Riz Casimir – der Klassiker
In der Hühnerküche wird täglich mit frischen Zutaten gekocht. Zwiebeln sind immer vorrätig, Kartoffeln ebenfalls. Der Kühlschrank ist immer mit mindestens drei verschiedenen Sorten Gemüse bestückt, zwei Sorten Blattsalat entsprechend der Saison sind auch vorhanden. Im Wohnzimmer steht das ganze Jahr eine grosse Schale mit Obst – derzeit Mandarinen, Orangen, Äpfel und Bananen – aus der man sich jederzeit bedienen kann.
Aber ein- oder zweimal pro Jahr zückt Frau Henne den Dosenöffner. Nämlich immer dann, wenn eins der Junghühner bittet: «Kannst Du nicht wieder mal Riz Casimir machen?!» Riz Casimir ist der Klassiker aus den 50er Jahren. Kalb- oder Pouletfleisch an einer milden Curry-Sahne-Sauce, serviert im Reisring, garniert mit Früchten. Und wer hat’s erfunden? Jawoll – ein Schweizer! Und zwar Ueli Prager, der Gründer von Mövenpick (nein, ich kriege kein Geld für diese Verlinkung). Die Geschichte rund um dieses Kult-Essen könnt ihr hier nachlesen.
Im Urrezept wird Riz Casimir mit Kalbfleisch gemacht, bei uns mit Hühnerfleisch. Das Original sieht Paprikastreifen vor, im Dosenzeitalter der 60er Jahre wurden diese durch Herzkirschen ersetzt. Und da ich ein Kind der 60er bin, gab es Riz Casimir immer mit Obst frisch aus der Dose.
Das ist heute noch so. Das einzig frische Früchtchen auf dem Riz Casimir ist bei uns eine in Butter gebratene Banane. Wehe, ich würde meinen Kindern Riz Casimir mit frischen Pfirsichen oder Ananans servieren – die würden lange Gesichter machen. Noch schlimmer, wenn die unsägliche, knallrote Herzkirsche fehlen würde. Das geht ja schon mal gar nicht.
Riz Casimir bedeutet also bei uns immer, dass drei Dosen geöffnet werden! Abgründe…
Rezept (für 3 Personen)
250 bis 300 g Hühnerbrust in Würfel oder Streifen geschnitten
1 Esslöffel mildes Curry-Pulver
1 kleine Schalotte, feinst gewürfelt
4 dl Hühnerbrühe
1 Dessertlöffel Maisstärke, angerührt mit etwas kaltem Wasser
1,5 dl Sahne
Bratbutter
Salz
1 Dose Herzkirschen
1 Dose Pfirsichhälften
1 Dose Ananasscheiben
3 Bananen
1 Handvoll Mandelblättchen
Butter
Reis
Hühnerfleisch in Bratbutter sautieren, mit der Hälfte des Currypulvers bestäuben und das Gewürz ca. 2 Minuten mitbraten. Dann das Fleisch aus der Pfanne heben und warm stellen.
In der gleichen Pfanne die Schalottenwürfel glasig dünsten, mit dem restlichen Currypulver bestreuen, dieses kurz mitdünsten, dann mit der Hühnerbrühe ablöschen. Die angerührte Maisstärke beifügen und die Sauce ca. 5 Minuten leicht köcheln lassen. Sahne beifügen und mit Salz abschmecken. Zum Schluss das Fleisch in die Sauce geben und gute 15 Minuten in der heissen Sauce ziehen lassen (nicht kochen, nur ganz leise simmern lassen).
In einer Bratpfanne die Mandelplättchen trocken anrösten. Die Bananen schälen, längs halbieren und in Butter bei mittlerer Hitze anbraten, bzw. caramelisieren lassen.
Den Reis kochen und gut ausdampfen lassen. Ich buttere kleine Gugelhupfförmchen aus, drücke den Reis gut in die Förmchen und stürze ihn dann auf einen Teller. In die Mitte kommt das Fleisch mit Sauce, obendrauf die Mandelplättchen, aussen rum wird das Dosenobst nett drapiert, die Bananen angerichtet. Wer mag setzt noch Sahnetupfer in die Gegend der Dosenpfirsiche. Und ganz wichtig: Die Herzkirschen in der Mitte der Ananasscheiben nicht vergessen, sonst gibt es lange Junghühnergesichter.
Riz Casimir
Wer hat's erfunden? Die Schweizer!
Zutaten
- 250 bis 300 g Hühnerbrust in Würfel oder Streifen geschnitten
- 1 Esslöffel mildes Curry-Pulver
- 1 kleine Schalotte, feinst gewürfelt
- 4 dl Hühnerbrühe
- 1 Dessertlöffel Maisstärke, angerührt mit etwas kaltem Wasser
- 1½ dl Sahne
- Bratbutter
- Salz
- 1 Dose Herzkirschen
- 1 Dose Pfirsichhälften
- 1 Dose Ananasscheiben
- 3 Bananen
- Butter
- 1 Handvoll Mandelblättchen
- Reis
So wird's gemacht
Hühnerfleisch in Bratbutter sautieren, mit der Hälfte des Currypulvers bestäuben und das Gewürz ca. 2 Minuten mitbraten. Dann das Fleisch aus der Pfanne heben und warm stellen.
In der gleichen Pfanne die Schalottenwürfel glasig dünsten, mit dem restlichen Currypulver bestreuen, dieses kurz mitdünsten, dann mit der Hühnerbrühe ablöschen. Die angerührte Maisstärke beifügen und die Sauce ca. 5 Minuten leicht köcheln lassen. Sahne beifügen und mit Salz abschmecken. Zum Schluss das Fleisch in die Sauce geben und gute 15 Minuten in der heissen Sauce ziehen lassen (nicht kochen, nur ganz leise simmern lassen).
