Wildkräutersalat mit gerösteten Haselnüssen
Ich hab’s schon mal erwähnt, ganz tief in mir drin bin ich ein Eichhörnchen. Ich kann mich stundenlang damit beschäftigen, Vorräte in Gläser einzukochen, Gemüse, Obst und Pilze zu trocknen, haltbar zu machen. Und ebenso gerne gehe ich in den Wald und sammle «Futter» – nicht nur Pilze, sondern auch Wildkräuter, Blüten, Beeren etc. Ich steh dann staunend an einem Waldrand und denke: «Wow, bis auf ein, zwei Sachen kann man hier alles essen.» Man muss sich nur bücken, pflücken… und natürlich ein bisschen auskennen.
Für gestern Abend hatte ich einen Freund – nennen wir ihn D. – eingeladen, wir werden Ende Juni zusammen als Gastköche im hiesigen Museumscafé einen Abend lang kochen. (Falls da jemand Lust hat zu kommen… meldet euch via Mail bei mir. Ich werde aber dann noch eine Ausschreibung hier machen). Und gestern wollten wir eben das Menü für diesen Kochabend planen. Und da D. in der Küche genau so ein Faible für Kräuter hat wie ich, bin ich gestern Vormittag in den Wald und über die Wiesen gehüpft und habe gesammelt.
Rezept
Wildkräutersalat
Brunnkresse
Bärlauch
Spitzwegerich
Löwenzahn
Kriechender Günsel
Frauenmantel
Giersch
Sauerampfer
eine Handvoll Haselnüsse
Dressing
Sherryessig
Haselnussöl
Salz, Pfeffer
milder Senf
Haselnüsse in Scheiben schneiden und in einer Bratpfanne trocken anrösten. Alle Kräuter gut waschen und auf Ungeziefer prüfen. Bei der Brunnkresse auf Schnecken achten *iiiiiiiiighitt*. Ich habe eine Schneckenphobie. Das ist jetzt kein Witz sondern bitterer Ernst.
Aus Sherryessig, Haselnussöl, Salz, Pfeffer und wenig mildem Senf eine Vinaigrette rühren und über die Wildkräutermischung geben. Mit den gerösteten Haselnüssen bestreuen.
Wildkrätersalat mit gerösteten Haselnüssen
Zutaten
- Wildkräutersalat
- Brunnkresse
- Bärlauch
- Spitzwegerich
- Löwenzahn
- Kriechender Günsel
- Frauenmantel
- Giersch
- Sauerampfer
- eine Handvoll Haselnüsse
- Dressing
- Sherryessig
- Haselnussöl
- Salz, Pfeffer
- milder Senf
So wird's gemacht
Haselnüsse in Scheiben schneiden und in einer Bratpfanne trocken anrösten. Alle Kräuter gut waschen und auf Ungeziefer prüfen. Bei der Brunnkresse auf Schnecken achten.
Aus Sherryessig, Haselnussöl, Salz, Pfeffer und wenig mildem Senf eine Vinaigrette rühren und über die Wildkräutermischung geben. Mit den gerösteten Haselnüssen bestreuen.
magentratzerl
10. Mai 2013 at 13:48Reizvoll sieht das aus….ich gestehe, ich bin blutige Anfängerin, was Wildkräuter angeht. Bei uns im Biotop wächst genug, aber ich bin meist zu doof, das passende zu identifizieren. Woei, neulich habe ich Waldmeister entdeckt, und sobald es aufhört, zu schütten, werde ich losstiefeln und ernten.
Anonym
10. Mai 2013 at 15:07Im Frühling packt es mich auch regelmässig und ich fange an zu weiden und sammeln unterwegs.
Aber !heh! der Begriff "Eichhörnchen" ist schon lange für mich reserviert, dass das klar ist. 😀
flohnmobil.wordpress.com/2010/11/08/das-eichhornchen-in-mir/
Claudia
10. Mai 2013 at 16:24Die Kräuter kommen halt immer alle gleichzeitig und ihre beste Zeit ist schwups wieder vorbei! Ich hatte gestern auf meinem Wildkräutersalat gebratene Wegerichblütenköpfe, auch gut. Leider kein Foto. Lg Claudia
Bonjour Alsace
10. Mai 2013 at 19:45es ist auch total eklig, auf eine rohe Schnecke zu beissen, ist mir mal in einem Restaurant passiert, die (Mini-) Schnecke hatte sich ein einem Salatblatt versteckt…
Cooketteria
10. Mai 2013 at 23:18Hätte der Aronstab damals auch schon Blüten gebildet, hätte ich die Blätter bestimmt nicht gegessen… Und nein, es ist mir nicht sonderlich peinlich. Eine Kollegin hat vor Jahren während unserer Ferien in Frankreich Entengrütze gegessen, weil sie es für Brunnenkresse hielt. Das ist peinlich. 😉
Anonym
11. Mai 2013 at 06:29kriechender Günsel? Das tönt jetzt aber nicht sehr appetitlich ;-), sieht aber toll aus 🙂
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Anna Purna
11. Mai 2013 at 08:27Wunderschöner Salatteller. Die Brunnenkresse ist mir dabei sofort ins Auge gestochen. Ist ein toller Anzeiger für sauberes Wasser. Sollte ich mir auch wieder welchen holen.
