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Minestrone für das Perlenkind

Immer am Dienstag kommt die Tochter von unserer Perle zu uns zum Mittagessen. Das Kind ist war anfangs ein bisschen heikel in Sachen Essen, um es mal vornehm auszudrücken. Mittlerweilen jedoch isst sie – ausser Peperoni (Paprikaschoten) eigentlich alles. Irgendwann letzten Winter hatte ich mal Gerstensuppe aufgetischt. Das kannte das Perlenkind nicht und guckte seeehr skeptisch in ihren Teller. Doch bereits nach den ersten zwei Löffeln huschte ein Strahlen über ihr Gesicht und – ich übertreib nicht – sie hat 6 Teller voll reingehauen. Ich war platt!
Nun hat sie letztens gefragt, ob ich nicht wieder mal Gerstensuppe kochen könnte. Klar doch, beim nächsten Regen-Dienstag… Und das war dann gestern. Die Henne schnippelt also Karotten und Sellerie, würfelt Speck, ringelt Lauch, fängt an das Zeugs in einem grossen Topf anzudünsten, greift in den Küchenschrank und nimmt das Glas mit Rollgerste raus… stopp… halt… was ist das denn? Wieso sind in dem Rollgerstenglas Kichererbsen drin. Mist. Ganzer Schrank durchwühlen – nix, keine Rollgerste. Aber im Keller, da hat es sowas immer auf Vorrat. Tja, Vorräte hat es schon – mittlerweilen über 30 Gläser Erdbeermarmelade sowie x-Flaschen Holunderblütensirup. Aber leider keine Rollgerste.
Aha, aber die Nachbarin, die ist Bündnerin. Die wird doch wohl Gerste zuhause haben für eine Bündner Gerstensuppe. Also in den Puschen rübergehuscht – da war nur deren Perle zuhause, ne, die Frau Nachbarin sei zum Einkaufen gefahren. Also die Nachbarin aufm Handy versucht zu erreichen, sie soll Gerste mitbringen. Ans Handy ging dann die Perle, die Nachbarin hat das Handy zu Hause liegen gelassen.
Liebes Perlenkind, Du kriegst Deine Gerstensuppe schon noch, aber die kurzerhand improvisierte Minestrone scheint ein gleichwertiger Ersatz gewesen zu sein. Sonst hättest Du nicht 6 Teller gegessen.

für 6 Personen (bei uns hat es für 4 gereicht)
1 Lauchstange
2 Karotten
1 grosses Stück Sellerie
1 Zucchini
1 Stück geräucherten Speck
1 kleine Dose rote Bohnen
2 Tassen kleine Pasta (ich hatte so Mini-Muscheln)
1 handvoll getrocknete, eingelegte Tomaten
2 El Tomatenpüree
1 Lorbeerblatt, 2 Nelken
Bratbutter (Olivenöl wäre besser, aber ich hatte ja schon angefangen zu kochen für die Gerstensuppe)
2,5 l Gemüsebrühe
Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle
2 Zweiglein Thymian
Oregano

Lauch längs halbieren, waschen und in Ringe schneiden. Sellerie und Karotten schälen und würfeln, Speck und Zucchini ebenfalls würfeln. Eingelegte Tomaten in Streifen schneiden. Zwiebeln in der Bratbutter glasig dünsten, Speckwürfel dazugeben und kurz mitbraten. Sämtliche Gemüse sowie das Tomatenpüree dazugeben, mitdünsten. Mit Gemüsebrühe aufgiessen, Tomatenstreifen, Thymian, Lorbeerblatt und Nelken dazu. 15 Minuten leicht köcheln lassen, dann die Pasta beifügen und in der Suppe garen, die abgegossen Dosenbohnen beifügen, abschmecken mit Salz und Pfeffer. Zum Schluss die abgezupften Oreganoblättchen dazu – fertig ist die Impro-Minestrone.


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  • lamiacucina
    13. Juni 2012 at 06:31

    6 Teller, Respekt für Kind und Suppe, das kriege ich nicht mal mit Spaghetti hin.

  • kegala
    13. Juni 2012 at 14:16

    nette Geschichte, und Minestrone ist auch gut zu löffeln 🙂

    liebe Grüße
    Gaby

  • Wilde Henne
    13. Juni 2012 at 17:13

    @Lamiacucina
    Das Perlenkind ist rappeldürr und voll im Wachstum. Mit den Mengen, die ein Teenie im Wachstum in sich reinschaufelt, können wir nicht mithalten.
    @Gaby
    Und offensichtlich steht die Minestrone beim Perlenkind nun auf gleicher Stufe wie die Gerstensuppe.

  • Susi L.
    13. Juni 2012 at 18:51

    Kriegen wir das 6-Teller-Gerstensupperezept auch noch? *ganz lieb schau* 🙂

  • Wilde Henne
    13. Juni 2012 at 21:06

    @Turbohausfrau
    Ich hab es doch verlinkt – klick auf das Wort «Gerstensuppe» – und Du landest beim Rezept.

  • Susi L.
    14. Juni 2012 at 08:49

    Ah ja! Gefunden. Danke.

  • Anonym
    14. Juni 2012 at 09:01

    LOL (laughing out loud)! Herrliche Geschichte und bestimmt auch herrliche Suppen.
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

  • Wilde Henne
    14. Juni 2012 at 14:04

    @Andy
    Heute ist Sommer – und ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, dass es diese Woche mal so kalt war, dass wir Suppe essen mussten. 😉