In einer Bratpfanne die Mandelplättchen trocken anrösten. Die Bananen schälen, längs halbieren und in Butter bei mittlerer Hitze anbraten, bzw. caramelisieren lassen.
Den Reis kochen und gut ausdampfen lassen. Ich buttere kleine Gugelhupfförmchen aus, drücke den Reis gut in die Förmchen und stürze ihn dann auf einen Teller. In die Mitte kommt das Fleisch mit Sauce, obendrauf die Mandelplättchen, aussen rum wird das Dosenobst nett drapiert, die Bananen angerichtet. Wer mag setzt noch Sahnetupfer in die Gegend der Dosenpfirsiche. Und ganz wichtig: Die Herzkirschen in der Mitte der Ananasscheiben nicht vergessen.
Eva (Deichrunners Küche)
4. Dezember 2013 at 06:34Schön, dass du mich mit diesem Rezept schon am frühen Morgen zum Schmunzeln bringst! 🙂
Ja – es gibt Rezepte, die müssen genau so sein und kein Fitzelchen darf geändert werden.
Und ob du es glaubst oder nicht: dein Riz Casimir würde mir genau so schmecken wie du es auf deinem Teller präsentierst = ein Hoch auf die 60er! 🙂
Anonym
4. Dezember 2013 at 06:52Meine Mutter hat's genau so gemacht :-), schön, dass Du diese Tradition beibehältst.
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
PS. und dass der Ueli das erfunden hat, wusste ich natürlich 🙂
Anonym
4. Dezember 2013 at 07:36Wunderbar! Danke für die Erinnerung!
Bea
Anonym
4. Dezember 2013 at 10:12Oh, sehr apart! Ich verbinde die schweizerische Küche natürlich nicht mit Curry und Dosenananas, aber ich finde es sehr sympathisch. Das Hawaiitoast ist ja auch ein Klassiker der Einmalimjahrmussessein-Küche. Und auch daran sieht man, das die Dosenananas nie aussterben darf!
Anonym
4. Dezember 2013 at 10:19Was die meisten Dinge angeht, bin ich ja eher froh, dass die 60er vorbei sind, aber dein "fröhlicher" Teller ist einfach nur herrlich! 🙂 Und ich öffne auch gelegentlich eine Dose – so what?
Basler Dybli
4. Dezember 2013 at 12:40Perfäggt umgsetzt ! Mit Dosefrücht ! 🙂
Eini vo mine klassische, kulinarische Jugend-Errinerige.
Anonym
4. Dezember 2013 at 14:24Ja, genau so muss es sein. Einige schwimmen momentan auf der Nostalgiewelle und ich mit. Flohnmobil hat kürzlich öffentliche Gefrierfächer und die Nachrichten um halb eins thematisiert.
Frau A. vom Bodensee
Wolke.-.Sieben
4. Dezember 2013 at 14:36Die Dosen-Geschichte finde ich überhaupt nicht schlimm – vor allem bei diesem Anblick verstehe ich den Hühnerstall!!! Das kenne ich gar nicht, aber weil mir das Wasser im Munde zusammen läuft werde ich das nachkochen – mit Dosenfrüchten – versteht sich ;0)
Gruß Doris
duni
4. Dezember 2013 at 14:40Seit ich mich an einem scharfkantigen Dosendeckel so blöd geschnitten hab, dass der rechte Zeigefinger genäht werden musste, mach ich um Dosen einen ganz weiten Bogen. Für mich also lieber aus Sicherheitsgründen die Mandarinen in der Obstschale, bei deren Öffnung kann man sich nicht so blöd anstellen!
Ursl
4. Dezember 2013 at 19:39Glaub ja nicht dass "Riz Casimir" nur in der Schweiz gegessen wurde. Nur bei uns hieß es einfach "Hühner-Curry", aber die Dosenfrüchte mussten auch sein!
LG Ursl
Wilde Henne
4. Dezember 2013 at 21:30@Eva
Gell, es gibt einfach Klassiker, an denen darf man nix verändern!
@Lieberlecker
Ich mag Traditionen. Ich mag Konstanten im Leben. Nicht, dass ich nicht für Veränderungen bin. Aber ich sehe nicht ein, dass etwas, was wirklich gut ist, verändert werden muss 🙂
@Bea
Der Klassiker schlechthin…
@Mittagbeimutti
Also Curry und Schweiz ist schon ein bisschen abartig. Aber die Kombi hier ist wirklich eins A.
@Kochpoetin
Die 60er waren schwer in Ordnung… zumindest in meiner Erinnerung 😉
@Basler Dybli
Ohne Dosis geht nix 😉
@Frau A. vom Bodensee
Nostalgiewelle… da muss ich unbedingt auch mit drauf… 😉
@Wolke7
Dosenobst… Schande über mich… Aber ganz ehrlich…mit frischem Obst schmeckt das einfach Sch… 😉
@Ursl
Bei uns antworteten meine Schulkolleginnen in den 70er Jahren auf die Frage, was es denn zum Mittagessen gegeben habe: «Wir hatten heute Chinesisch! Es gab Riz Casimir!» *gnnnniiiiiih*
Quersatz
27. Dezember 2013 at 21:02riz casimir 🙂 ich glaubs ja nicht. da steigen düfte in die nase, die farben. danke für die erinnerung. dass ueli prager der erfinder war, wusste ich noch nicht. das macht mich schmunzeln.