Eglifilet auf Rahm-Gewürzsauerkraut
Ja, ich weiss – ein bisschen Petersilie auf den Kartoffeln hätte nett ausgeschaut. Leider war keine im Haus. Darum habe ich eine Lorbeerfahne gehisst.
Als ich letzten Sommer im Elsass war, habe ich von dort eine Gewürzmischung für Sauerkraut mitgebracht. Letzte Woche habe ich einer Freundin den Rest der Mischung geschenkt, weil sie so begeistert davon war. Ich stelle mir meine Mischung nun selbst zusammen, auf der Verpackung stand ja,was drin war. Die Junghühner lieben Sauerkraut, aber nach Kraut mit der Elsass-Mischung sind sie geradezu süchtig.
Rezept (für 4 Personen)
Sauerkraut
1 kg rohes Sauerkraut
1 mittelgrosse Zwiebel
1 dl trockener Weisswein
Salz, wenig Pfeffer
Bratbutter
2½ dl Sahne
Elsässer Gewürzmischung
3 bis 4 grosse Lorbeerblätter
1 Kaffeelöffel gelbe Senfsamen
1 Kaffeelöffel Kümmel
1 Kaffeelöffel Korianderkörner
1 Kaffeelöffel Fenchelsaat
15 Wachholderbeeren
3 Gewürznelken
Eglifilets
16 kleine Schweizer Eglifilets (pro Person rund 150 g)
Salz, Pfeffer
wenig Mehl
Bratbutter
1 kg kleine festkochende Kartoffeln (Amandine)
Alle Gewürze ausser Lorbeer und Nelken in einem Mörser ganz leicht anstossen. Die Zwiebel fein würfeln und in Bratbutter anschwitzen, sämtliche Gewürze sowie abgetropftes Sauerkraut beifügen und dieses mit einer Gabel gut lockern. Bei mittlerer Hitze anbraten. Jawoll, anbraten. Das Kraut soll gebräunt sein, resp. caramelisieren, erst dann wird umgerührt. Bis das ganze Kraut caramelisiert ist, dauert es eine gute halbe Stunde. Dann wird mit Weisswein abgelöscht, ganz leicht gesalzen und wenig Pfeffer dazu gegeben. Nun den Deckel auf den Topf und das Kraut zwei Stunden auf kleinstem Feuer garen lassen. Ab und an umrühren, zwischendurch evtl. ein bisschen Weisswein dazu geben. Die letzte halbe Stunde keinen Wein mehr zufügen, sondern die Sahne unters Kraut rühren und leicht einköcheln lassen.
Die Eglifilets entgräten. Bitte nicht mit der Pinzette dran gehen, das gibt nix. Hier habe ich beschrieben, wie man Eglis ratzfatz mit dem V-Schnitt entgrätet.
Dann die Eglis würzen, leicht bemehlen und in der Bratbutter beidseitig goldbraun braten. Mit Salzkartoffeln zusammen auf dem Kraut anrichten. Und wie schon erwähnt, ein bisschen Petersilie auf den Kartoffeln hätte das Ganze optisch rausgerissen.
Dieser Beitrag geht zu Peggys Süsswasserfisch-Event. Eigentlich wollte ich ja jeden Monat ein Rezept einreichen. Das habe ich leider nicht geschafft, der Umzug kam dazwischen und seit Wochen plagen mich nun meine Bandscheiben ganz übel. Aber zumindest ein ordentliches Abschlussrezept für diesen wunderbaren Event sollte es doch noch geben. Die Eglis mit dem Rahm-Gewürzsauerkraut sind derzeit mein Lieblingsfischgericht und darum würdig, um beim Event mitzumachen.
Nachtrag: Soeben hat Peggy mir mitgeteilt, dass der Süsswasserfisch-Event noch ein halbes Jahr weiterläuft. Wer als noch mitmachen will, serviert Süsswasserfische.
Eglifilet auf Rahm-Gewürzsauerkraut
Im Elsass gibt's zum Rahm-Gewürzsauerkraut Zander, bei mir Eglifilets.
Zutaten
- Sauerkraut
- 1 kg rohes Sauerkraut
- 1 mittelgrosse Zwiebel
- 1 dl trockener Weisswein
- Salz, wenig Pfeffer
- Bratbutter
- 2½ dl Sahne
- Elsässer Gewürzmischung
- 3 bis 4 grosse Lorbeerblätter
- 1 Kaffeelöffel gelbe Senfsamen
- 1 Kaffeelöffel Kümmel
- 1 Kaffeelöffel Korianderkörner
- 1 Kaffeelöffel Fenchelsaat
- 15 Wachholderbeeren
- 3 Gewürznelken
- Eglifilets
- 16 kleine Schweizer Eglifilets (pro Person rund 150 g)
- Salz, Pfeffer
- wenig Mehl
- Bratbutter
So wird's gemacht
Sauerkraut
Alle Gewürze ausser Lorbeer und Nelken in einem Mörser ganz leicht anstossen. Die Zwiebel fein würfeln und in Bratbutter anschwitzen, sämtliche Gewürze sowie abgetropftes Sauerkraut beifügen und dieses mit einer Gabel gut lockern. Bei mittlerer Hitze anbraten. Jawoll, anbraten. Das Kraut soll gebräunt sein, resp. caramelisieren, erst dann wird umgerührt. Bis das ganze Kraut caramelisiert ist, dauert es eine gute halbe Stunde. Dann wird mit Weisswein abgelöscht, ganz leicht gesalzen und wenig Pfeffer dazu gegeben. Nun den Deckel auf den Topf und das Kraut zwei Stunden auf kleinstem Feuer garen lassen. Ab und an umrühren, zwischendruch evtl. ein bisschen Weisswein dazu geben. Die letzte halbe Stunde keinen Wein mehr zufügen, sondern die Sahne unters Kraut rühren und leicht einköcheln lassen.