Liebe Grüße
Anna
Verena
11. Mai 2013 at 11:39Ich muss mich magentrazerl da leider auch anschließen, ich bin da auch blutige Anfängerin, bin aber immer total begeistert von solchen Gerichten, super! 🙂
Wilde Henne
11. Mai 2013 at 17:04@Magentratzerl
Ich hatte in der 5. und 6. Klasse einen Biolehrer, der uns ein Herbarium anlegen liess. Da habe ich all die Pflanzen kennengelernt. Ob und für was man sie benutzen kann, wusste ich damals noch nicht. Aber welche giftig und welche ungiftig sind, das haben wir da gelernt. Dazu kam, dass meine Mutter eben auch sehr viele Kräuter kannte und solche Dinge bei uns öfters aufgetischt wurden.
@Flohnmobil
Ich würde sagen, wir teilen uns den Eichhorn, ja?!
@Claudia
Gebratene Wegrichblütenköpfe… Vom Spitzwegerich? Und wie hast Du die zubereitet? *auchwissenwill*
@Elsässerli
Ich beisse garantiert nicht drauf, das schwör ich Dich. Ich untersuche jeweils wirklich jedes Blatt ganz genau. Ich habe dermassen eine Phobie… wenn da eine Schnecke irgendwo ist, schreie ich wie am Spiess. Dann muss jemand kommen und das Viech entsorgen.
@Cookie
Ihr seid mir Weiber…! Aronstab, Entengrütze, also wirklich… 😉 Obwohl, Entengrütze kann man schon essen, die ist zumindest nicht giftig.
@Lieberlecker
Kriechender Günsel… kennst Du nicht? Doch, wenn Du den siehst, auf jeden Fall, guck hier:
martinnessl.info/flora/kriechguensel.htm
Tee aus Kriechendem Günsel wird z.B. gegen Angina, Gallenbeschwerden und Rheuma eingesetzt. Im Salat verwende ich ihn nur in kleinen Mengen, da er recht bitter ist.
@Anna Purna
Bei uns sind die Bäche, die von den Hügeln und Bergen runterkommen, eigentlich immer sehr sauber. Da würde ich problemlos draus trinken.
@Verena
Es gibt viele Homöopathinnen und Naturheilkundlerinnen, die Pflanzenkurse anbieten. Aber auch an Volkshochschulen gibt es oft solche Kurse. Ich finde, das lohnt sich – die Küche wird so um einiges vielfältiger, wenn man sich da ein bisschen auskennt.
duni
13. Mai 2013 at 11:31Ich hätt das Grünzeug im Wald gelaasen und die Fee mitgenommen.
Wilde Henne
13. Mai 2013 at 11:48@Duni
*lach*
Julia
14. Mai 2013 at 07:08Mutig bist Du! Ich hätte ja dermaßen Schiss vor Verwechslungen, Fuchsbandwurm, Hundepi*** uvm. Blöd, gell? Denn dann entgeht einem so ein wunderbarer Salat. Eine phantastische Wiese/Bachufer. Ein wirklich romantisches Plätzchen…
Wilde Henne
14. Mai 2013 at 07:28@Julia
Ich habe noch nie beim Pflücken von Wildkräutern oder Beeren an den Fuchsbandwurm gedacht. Die Kräuter wasche ich zuhause immer gründlich, Blatt für Blatt einzeln (wegen der Schnecken). Und wegen Hundepi… an diesem Bach entlang führt kein Spazierweg, da habe ich jetzt wirklich keine Sorge. Ich habe da auch noch nie einen Menschen gesehen und ich bin oft dort. Irgendwann im Juni mäht der Bauer die Wiese, das war's dann auch schon mit Menschen.
Anonym
14. Mai 2013 at 11:29Ich bin froh, dass ich Giersch und Bärlauch erkenne, von Kriechendem Günsel hab ich noch nie was gehört. Am Wochenede geht es in die Natur, da wird auf deubel komm raus gesammelt. Vorher schaff ich mir allerdings noch ein Buch an…
Anonym
16. Mai 2013 at 09:54der Salat sieht richtig lecker aus. Ich würde ihn gerne mal machen, allerdings kenne ich mich mit Wildkräutern nicht wirklich aus 😉 Hoffentlich organisiert hier jemand mal eine Tour mit gemeinsamen Koche am Schluss.
Wilde Henne
16. Mai 2013 at 19:42@Mittagbeimutti
Kriechender Günsel gerne an Orten, die im Halbschatten liegen, z.B. an Waldrändern. Hmm, ich kenne keinen andern Namen für das Kraut – aber wenn Du ihn siehst, erkennst Du ihn bestimmt. Bei mir wächst er im Garten als «Unkraut».
@Angelanddevilsfood
Ich empfehle Dir, entweder einen Kurs zu besuchen oder aber mit jemandem mitzugehen, der sich auskennt. Manchmal bieten innovative Apotheker oder Drogisten (natürlich nicht Drogerieketten) solche Kurse an. Wenn Du Dich wirklich gar nicht auskennst mit Wildkräutern, dann würde ich die Finger davon lassen. Es gibt wirklich hochgiftige Pflanzen (siehe den abgebildeten Aronstab).