Endlich – ich präsentiere hiermit meine allerersten Ravioli meines Lebens! Ach, wie oft habe ich mich schon an Ravioli versucht. Mehr als drei habe ich nie geschafft, meist aus lauter Frust alle Zutaten zu einer Lasagne zusammengekippt. Das Problem waren nie die Zutaten, sondern das Problem war ich. Wenn Ravioli, dann sollten die so wunderschön aussehen wie die von Robert. Ich habe da so gewisse Ansprüche an mich selbst. Aber meine Ravioli sahen irgendwie immer übelst aus. Drum habe ich irgendwann aufgegeben.
Am Freitag haben wir unsere Nachbarinnen eingeladen und ich gedachte, ein mehrgängiges Vegi-Menü zu kredenzen – die eine der beiden lebt fleischlos. Also nochmals ein Ravioli-Versuch. Unterdessen hatte ich mir nämlich ein Hilfsmittel, einen Ravioliformer, gekauft. Und nun kann auch ich Ravioli. Langsam zwar, aber immerhin – ich finde, für den Anfang sehen die doch ganz hübsch aus. Ich sag euch jetzt nicht, dass ich für 15 Ravioli geschlagene drei Stunden gearbeitet habe 😉
Andy von Lieberlecker, offensichtlich jahrelang unter selbem Problem wie ich gelitten, hat am Samstag seine ersten Ravioli, auch Zitronenravioli, verbloggt.
Rezept für 15 Ravioli
Teig
220 g Weissmehl und Hartweizengries zu gleichen Teilen gemischt
2 Eier
2 Esslöffel Olivenöl
abgeriebene Schale von einer Zitrone
Füllung
70 g Ricotta
50 g Ziegenfrischkäse
300 g frischer Blattspinat
1 kleine Zwiebel
abgeriebene Schale einer Zitrone
Salz, schwarzer Pfeffer
wenig Bratbutter
ein Eiweiss
Zusätzlich
1 Esslöffel rosa Pfeffer
Maldon Sea Salt
wenig Zitronenabrieb
schwarzer Pfeffer
frische Butter
Aus den Zutaten für den Teig einen geschmeidigen Nudelteig kneten. Evtl. ein paar Spritzer lauwarmes Wasser über den Teig spritzen, falls er zu trocken ist. Nudelteig in eine Folie wickeln und mindestens eine halbe Stunde kalt stellen.
Blattspinat putzen und waschen. Grobe Stiele entfernen. Zwiebel mit einem superscharfen Messer in allerfeinste Würfelchen schneiden. Zwiebel in einem grossen Topf in wenig Bratbutter glasig schwitzen, dann den Spinat dazu geben und zusammenfallen lassen. Spinat in ein Sieb geben und gut abtropfen lassen, dabei auch noch ausdrücken, damit er so trocken wie möglich ist. Spinat dann mit einem grossen Messer kurz hacken. Ricotta, Ziegenfrischkäse, Spinat, Zitronenschale, Salz und Pfeffer miteinander verrühren.
Nudelteig auf der Nudelmaschine dünn auswallen. Die Ravioli füllen, Ränder mit Eweiss bestreichen und die Teigränder so gut miteinander verkleben.
Die Ravioli in fast siedendem Salzwasser so lange ziehen lassen, bis sie an die Oberfläche steigen (ca. 3 bis 4 Minuten). Ravioli abtropfen lassen und auf die vorgewärmten Teller anrichten. In einer Pfanne die Butter aufschäumen lassen, rosa Pfeffer kurz drin schwenken und die Pfefferbutter über die Ravioli träufeln. Wenig Maldon Sea Salt über die Ravioli geben und diese zusätzlich noch mit frischem, grob gemahlenem Pfeffer bestreuen. Zum Schluss noch ganz wenig Zitronenschale über das Gericht reiben.
lamiacucina
7. Januar 2013 at 05:53Gratuliere ! 2 Stunden brauchts auch bei mir. Handarbeit braucht Zeit, dafür schmeckts besser.
Sybille
7. Januar 2013 at 07:14Du bist so schnell in der Küche, da schadets nicht, wenn du fürs Nudelmachen länger brauchst.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen!!!
🙂
Anonym
7. Januar 2013 at 07:51Willkommen im Club 😉 ich schaffe es in einer Stunde, aber ich habe auch tatkräftige Unterstützung. Sehen sehr formschön aus, deine Ravioli. Vielleicht brauche ich auch so einen Former?? 🙂
Susi L.
7. Januar 2013 at 08:29So ein Ding brauche ich unbedingt! Meine Ravioli durften noch nie, nie, nie in den Blog, weil sie echt unansehnlich sind. Schmecken zwar gut, aber der Anblick ist immer ein Drama.
