Fleisch/ Hauptspeisen

Grammelknödel mit Blutorangen-Sauerkraut und Kotelettbraten

Grammelknödel mit Kotelettbraten und Blutorangen-Sauerkraut

Grammelknödel hatte unlängst die Küchenschabe verbloggt. In der Schweiz kennt man Knödel nicht. Gar nicht, gibt es nicht. Nie. Ich kenn Seidenklösse aus Franken. Ein einziges Mal hatte ich vor Jahren versucht, Klösse zu machen, das war ein Desaster. Hätte ich Schweine gehabt, hätte ich damals den ganzen Topfinhalt den Tieren in den Trog gekippt. Aber die Grammelknödel von der Küchenschabe lasen sich bezüglich Herstellung so, als ob auch ich das hinkriegen würde. Und da derzeit der Hühnerkindervater aus Deutschland bei uns weilt, und weil ich im Gefrierschrank ein Schweinskotelett hatte, also nicht nur eins, sondern gleich fünf – aber am Stück und auch noch Sauerkraut im Kühlschrank war und überhaupt… ich hatte einfach Lust auf deftiges Essen mit Knödel und dazu ein grosses Bier.

Rezept für 9 bis 10 Knödel

GrammelSpeckknödel
500 g mehligkochende Kartoffeln
200 g Weizenmehl
50 g Weizengriess
2 Eier
Salz

150 g grüne (ungeräucherte) Speckwürfel (ich hatte nur geräucherte)
1 Zwiebel fein gehackt
1 Knoblauchzehe fein gehackt
Majoran (ich musste getrockneten nehmen, frischer wäre besser)
Salz

Kartoffeln in der Schale gar kochen, pellen und durch das Passevite drehen (flotte Lotte). Mehl, Griess, Eier und Salz zufügen und alles zu einem Teig verkneten.

Für die Füllung die Zwiebel und den Knoblauch fein hacken. Speckwürfel in einer Bratpfanne braten, Zwiebel und Knoblauch zufügen, mitbraten, evtl. salzen und den gehackten Majoran zufügen. Die Füllung auskühlen lassen.

Aus dem Kartoffelteig eine Rolle formen, in 10 gleich grosse Stücke schneiden, die Stücke in der Hand ein bisschen flachdrücken und auf jedes Teigstück ein Esslöffel Füllung geben. Aus den Teigstücken Klösse formen und diese in knapp siedendem Salzwasser ca. 15 Minuten garen. Wenn sie an die Oberfläche steigen, sind sie gar.

Sauerkraut

Caramelisiertes Blutorangen-Sauerkaut
1 kg Sauerkraut
1 Zwiebel gehackt
8 Wachholderbeeren
1 Teelöffel Kümmel
1 Teelöffel Senfsamen
2 Esslöffel Puderzucker
1 Chilischote, getrocknet
Bratbutter
Saft von zwei Blutorangen
Weisswein
Salz

Sauerkraut in einem Sieb kurz waschen. Zwiebel fein hacken. In einem Topf mit grosser Bodenfläche die Zwiebel in Bratbutter glasig dünsten. Wachholderbeeren leicht anquetschen, die Beeren, den Kümmel und die Senfsamen zu den Zwiebeln geben und kurz mitbraten. Mit Puderzucker bestäuben und den Zucker caramelisieren lassen. Jetzt das Sauerkraut beifügen und gut mit den Gewürzen vermischen. Mit dem Orangensaft ablöschen. Chilischote beifügen, bisschen salzen und das Kraut ca. 1,5 Std. auf kleinem Feuer schmoren lassen. Falls zu wenig Flüssigkeit vorhanden ist, ab und an ein Schluck Weisswein zufügen.

Kotelettbraten

Kotelettbraten vom Schwein mit Orangensauce
1 Kotelettbraten vom Schwein (5 Koteletts am Stück)
Salz, Pfeffer
Bratbutter
ca. ½ l frisch gepresster Orangensaft
ca. ½ l Rotwein
ca. 60 g kalte Butter

Kotelettbraten rundum gut mit Salz einreiben, dann pfeffern. In einer Bratpfanne das Fleischstück in der heissen Bratbutter allseitig anbraten (insgesamt ca. 15 Minuten). In eine grosse, flache Schale ca. die Hälfte des Rotweins giessen, ein rundes Kuchengitter auf die Schale legen, Braten auf das Gitter setzen und mitsamt der Schale in den auf 180 Grad vorgeheizten Ofen schieben. Nach ca. 15 Minuten Hitze auf 150 Grad reduzieren. Jetzt den Braten mit dem Orangensaft übergiessen und gute 2 Stunden im Ofen braten. Ab und an das Fleisch mit der Flüssigkeit in der Schale übergiessen, resp. im Laufe der Bratzeit den restlichen Rotwein und evtl. noch ein bisschen zusätzlichen Orangensaft dazu geben.

