ähnlich ist.
Christophorus Culinarium
4. Mai 2012 at 21:47Stimmt, Schabziger Klee und Brotklee ist identisch :0) Ist eng mit dem wesentlich stärkeren Bockshornklee verwand, der in Currys verwendung findet. Selbst hier in Südtirol kommt man nicht einfach dran: Der Großhändler auf Arbeit sagt, die Nachfrage ist zu gering, das führt er nicht. Ich fahr immer nach Bruneck zu Horvath ( horvatwilli.com/de), einem urigen Lebensmittelladen, wo ich auch mein Getreide zum backen kauf.
Christophorus Culinarium
6. Mai 2012 at 13:05Schau, ich hab deine Paarln gebacken. Die sind super geworden. :0)
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Wilde Henne
6. Mai 2012 at 21:47Hey, die sehen super aus. Ich hab heute auch grad wieder welche gebacken, die von gestern habe ich fast alle verschenkt. Also musste Nachschub her.