Sehr schön hast du gekocht! Und auch das Foto ist gut geworden. Dein Fotostudio lohnt sich also genau wie die Anschaffung des Ravioliformers.
duni
7. Januar 2013 at 08:38Du hast doch Kinder, versklav die zum Ravioliformen! Sitze selbst bequem auf der Couch mit entspannender Lektüre, schicke ab und an eine Ermahnung in die Küche, fertig.
magentratzerl
7. Januar 2013 at 08:43Schön sehen die aus; und schmecken tun sie bestimmt hervorragend. Tusch und Gratulation. Solche Ravioli-Former habe ich mir neulich auch gekauft, um das Drama der Unförmigkeit endlich zu beenden. Jetzt brauche ich nur noch einen Abend mit etwas Zeit……den mit oder ohne Former….es dauert….
Basler Dybli
7. Januar 2013 at 08:46Danggscheen für dr Tritt in Allerwärteschte. Bi mir frischtet e so ne "Ravioli-Gebiss" – jedoch us Edelstahl – si Tiefschloof. Jetz will' is au wüsse. 😉
P.S. Si sehn sehr fein und perfäggt us, dini Dingerli !
Anonym
7. Januar 2013 at 10:27Ich kann nicht glauben, dass das deine ersten Ravioli sind! Wunderbar, Hunger!!
pimpimella
7. Januar 2013 at 10:48Aber Hallo, und ob die schön aussehen!
Wilde Henne
7. Januar 2013 at 13:29@Lamiacucina
Danke für die Gratulation – von Dir freut mich das besonders. Du bist für mich der Raviolimaestro schlechthin 😉
@Sybille
Die Hälfte der Zeit, die ich für das Menü gerechnet hatte, ging für die Ravioli drauf. Immerhin hatte ich noch 5 weitere Gänge vorzubereiten. Aber übers Ergebnis habe ich mich dann schon gefreut.
@Kochpoetin
Ravioli in einer Stunde? Teig, Füllung und Befüllung? Boah…
Wenn ich soweit bin, dann steige ich in die Ravioli-Grossproduktion ein.
@Turbohausfrau
Schwester im Geiste… die paar Ravioli, die ich bislang in meinem doch nicht ganz kurzen Leben bereits produziert hatte, waren eben auch allesamt ein optisches Desaster. Jedenfalls nichts für Gäste.
@Duni
Ich bin Ästhet und habe da eben so gewisse Ansprüche, und die sind so hoch, dass denen kaum jemand gerecht werden kann :-/ Gemein, ich weiss…
@Magentratzerl
Ich würde statt eines Abends einen Samstag Nachmittag einplanen. Also wenn ich die Ravioli am Abend gemacht hätte, hätten wir erst kurz vor Mitternacht essen können 😉
@Basler Dybli
Ich habe mir gedacht, ich kauf erst mal das Plastikgebiss. Wenn es nicht funktioniert hätte, wäre wenigstens nicht soviel Geld flöten gewesen.
@Mittagbeimutti
Doch, glaub mir, das sind wirklich die ersten. Alles andere in den Vorjahren waren Dramen.
@Mel
Gell, ich finde auch. 🙂
duni
7. Januar 2013 at 13:42Ich hab bei Kinderarbeit keine ästhetischen oder sonstigen Bedenken, habe mit den Nachbarskids einen Deal: Für einmal das Auto von Schnee und Eis freischaufeln gibts von mir im Gegenzug die Mathehausi . Das ist zwar nicht sonderlich pädagogisch wertvoll, beschert mir aber ein startklares Auto im Winter.
Wilde Henne
7. Januar 2013 at 13:56Schaufeln gegen Mathhausaufgaben. Cool. So eine Nachbarin hätte ich mir als Gof gewünscht. Ich hätte Schnee geschaufelt wie blöd 😉
Ich hab auch keine Bedenken wegen Kinderarbeit per se. Wobei meine Kinder mit 16,5 und knapp 13 auch keine kleinen Kinder mehr sind. Der Junghahn musste am Freitag Nami, als ich Ravioli gebastelt habe, Bad putzen. Das Küken hat derzeit Urlaub in Venedig gemacht…
Anonym
7. Januar 2013 at 14:47…also, das war vielleicht unglücklich formuliert. Ich brauche füe das Ausrollen und Füllen eine Stunde. Der Rest passiert davor 🙂
kegala
7. Januar 2013 at 15:04Applaus Henne, Deine Ravioli sehen toll aus, und fantastisch gefüllt, fein!
auchwas
7. Januar 2013 at 15:35Wow, sehen die gut aus! So fein und das ohne Übung, die Zeit, gut Ding und so…… Ich bin begeistert von dem Ergebnis. Meine Pasta mache ich auch schon lange selbst, doch das gefummle mit den Ravioli ist schon nicht so einfach, auch mit dem Former oder Brett, ich finde ohne geht es fast besser, doch Ravioli so schön wie hier habe ich nicht zu zeigen, muss ich noch üben.LG Ingrid
Unknown
7. Januar 2013 at 16:12Herrlich! Ich beneide deine Nachbarinnen gerade sehr, sehr! Ich mache selten Ravioli selber, für 5 und da die Kinder sich bei selbstgemacher Pasta nicht Bremsen braucht es Berge. Kinderarbeit ist ok, in der Küche heisst das aber Lernen fürs leben 😉 bei mir dauerte dann aber eher länger.