Wenn der Braten gar ist (Kerntemperatur bei knapp 80 Grad), die Bratenflüssigkeit in eine kleine Kasserole geben und aufkochen. Etwas einreduzieren lassen und dann soviel kalte Butter in kleinen Stückchen mit dem Schneebesen in die Sauce rühren, bis die Sauce einen schönen Glanz erhält.
Das Fleisch aufschneiden und mit dem Blutorangen-Sauerkraut und den Knödeln anrichten. Und dann ein grosses Bier dazu… das nenne ich einen gelungenen Jahresanfang!

Die Kombination hat uns überzeugt. Einzig an den Knödeln muss ich noch ein bisschen rumfeilen. Ich habe den Teig ein bisschen zu trocken gemacht, aus Angst, dass die Knödel sonst auseinanderfallen und dann im Kochwasser schwimmen. Und ein bisschen mehr Füllung mach ich nächstes Mal rein.

Grammelknödel mit Kotelettbraten und Blutorangen-Sauerkraut

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Fleisch, Hauptspeisen Österreich
Von HuhnGundula Portionen (ungefähr): 4 bis 5

Knödel mit einer deftigen Füllung, dazu ein raffiniertes Sauerkraut und ein Schweinskotelettebraten

Zutaten

  • Knödel
  • 500 g mehligkochende Kartoffeln
  • 200 g Weizenmehl
  • 50 g Weizengriess
  • 2 Eier
  • Salz
  • Knödelfüllung
  • 150 g grüne (ungeräucherte) Speckwürfel (ich hatte nur geräucherte)
  • 1 Zwiebel fein gehackt
  • 1 Knoblauchzehe fein gehackt
  • Majoran (ich musste getrockneten nehmen, frischer wäre besser)
  • Salz
  • Caramelisiertes Blutorangen-Sauerkaut
  • 1 kg Sauerkraut
  • 1 Zwiebel gehackt
  • 8 Wachholderbeeren
  • 1 Teelöffel Kümmel
  • 1 Teelöffel Senfsamen
  • 2 Esslöffel Puderzucker
  • 1 Chilischote, getrocknet
  • Bratbutter
  • Saft von zwei Blutorangen
  • Weisswein
  • Salz
  • Kotelettbraten vom Schwein mit Orangensauce
  • 1 Kotelettbraten vom Schwein (5 Koteletts am Stück)
  • Salz, Pfeffer
  • Bratbutter
  • ca. ½ l frisch gepresster Orangensaft
  • ca. ½ l Rotwein
  • ca. 60 g kalte Butter

So wird's gemacht

1

Knödel

2

Kartoffeln in der Schale gar kochen, pellen und durch das Passevite drehen (flotte Lotte). Mehl, Griess, Eier und Salz zufügen und alles zu einem Teig verkneten.

3

Für die Füllung die Zwiebel und den Knoblauch fein hacken. Speckwürfel in einer Bratpfanne braten, Zwiebel und Knoblauch zufügen, mitbraten, evtl. salzen und den gehackten Majoran zufügen. Die Füllung auskühlen lassen.

4

Aus dem Kartoffelteig eine Rolle formen, in 10 gleich grosse Stücke schneiden, die Stücke in der Hand ein bisschen flachdrücken und auf jedes Teigstück ein Esslöffel Füllung geben. Aus den Teigstücken Klösse formen und diese in knapp siedendem Salzwasser ca. 15 Minuten garen. Wenn sie an die Oberfläche steigen, sind sie gar.

5

Sauerkraut

6

Sauerkraut in einem Sieb kurz waschen.

7

Zwiebel fein hacken. In einem Topf mit grosser Bodenfläche die Zwiebel in Bratbutter glasig dünsten. Wachholderbeeren leicht anquetschen, die Beeren, den Kümmel und die Senfsamen zu den Zwiebeln geben und kurz mitbraten.

8

Mit Puderzucker bestäuben und den Zucker caramelisieren lassen.

9

Jetzt das Sauerkraut beifügen und gut mit den Gewürzen vermischen. Mit dem Orangensaft ablöschen. Chilischote beifügen, bisschen salzen und das Kraut ca. 1,5 Std. auf kleinem Feuer schmoren lassen.

10

Falls zu wenig Flüssigkeit vorhanden ist, ab und an ein Schluck Weisswein zufügen.