Eglifilets
Die Eglifilets entgräten. Bitte nicht mit der Pinzette dran gehen, das gibt nix. Oben im Text ist ein Link zu einem Post, in dem beschrieben ist, wie man Eglis ratzfatz mit dem V-Schnitt entgrätet.
Dann die Eglis würzen, leicht bemehlen und in der Bratbutter beidseitig goldbraun braten. Mit Salzkartoffeln zusammen auf dem Kraut anrichten.
Susanne
13. Dezember 2013 at 15:52Abgesehen von den schönen Egli-Filelts und der stylischen (sagt man doch heute so) Lorbeerfahne: die Gewürzmischung kann dem Sauerkraut nur gut tun und ist gespeichert. Danke!
duni
13. Dezember 2013 at 16:21ersetz den zarten egli durch fränkische bratwürst , die kartoffeln durch schwarzer kipferl und serviere bockbier dazu-das ist das heiligabend-essen bei meinen eltern. die elsässer gewürzmischung werd ich ausprobieren, allerdings gare ich sauerkraut nur superkurz mit sauren äpfeln und feinen schalottenrädern.
Anonym
13. Dezember 2013 at 16:45Das funktioniert bestimmt auch ohne Chümi. Werde ich ausprobieren.
Basler Dybli
13. Dezember 2013 at 17:31Mes compliments !
Di Rezäpt erinneret mi sofort an' s "Choucroute aux 3 poissons" vom Monsieur Guy Pierre Baumann in Strassbourg. Suurchrut und Fisch isch e absolute Hochnuss und (leider) viele unbekannt !
Anonym
14. Dezember 2013 at 08:03Süsswasserfisch fristet leider immer noch ein Mauerblümchendasein – auch bei mir. Fisch auf Sauerkraut schmeckt wirklich ausgezeichnet!
Blöde Bandscheibe! Gute Besserung, falls Du das jetzt noch brauchen kannst 🙂
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Britta
14. Dezember 2013 at 12:12Ich bin eigentlich kein Sauerkrautesser, aber das ist jetzt schon das zweite Rezept in wenigen Wochen, wo es mir doch sehr gut gefällt… das würde ich glatt mögen 🙂
Egli ist Zander, oder? Mag ich auch sehr!
Ti saluto Ticino/Bonjour Alsace
15. Dezember 2013 at 08:27Liebe Britta, das Hühnchen verzeiht mir sicher, wenn ich an dieser Stelle antworte. In der Schweiz werden die Flussbarsche Egli genannt und haben mit dem Zander nichts zu tun. In der Bodensee-Region sind sie auch unter dem Namen Kretzer bekannt.
Anonym
14. Dezember 2013 at 14:18Die Lorbeerfahne. 🙂
Die Elsässer-Gewürzmischung klingt gut, die schnappe ich mir gleich mal, es hat noch Kraut!
sybille
14. Dezember 2013 at 16:13Ein Teller vom wilden Huhn, wie ich ihn liebe. Mag ich sehr!! 🙂
Bonjour Alsace
15. Dezember 2013 at 08:23Ein schöner Teller und dank der gehissten Lorbeerfahne sowie der Wachholderkügelchen vermisst man die fehlende Petersilie nicht.
Wilde Henne
17. Dezember 2013 at 10:20@Susanne
Ich mag Sauerkraut auf viele verschiedene Arten. Aber die hier ist mir die liebste, Die Gewürze geben dem Ganzen den nötigen Kick, um aus etwas Gewöhnlichem etwas Besonderes zu machen.
@Duni
Das Kraut hier mit diesen Gewürzen muss lang geschmort werden. Superkurz geht da nix – das schmeckt dann nicht so, wie es soll.
@Flohnmobil
Klar kannst Du den Chümi weglassen. Die restlichen Gewürze sind ja auch nicht ohne, die geben genug Geschmack.
@Basler Dybli
Für einen Berner ist ja schon Sauerkraut mit fränkischen Bratwürsten ein exotisches Essen, die meisten tun sich dann mit Fisch zum Kraut schon schwer. Hier im Emmental gibt es nur Sauerkraut mit Rippli, Laffli, etc. 😉
@Lieberlecker
Seit diesem Süsswasserfisch-Event habe ich nicht ein einziges Mal mehr Meerfisch aufgetischt. Dank diesem Fisch-Event habe ich schon ein bisschen einen anderen Blick für Fische gekriegt.
Merci für die Besserungswünsche… kann ich gut gebrauchen. Die Scheiben zwicken drum nicht nur an einer Stelle… 🙁
@Britta
Sauerkraut auf diese Art gemacht, vermag auch Nicht-Krautesser zu überzeugen, weil es so total mild ist.
Und das Elsässerli hat recht – Egli sind Flussbarsche. Guck unter folgendem Link, da hat Peggy zu den einzelnen Fischen Steckbriefe veröffentlicht:
multikulinarisch.es/pages/suesswasserfisch.html
@Kochpoetin
Coole Fahne, gell 😉
@Sybille
Oh, Du auch wieder mal unterwegs – schön Dich zu lesen! 🙂
@Elsässerli
Beim Futtern hat die Petersilie jedenfalls nicht gefehlt, es wäre ja einfach wegen der Optik gewesen 😉
Anonym
10. Januar 2014 at 14:09Da ich überraschend doch mal Sauerkraut gekauft habe (handgemachtes vom Bauern), werde ich mich da noch mal ransetzen die Tage und mich an Deine Bastelanleitung halten. Nur dann halt ohne Fischies.