Apéro/ Fisch/ Vorspeisen

Ordnung und Harmonie: Lachstartar auf Pumpernickel mit Honig-Senf-Sauce

Lachstartar auf Pumpernickel mit Honig-Senf-Sauce

Wenn ich bei Peggys Süsswasserfisch-Event jeden Monat ein Rezept einreichen will, dann ist heute die letzte Gelegeneheit, mein Vorhaben in Wirklichkeit umzusetzen. Denn morgen ist ja schon Juli… Kinder, wie die Zeit vergeht. Wenn ich den Juni in der Hühnerküche anschaue – ein Drama. Mit dem heutigen Post grad mal vier Beiträge in einem Monat. Gelesen und kommentiert habe ich anderswo auch praktisch nicht. Wahrscheinlich ist mir bereits die Hälfte der Leserschaft davon gelaufen…

Ich bin ein sehr ordnungsliebender Mensch, mit Chaos kann ich nicht umgehen – sei das nun im räumlichen Sinne, aber auch im gefühlsmässigen. Äusserliches Chaos erzeugt bei mir innerlich eine Disharmonie und in diesem Zustand kriege ich nichts mehr auf die Reihe. Das Essen ist versalzen, die Fotos unscharf, die schöne Wasserkaraffe fällt zu Boden und zerbricht, ich schneide mich fürchterlich an meinem unschärfsten Messer, die Kartoffeln kochen so lange, bis kein Wasser mehr im Topf ist und noch zwei Stunden länger, bis der Topf auch noch über den Jordan ist. Dann wird mir alles zuviel und ich verfalle in Lethargie. Wie paralysiert schaue ich auf dieses Chaos und bin ausserstande, etwas zu unternehmen. So lange, bis ich kurz davor bin, endgültig darin unterzugehen. Dann rapple ich mich auf und beginne Ordnung zu schaffen. Erst an der einen Ecke, dann langsam voran arbeiten… und irgendwann habe ich soviel von dem Sauhaufen abgetragen, dass ich wieder in die Ferne sehe.

Das Lachstartar, das ich gestern meinen Gästen servierte, war harmonisch im Geschmack und kam ohne viel Firlefanz ordentlich aufgeräumt auf dem Teller daher. Eine kleines Amuse Gueule, das überzeugte und meinem derzeitigen Harmoniebedürfnis und Ordnungssinn sehr gerecht wurde.

Rezept für 6 Personen)
130 g frischer, roher Bio-Lachs (ohne Haut, entgrätet)
Salz, Pfeffer
wenig Abrieb einer Limette
Saft einer halben Limette
1 Dessertlöffel Sauerrahm
1 Kaffeelöffel Meerrettich (aus dem Glas – habe keinen frischen gefunden)
eine Prise Salz

1 Esslöffel Senf
1 Dessertlöffel Blütenhonig
gehackter Dill

3 Scheiben Pumpernickel

Senf, Blütenhonig und gehackten Dill gut miteinander verrühren. Sauerrahm mit dem Meerrettich und dem Salz verrühren. Aus dem Pumpernickel 6 Rondellen ausstechen. Die Rondellen mit dem Meerrettich-Sauerrahm dünn bestreichen.

Den Lachs mit einem scharfen Messer fein hacken. Mit Salz, Pfeffer, wenig Limettenabrieb und dem Saft einer halben Limette vermischen. Auf die Pumpernickelrondellen setzen. Mit der Honig-Senf-Sauce und einem Dillzweiglein garnieren.