11

Kotelettbraten

12

Kotelettbraten rundum gut mit Salz einreiben, dann pfeffern. In einer Bratpfanne das Fleischstück in der heissen Bratbutter allseitig anbraten (insgesamt ca. 15 Minuten). In eine grosse, flache Schale ca. die Hälfte des Rotweins giessen, ein rundes Kuchengitter auf die Schale legen, Braten auf das Gitter setzen und mitsamt der Schale in den auf 180 Grad vorgeheizten Ofen schieben.

13

Nach ca. 15 Minuten Hitze auf 150 Grad reduzieren. Jetzt den Braten mit dem Orangensaft übergiessen und gute 2 Stunden im Ofen braten. Ab und an das Fleisch mit der Flüssigkeit in der Schale übergiessen, resp. im Laufe der Bratzeit den restlichen Rotwein und evtl. noch ein bisschen zusätzlichen Orangensaft dazu geben.

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Wenn der Braten gar ist (Kerntemperatur bei knapp 80 Grad), die Bratenflüssigkeit in eine kleine Kasserole geben und aufkochen. Etwas einreduzieren lassen und dann soviel kalte Butter in kleinen Stückchen mit dem Schneebesen in die Sauce rühren, bis die Sauce einen schönen Glanz erhält.

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Das Fleisch aufschneiden und mit dem Blutorangen-Sauerkraut und den Knödeln anrichten.

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  • Anonym
    3. Januar 2013 at 07:57

    moin, ich habe zwar gerade erst gefrühstückt, aber…hhmmm. schaut sehr lecker aus. zu den knödeln. muß man sie mit der passevite zerkleinern? oder geht auch eine kartoffelpresse oder gar ein stampfer? ich habe noch nie knödel gemacht und bin versucht, es zu probieren! lg eva

  • Anonym
    3. Januar 2013 at 08:15

    Deftig, deftig! Aber ich bin auch beeindruckt von den weißen Klößen. Hab ich mich noch nie da rangetraut. Muss zugeben, ich nehme Kloßteig aus dem Kühlregal. (oje, darf man das hier sagen?) ;o) Ich bin ja schon schlimm an Semmelknödeln gescheitert. War noch nie so wütend am Herd. Hätte ich Schweine gehabt, wäre der Topf mit in den Trog gewandert! Also, Hut ab!

  • zorra
    3. Januar 2013 at 08:26

    Oh, da sind aber nicht alle Fotos aus dem Hühner-Fotostudio. 😉
    Ich war letztes Jahr bei der Knödelqueen und kam total motiviert zurück. Hab dann aber bis jetzt doch noch keine gemacht. Muss ich aber nachholen. Ein Video wie's geht hab ich gedreht – youtu.be/cqIinpWRCPc.

  • Susi L.
    3. Januar 2013 at 12:18

    Spannend ist das immer, wie andere Leute so etwas machen. Völlig identes Rezept, komplett andere Zubereitung.
    Durch die Flotte Lotte habe ich Erdäpfeln für Erdäpfelteig noch nie gedreht, immer nur durch die Erdäpfelpresse gedrückt. Und bei uns gibt es zu gefüllten Knödeln nur Sauerkraut oder Krautsalat oder saure Rüben, Fleisch gibt es da nicht mehr dazu.

  • kegala
    3. Januar 2013 at 12:24

    Ich habe es nicht so mit Braten, Dein Braten sieht köstlich aus, da würde ich auch gerne ein Zipfele probieren wollen.
    Kartoffelklöße passen hervorragend dazu, zuletzt gegessen bei meiner Oma, also schon jahrzehnte her 😉

  • Ti saluto Ticino/Bonjour Alsace
    3. Januar 2013 at 15:36

    Noch ein Grund, warum mir die Schweizer so sympathisch sind 😉
    Knödel sind nicht mein Fall, doch Deine sehen zum Reinbeißen aus, vielleicht sollte ich doch mal probieren….

  • Ann-Katrin
    3. Januar 2013 at 16:58

    Deine Knödel sehen wirklich ganz, ganz köstlich aus! Nachdem ich mir Weihnachten noch dachte "Mensch, eigentlich könnte ich viel öfters Knödel essen!", merke ich mir dein Rezept gleich mal 🙂

    Liebe Grüße, Ann-Katrin
    von penneimtopf.blogspot.de

  • Verboten gut !
    3. Januar 2013 at 17:01

    Huhu…

    erstmal vielen Dank für deinen Tipp mit dme VeggiDay.
    Wie Du in meinem neuen Post von heute lesen wirst, gibt es ab nächster Woche Änderungen 😉

    Es war ne gute Idee, alle Rz einzusammeln und wöchentl. zu listen. Mal sehen was Du nächste Woche dazu sagst … bin fleißig am arbeiten.

