Das heutige Rezept widme ich drei Bloggerinnen: Micha von Salzkorn, Sybille von Tomatenblüte und Kerstin von Verboten gut. Micha kriegt es, weil sie Rüebli-Liebhaberin ist. Für Sybille ist es, weil ich die Linsen im Reis von ihr geschenkt gekriegt habe. Und Kerstin bekommt es zum heutigen VeggiDay.
Die Rezepte für die Karotten und den Reis sind aus dem Hiltl-Buch «Vegetarisch. Die Welt zu Gast». Hiltl steht für vegetarische Küche seit 1903. Damals übernahm der aus Deutschland eingewanderte Ambrosius Hiltl in Zürich das 1898 gegründete und mittlerweilen heruntergewirtschaftete «Vegetarierheim mit Abstinenzcafé». Mit seiner Frau Martha führte er das erste Vegi-Restaurant in Europa im Laufe der Jahre zum Erfolg. Bis 1955 leitete er das Lokal, dann übergab er es seinen Söhnen Leonhard und Walter. Heute wird das Hiltl in Zürich in der vierten Generation von Rolf Hiltl und seiner Frau Marielle geführt.
Aber jetzt mal zu den Rezepten. Die Angaben im Buch waren für 4 Personen – ich fand das jetzt mengenmässig an der obern Grenze. Das Gericht sättigt nämlich ganz schön.
Vanille-Karotten
4 Karotten
1 Frühlingszwiebel
2 Esslöffel Sonnenblumen– oder Rapsöl
1 Lorbeerblatt
3 dl Orangensaft (ich: frisch gepressten)
4 dl Gemüsebouillon (ich: 2 dl)
1,5 dl Sahne
1/2 Vanilleschote
80 g kalte Butter in Würfel geschnitten
1 bis 2 Teelöffel Maisstärke
wenig Cayennepfeffer
Meersalz
Die Karotten schälen und in Scheiben schneiden. Von der Frühlingszwiebel den grünen Teil in Ringe schneiden, den weissen Teil fein hacken. In einem Topf den weissen Teil der Frühlingszwiebel mit den Karottenscheiben und dem Lorbeerblatt dünsten. Den Orangensaft zugeben und solange köcheln lassen, bis die Karotten gar sind. Die Karotten aus der Flüssigkeit heben, den Sud auf ca. 0,5 dl reuzieren, dann die Bouillon und den Rahm zufügen. Das Mark aus der halbierten Vanilleschote rauskratzen und in die Sauce geben. Die Sauce ein paar Minuten köcheln lassen. Dann die kalten Butterwürfel dazumixen. Maisstärke mit wenig Wasser anrühren und damit die Sauce abbinden. Die Karotten dazu geben, nochmals aufkochen, mit Cayenne und Salz abschmecken.
Dill-Reis mit Linsen
320 g Basmatireis
1 Lorbeerblatt
6 dl Wasser
Salz
50 g braune Linsen (ich: schwäbische Alb-Leisa von Sybille)
Salz
1 Bund frischer Dill, gehackt
50 g Pinienkerne
Den Reis in einem Sieb mit kaltem Wasser durchspülen, bis das Wasser klar ist. In einem Topf den Reis mit dem Lorbeer und 6 dl Wasser aufkochen, salzen, und solange köcheln, bis sich Krater auf der Oberfläche bilden. Dann den Herd ausschalten und den Reis ca. 20 Minuten zugedeckt ziehen lassen.
Die Linsen in einem separaten Topf in Wasser ca. 20 Minuten garen, abgiessen und wenig salzen.
Den Dill hacken, die Pinienkerne in einer Bratpfanne rösten. Dill, Pinienkerne und Linsen mit dem Reis vermischen.
Die Karotten zusammen mit dem Reis anrichten, mit den grünen Zwiebelringen bestreuen und mit Dill garnieren.
Hiltl. Vegetarisch. Die Welt zu Gast – Orell Füssli Verlag AG, Zürich – ISBN 978-3-280-05342-3
Hiltl. Vegetarisch. Die Welt zu Gast – Orell Füssli Verlag AG, Zürich – ISBN 978-3-280-05342-3
magentratzerl
22. November 2012 at 07:12Das ist ein herrliches vegetarisches Essen! Und Linsenreis liebe ich total.
Sybille
22. November 2012 at 07:49…jetzt bin ich schon so alt und noch nie wurde mir was gewidmet… -Pipi in den Augen-…. 😉
Wunderschönes Essen…ich denke mal ich komme jetzt immer am Donnerstag zu dir zum Essen.
Ach, ja…am Sonntag auch…da gibts immer so schönes Familienessen.