Grüessli
Irene
Wilde Henne
7. Januar 2013 at 16:56@Kochpoetin
Oke, das beruhigt mich nun doch ein bisschen.
@Gaby
Danke fürs Kompliment 🙂
@Ingrid
Ohne Former oder Brett habe ich immer soviel Luft in den Ravioli, das habe ich eben nie richtig hingekriegt. Zumindest mit dem Former klappt das jetzt ganz gut. Jetzt habe ich mir noch so ein Brett bestellt. Mal gucken, wie ich damit zurecht komme.
@Irene
Also wenn ich für 5 Personen als Hauptgang hätte Ravioli machen müssen, da wäre ich wahrscheinlich an meine Grenzen gekommen mit dem Former.
Kinderarbeit in der Küche bedeutet für mich Spülmaschine ein- und ausräumen, Rüstabfälle auf den Kompost tragen usw. 😉
Ne, im Ernst jetzt – mit dem Küken zusammen klappt das ganz gut. So mit 13 kann man ja auch wirklich exakt arbeiten. Aber als die Kids klein waren, war ich jeweils eben gar nicht so erfreut über allfällige Wünsche zum «Mithelfen». Naja, Peperoni und Champignons schneiden, oke… aber viel mehr fand ich einfach nur anstrengend.
Ti saluto Ticino/Bonjour Alsace
7. Januar 2013 at 18:24Nachbarin vom Hühnerstall müsste man sein, die hätte ich auch gerne gegessen. Ein großes Kompliment an Dich, die sind Dir wunderbar gelungen. Ich muss gestehen, dass ich mich da bisher noch nie herangewagt habe… Ich könnte mir ja schon mal rein vorsorglich einen Ravioliformen anschaffen…
Petra aka Cascabel
7. Januar 2013 at 18:32Lustig, bei mir gab's heute auch eine Art Ravioli. Die werden dann der Sabine für ihr Event vorgesetzt 😉
Ti saluto Ticino/Bonjour Alsace
7. Januar 2013 at 21:08hach, ich bin schon ganz gespannt…
Britta
8. Januar 2013 at 08:44Toll, die sehen super aus!
Macht Spaß und es schmeckt einfach zuu gut, oder?
Wolke.-.Sieben
8. Januar 2013 at 08:56Die sehen vielleicht super aus – beneidenswert!!!
LG Doris
Eline
9. Januar 2013 at 14:52Ich gratuliere ganz herzlich zum ueberaus ansehnlichen Ergebnis. Und den Ravioliformer brauchst du spaetestens nach dem 5. Versuch auch nicht mehr. Denn dann bist du mit den Fingern schneller und praeziser!
Wilde Henne
9. Januar 2013 at 17:52@Tessinerli
Sag nicht, dass Du noch nie Ravioli gemacht hast? Ich hätte geschworen, Du schüttelst solche Dinger einfach aus dem Ärmel.
@Petra
Auf Deine Ravioli bin ich gespannt.
@Britta
Selbstgemachte Pasta schmeckt sowieso immer himmlisch 🙂
@Doris
Ich gestehe, ich finde sie auch äusserst gelungen 🙂
@Eline
Danke für das Kompliment. Das sind ja schöne Aussichten – ich freue mich auf den Tag, an dem ich so auf die Schnelle Ravioli herstellen kann 😉
From-Snuggs-Kitchen
11. Januar 2013 at 09:42Mein Stichwort –> Ziegen(frisch)käse 🙂
Ich hab noch Spinat im Froster und bin gerade an der "Resteverwertung", es wird wohl die Tage "Zitronenravioli mit Spinat-Ziegenfrischkäse" geben, Danke für die Idee
Wilde Henne
11. Januar 2013 at 22:16@Sandra
Gib Bescheid wie sie geworden sind, gell.
Anonym
22. Januar 2013 at 15:10Ahhhhh, gut zu wissen, dass diese Hammerfotos nicht mal eben so aus dem Ärmel geschüttelt werden. Das beruhigt mich doch ungemein. 🙂 Jetzt muss ich mir nur noch überlegen, ob ich den Nudelteig auch per Nudelholz und per Hand so dünn ausgerollt kriegen würde.