Lachstartar auf Pumpernickel mit Honig-Senf-Sauce

1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars (No Ratings Yet)
Loading...
Fisch, Apéro, Vorspeisen Schwedisch
Von HuhnGundula Portionen (ungefähr): 6

Zutaten

  • 130 g frischer, roher Bio-Lachs (ohne Haut, entgrätet)
  • Salz, Pfeffer
  • wenig Abrieb einer Limette
  • Saft einer halben Limette
  • 1 Dessertlöffel Sauerrahm
  • 1 Kaffeelöffel Meerrettich (aus dem Glas - habe keinen frischen gefunden)
  • eine Prise Salz
  • 1 Esslöffel Senf
  • 1 Dessertlöffel Blütenhonig
  • gehackter Dill
  • 3 Scheiben Pumpernickel

So wird's gemacht

1

Senf, Blütenhonig und gehackten Dill gut miteinander verrühren. Sauerrahm mit dem Meerrettich und dem Salz verrühren. Aus dem Pumpernickel 6 Rondellen ausstechen. Die Rondellen mit dem Meerrettich-Sauerrahm dünn bestreichen.

2

Den Lachs mit einem scharfen Messer fein hacken. Mit Salz, Pfeffer, wenig Limettenabrieb und dem Saft einer halben Limette vermischen. Auf die Pumpernickelrondellen setzen. Mit der Honig-Senf-Sauce und einem Dillzweiglein garnieren.

Das könnte dir auch gefallen

  • Ti saluto Ticino
    30. Juni 2013 at 18:06

    Da können wir uns ja mal wieder die Hand reichen: Harmoniesüchtig und Ordnungsliebend in ALLEN Bereichen – das kenne ich nur zu gut.

    Schön, dass das ordnungsliebende Federvieh ein Rezept postet und dann auch noch so ein schönes.

  • Anonym
    30. Juni 2013 at 18:32

    Habe dich schon vermisst. Dachte schon du bist untergegangen.
    Solche Phasen hab ich übrigens auch, nur merkt das keiner, weil ich keinen Blog habe. Gerade hat meine heiss geliebte Kaffeemaschine den Geist aufgegeben. Zu alt um noch einen simplen Dichtungsring zu bekommen. Versteh einer das.

    Das sind schöne Teller für diese wunderbare Kreation.

    Liebe Grüsse
    Frau A. vom Bodensee

  • MizThreefivesix
    30. Juni 2013 at 18:38

    Oh das schaut aber sehr elegant aus. Bei der Überschrift hab ich kurz gestutzt und erst "Lach-Starter" gelesen..aber zum Lachen gibts da nix!

  • Sybille
    30. Juni 2013 at 19:18

    NIEMAND läuft dir davon!!!
    Dein ordentlicher Teller begeistert mich!

  • kegala
    30. Juni 2013 at 19:30

    eine wunderbare Kreation hast Du gezaubert.
    Hier gibt es runde Pumpernickel, es ist in Dosen zu bekommen.
    Vielleicht gibt es das bei Euch auch, es würde Dir das Ausstechen ersparen
    Liebe Grüße

  • Susi L.
    30. Juni 2013 at 20:27

    Da bist du ja wieder! Du hast gefehlt in Bloggistan. 🙂

    Toll schauen deine Teller aus!

  • Wilde Henne
    30. Juni 2013 at 21:47

    @Tessinerli
    Schwester im Geiste, ich wusste, dass Du mich verstehst *drück*
    @Frau A. vom Bodensee
    Wenn schon eine Kafimaschine zu alt für ein Ersatzteil ist, wie geht es dann unsereiner, gell? Scheissgefühl einerseits, andererseits ist ja das Älterwerden auch ganz schön. Finde ich zumindest. Die Teller gibt es übrigens bei Interio.
    @Ilse
    Kleiner Aufwand, grosse Wirkung. Das mit dem Lachen kommt wieder, resp. geht bei mir nie ganz verloren. Ich bin von Grund auf ein fröhlicher Mensch. Manchmal beutelt es mich, aber komplett aufgeben tu ich nie.
    @Sybille
    Niemand? Naja, da bin ich nicht so überzeugt. Aber diejenigen, die mir wichtig sind, die bleiben… und das ist total schön!
    @Kegala
    Das mit den runden Pumpernickelscheibchen hatte mir letztens auch jemand gezeigt. Deshalb kam ich auch auf die Idee, das Lachstartar auf diesen runden Scheibchen anzurichten.