    Liebe Grüße Kerstin

  • Die Küchenschabe
    3. Januar 2013 at 17:30

    Die Turbohausfrau hat recht, Fleisch gibt's bei uns da nicht mehr dazu 🙂 Das sind jetzt übrigens Speckknödel, die du da gemacht hast, liebes Wildhendl. Speckknödel sind was sehr Feines, mögen wir auch sehr!
    Grammeln selbst auslassen ist ein bisschen Arbeit und die Küche riecht nachher nicht besonders gut, aber die Mühe lohnt sich!

    Im Innviertel bekommt man oft ein Knödelpotpourri aus Speck-, Grammel- und Hascheeknödeln … ach ich muss jetzt in die Küche, da bekomm ich ja schon beim Schreiben richtigen Hunger 😉

  • pimpimella
    4. Januar 2013 at 21:31

    Die sehen ja fantastisch aus!

  • Sybille
    5. Januar 2013 at 14:01

    …und du hast ganz bestimmt ein Knödelgen!

    🙂

  • Petra aka Cascabel
    5. Januar 2013 at 15:45

    Ich bin ja eher der Semmelknödler, der sich wundert, dass man bei denen was falsch machen kann – aber die Grammelknödel von der Küchenschabe haben mich auch fasziniert, die will ich unbedingt mal ausprobieren.

    Das neue Jahr beginnt sich übrigens gut mit Sauerkraut, fand ich auch 🙂

    Liebe Grüße, vielleicht dann doch mal "in echt" dieses Jahr!

  • Wilde Henne
    6. Januar 2013 at 17:24

    @Kochpoetin
    Die Küchenschabe drückt die Kartoffeln durch die Kartoffelpresse. Ich habe aber keine Presse, deshalb das Passevite.
    @Mittagbeimutti
    Achja, schwimmende Klossbestandteile kenne ich eben auch – so eine Sauerei. Aber diesmal hat's geklappt 🙂
    @Zorra
    Livebilder gibt's immer noch aus der Küche – ich kann ja nicht mit jedem Topf in den Keller runter rennen. Und danke für den Link – das nächste Mal forme ich die Knödel noch einen Tick besser.
    @Turbohausfrau
    Ich wollte ja auch erst ohne Fleisch. Aber dem Junghahn und dem Kindsvater, notabene ein waschechter Franke – also mitten aus dem Klossland, brauche ich keine Klösse/Knödel ohne Sauce vorzusetzen. Und ohne Fleisch gibt's halt keine Sauce…
    @Gaby
    Der Braten war superzart, ich steh ja sonst nicht so auf Kotlett, aber so als Braten… doch, das hatte was.
    @Tessinerli
    Ich mag Klösse/Knödel und Co. sehr gerne und bedaure es schon manchmal, dass es das hier nicht gibt. Aber ich kann sie ja nun selber machen.
    @Ann-Kathrin
    Also das Rezept ist gelingsicher – zumindest bei mir hat es wunderbar geklappt.
    @Kerstin
    Diese Woche war bei uns der Freitag der VeggiDay. Aber nächste Woche mache ich mit einem Rezept mit. Hab schon eins in der Pipeline. Supi, dass Du meine Anregung umsetzt.
    @Küchenschabe
    Ich lass den Titel jetzt trotzdem so stehen, auch wenn es im Endeffekt Speckknödel geworden sind, im Rezept steht es ja richtig 😉
    @Mel
    Danke 🙂
    @Sybille
    Das mit dem Gen… naja. Ich kann Dir von Klossversuchen erzählen, das war nicht wirklich schön… 😉
    @Petra
    Naja, in Bayern könnt doch wahrscheinlich schon Klösse kochen, bevor ihr laufen könnt. Für uns arme Schweizer ist das ein Riesenakt 😉
    Ohja, und in echt… das wäre sehr nett 🙂

  • auchwas
    7. Januar 2013 at 15:28

    Diese Klösse sind ganz super und gleich gelungen, gratuliere. Fällt mir die Geschichte ein, gerade zu Weihnachten, meine Kartoffelklösse x-mal gemacht und immer alles gut und da mit Gästen voll daneben, so gab es mit Verspätung dann Kartoffelpüree, denn ich wollte mir das Klösemachen nicht noch mal antun. LG Ingrid

    • Wilde Henne
      7. Januar 2013 at 17:21

      Uiii, wie ärgerlich, ausgerechnet wenn Gäste da sind. Ich hätte Nudeln gekocht statt Kartoffelpüree 😉