Liebe Grüße und einen sonnigen Donnerstag (hier im Donautal ist es seit Wochen nur grau…der Nebel lichtet sich überhaupt nicht)
Cooketteria
22. November 2012 at 09:13So appetitlich dein Essen auch aussieht, so gerne ich den Dill-Reis nehme, so wenig mag ich Karotten mit Vanille. Brrr, alleine beim Gedanken daran schüttelt's mich. Rüeblikuchen oder -konfitüre mit Vanille ist okay, aber Salziges und Vanille? Nein, danke. Sorry.
auchwas
22. November 2012 at 09:20Das kommt mir heute auf den Tisch! Rübli/Möhrchen/Karotten ich kann nicht ohne, absolut meins. Deine Version ist prima! Ich könnte glatt vorbei kommen, is halt a biss weit, obwohl ich unbedingt gerne mal wieder einen Besuch bei meinem Bruder in der Schweiz machen würde, ich kommen nicht in die Kufen, wird aber. Liebe Grüße Ingrid
22 November, 2012 10:19
Petra aka Cascabel
22. November 2012 at 10:09Der Linsenreis gefällt mir und ich kann auch Vanille im Zusammenhang mit salzig gut ab (ich denke an meine weiße Tomaten-Vanillesauce).
Und lustig, bei mir stand gestern ein vegetarisches Möhren-Couscous-Rezept auf dem Tisch. Wird noch verbloggt 🙂
Ti saluto Ticino/Bonjour Alsace
22. November 2012 at 17:58Liebe Petra, bitte ganz ganz schnell verbloggen! Ich kann es kaum abwarten…
Pascale
22. November 2012 at 11:04Oh ich bin ja ein fan vom hiltl und liebe sein curry. Da muss ich unbedingt dein rüebli rezept ausprobieren.
Grüess Pascale
Ti saluto Ticino
22. November 2012 at 17:56ohhh, grummel, ich will auch ein Rezept von Dir gewidmet haben 😉
(UND Rüblifan sowieso)
Wilde Henne
23. November 2012 at 07:49@Magentratzerl
Linsen und Reis mag ich auch sehr gerne. Und die Variante hier mit den kleinen Alb-Leisa hat mir sehr gefallen.
@Sybille
An meinem Tisch haben 14 Personen Platz – Du darfst also gerne kommen 🙂 Das mit dem Familienessen am Sonntag… ähm, also bei uns gibt es Sonntag kein Mittagessen, gell. Da gibt's ausgedehntes Frühstück und dann Abendessen. Üppig gekocht wird meist Samstag abends.
@Cookie
Ich war erst auch skeptisch. Aber es war wirklich fein. Durch den O-Saft ist da eine gewisse Süsse/Fruchtigkeit drin. Dem Junghahn hat diese Süsse nicht gepasst, der hat einfach solange Salz drauf geschmissen, bis es nach seinem Geschmack war 😉 Das Küken war aber mehr als begeistert von den Vanille-Rüebli.
@Ingrid
Wo lebt Dein Bruder denn in der Schweiz?
@Petra
Das ist wirklich lustig. Denn ich hatte noch überlegt, ob ich jetzt die Vanille-Rüebli oder nicht doch die Karotten-Pflaumen-Tajine mit Couscous machen soll. Aber dann habe ich bemerkt, dass eins der Kids offensichtlich letztens die Trockenpflaumen weggefuttert hat.
@Pascale
Aber an den Rüebli ist kein Curry, gell.
@Tessinerli
Oooochh, Du kriegst auch ein Rezept gewidmet. Aber Dir täte ich eher ein schönes Fleischrezept kredenzen als ein Vegi-Rezept. Übrigens hast Du von mir schon mal eins gekriegt:
wildespoulet.blogspot.ch/2012/06/frittierte-salbeiblatter-furs-elsass.html
Ti saluto Ticino/Bonjour Alsace
23. November 2012 at 13:48Liebe Henne, Fleisch ist für Gerhard, ich bin eher für Fisch oder Vegetarisch und die frittierten Salbeiblätter waren doch für das Elsässerli 😉
Verboten gut !
23. November 2012 at 14:04Liebe Henne,
wenn ch ein Hahn wäre würde ich jetzt laut krähen … Linsen & Reis plus Vanille eine tolle Idee, alles was mein Gaumen kitzeln lässt.
Vanille steht bei mir auch total hoch im Kurs, bei uns gibt es am WE Pilze in Curry-Vanillensauce und Basmatireis.
Ich danke dir für deinen tollen Beitrag *-*
Liebe Grüße Kerstin
kegala
24. November 2012 at 14:22hmmm, das sieht sehr gut aus, und "Sybille" Linsen habe ich auch noch im Schrank :))
Sybille
24. November 2012 at 22:55…dann komm ich halt am Samstagabend!
♥
kegala
25. November 2012 at 02:02… und dass es sich lohnt… komm ich einfach mit :)))
Wilde Henne
29. November 2012 at 22:22@Tessinerli
Du kriegst auch noch ein Vegi-Menü – versprochen 🙂
@Kerstin
Hm, ich bin ja sonst eher bisschen skeptisch bei Vanille und Salz. Aber zu den Rüebli hat es super gepasst
@Gaby und Sybille
Kein Problem, kommt nur – irgendwas gibt es bei mir immer! 🙂