  • Wilde Henne
    30. Juni 2013 at 22:30

    @Turbohausfrau
    Du bist lieb… Danke für das Kompliment 🙂

  • lamiacucina
    1. Juli 2013 at 06:05

    ab und zu muss man sich Zeit nehmen, um wieder Ordnung zu schaffen. Und wenns nur auf de Tellern ist.

  • Anonym
    1. Juli 2013 at 07:46

    Ich reiche dir auch die Hand und unterschreibe alles. Wenn es noch länger gedauert hätte, hätte ich angefangen, mir Sorgen zu machen. 🙂
    Ohne Ordnung geht's gar nicht. Ich funktioniere dann zwar noch, aber es fehlt der Schwung. Wunderschön schlichte Teller! Schön, dass du wieder da bist.

  • magentratzerl
    1. Juli 2013 at 07:47

    Schön, wieder on Dir zu lesen. Niemals nicht würde ich Dir davonlaufen!
    Alt genug für Ersatzteile bin ich übrigens auch….urgs 😉

  • multikulinaria
    1. Juli 2013 at 09:02

    Hatte dich schon vermisst… Schön, dass Du wieder da bist und das Chaos in die Knie gezwungen hast. Mich hat es auch gerade erst wieder gebeutelt. Ich tendiere wie Du dazu, nie aufzugeben. Aber vielleicht sollte ich gerade das tun. Verstehe einer das Leben…
    Vielen lieben Dank für den in jeder Hinsicht wunderbaren Lachsteller und für's Mitmachen beim Süßwasserfisch-Event!

  • Die Küchenschabe
    1. Juli 2013 at 09:35

    na endlich wieder ein Lebenszeichen :-)). Aber ich weiß ganz genau, wie es dir in einer solchen Phase geht, nämlich echt sch…., man sieht das Chaos und ist völlig außerstande, was dagegen zu unternehmen. Bloggen geht da schon gar nicht, da geht ja nicht mal aufräumen oder bügeln – und so wird das Durcheinander immer größer und man fühlt sich immer unwohler …

  • Wilde Henne
    1. Juli 2013 at 12:04

    @Lamiacucina
    Ordnung auf dem Teller ist zumindest ein Anfang.
    @Kochpoetin
    Ich hatte mir auch schon Sorgen um mich gemacht 😉
    Ne, im Ernst – ich rapple mich eigentlich immer wieder selber auf, aber manchmal braucht es einfach Zeit.
    @Magentratzerl
    Danke fürs Bleiben – das schätze ich sehr.
    @Multikulinaria
    Aufgeben? Never! Aber alte Zöpfe abschneiden, was sich nicht bewährt, über Bord schmeissen, verkrustete Strukturen aufweichen, Festgefahrenes aus dem Dreck ziehen und glücklich werden… oder so ähnlich jedenfalls.
    @Küchenschabe
    Genau, und je länger man nichts gegen das Chaos tut, umso grösser wird es. Bei mir setzt glücklicherweise irgendwann der Lebenserhaltungstrieb ein und dann rapple ich mich wieder auf.

  • Anonym
    1. Juli 2013 at 12:33

    Ja, der teuflische Zirkel (oder so), in den man einen Keil treiben muss… Gefällt mir sehr, dass dieser Keil aus Deiner Küche kommt. So wird aus Lachs-Tartar wirklich ein Lach-Starter. Gut gemacht, in jeder Hinsicht.
    Gruss Bea

  • Basler Dybli
    1. Juli 2013 at 12:50

    Griezi ! 🙂
    Und das "Griengääle" (lings) uf de Plättli isch die anderi Helfti vo dr Limette ?

  • shira-hime
    1. Juli 2013 at 20:23

    mhhhhhhh, roher Lachs… =)

    liebe Grüße
    shira

  • Wilde Henne
    2. Juli 2013 at 07:42

    @Bea
    So ganz bin ich noch nicht raus aus der Nummer, aber es wird…
    @Basler Dybli
    Du siehst das richtig, das ist Limette.
    @Shira-hime
    Ich steh ja sonst nicht so auf rohen Fisch, aber das Lachstartar war äusserst lecker.