Haltbar machen/ Obst

Sanddorngelee mit Tonkabohne

Im Sommer waren wir ja auf Usedom im Urlaub. Dort gab es an allen Ecken und Enden Sanddornprodukte zu kaufen: Sanddornsaft, Sanddornseife, Sanddornbonbons, Sanddornkuchen, Sanddornlikör, Sanddornmarmelade, usw. 
Nun habe ich letzthin Sanddorn geschenkt gekriegt. Natürlich nicht einfach die Beeren – das wäre ja zu einfach gewesen – sondern ganze Äste. Damit wir die Beeren einfacher von den Ästen lösen konnten, haben wir die ganzen Äste zuerst tiefgefroren. Ich habe dann die fürchterlichen Dornen mit der Gartenschere gestutzt, hinterher hat das Küken die Beeren versucht abzupfriemeln. Meine Güte, war das ein Krampf.
Nachdem wir die Beeren von den Ästen runter hatten, haben wir sie durchs Passevite (flotte Lotte) gedreht, dann den Saft durch ein Sieb gegossen.

Seltsam, alle Rezepte für Sanddorngelee oder Marmelade, die ich gefunden hatte, waren im Verhältnis 2:1, also 2 Teile Sanddornsaft, 1 Teil Gelierzucker. Leute, ich habe das ausprobiert. Aber ehrlich gesagt, das kann ich nicht essen, das ist viel zu sauer. Mein Rezept sieht folgendermassen aus:

1 l Sanddornsaft
1 kg Gelierzucker
500 g normaler Zucker
1/7 Tonkabohne, fein gerieben

Saft mit dem Gelierzucker und dem normalen Zucker aufkochen, drei Minuten köcheln lassen, Schaum abschöpfen und dann die Tonkabohne reinreiben. Sofort in Gläser abfüllen, verschliessen und drei Minuten auf den Deckel stellen.

Weitere Usedombilder gibt’s auf meinem zweiten BlogUnd weil die Marmelade so schön orange ist, nimmt die teil an Uwes Blog-Event «Cookbook of Colors».

HighFoodality Blog-Event Cookbook of Colors

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  • Ann-Katrin
    16. Oktober 2012 at 13:03

    Ui, da hast du dir ja wirklich eine ganz schöne Arbeit gamacht! Aber dein Gelee sieht wirklich fabelhaft aus! Und wunderbar herbstlich!

    Liebe Grüße, Ann-Katrin
    von penneimtopf.blogspot.de

  • Die Küchenschabe
    16. Oktober 2012 at 13:11

    Hallo Wildhendl,
    eine ganze Tonkabohne, das ist mutig 😉 ( uni-graz.at/~katzer/germ/Dipt_odo.html). Dazu hat dich sicher Dirk angestiftet, der liebt diese Bohnen, glaube ich …

  • Wilde Henne
    16. Oktober 2012 at 13:19

    @Mademoiselle A.
    Den grössten Krampf hatte das Küken dabei. Meiner hielt sich einigermassen in Grenzen.
    @Küchenschabe
    Jaja, der Dirk… 🙂
    Ne, ich hab natürlich nicht eine ganze Bohne auf 1 l Saft gerieben, hab es soeben im Rezept korrigiert. Ich hatte eine ganze Bohne auf die insgesamt 7 l Saft, die ich verkocht habe.

  • Cooketteria
    16. Oktober 2012 at 13:48

    Dein Gelée auf meinem Urdinkelbrot, dazwischen ein bisschen Rohmilchbutter. *mmmhhh…*

  • Wilde Henne
    16. Oktober 2012 at 14:04

    @Cookie
    Die Unterlage des Gelees ist auch ein Urdinkelbrot, vom Küken selbst gebacken 🙂

  • Verboten gut !
    16. Oktober 2012 at 17:57

    Sanddorn ist wirklich köstlich, das Gelee ist ne Wucht, leider wächst hier weit und breit kein Sanddorn ,(
    Würde auch gerne mal so ein Gelee machen oder ein Schnäpschen ansetzen.

    Lass dir das Gelee schmecken, wenn Du zuviel hast … adopter Ich ein Glas 😉

    LG Kerstin

  • Bonjour Alsace
    16. Oktober 2012 at 18:33

    Das erste Foto sieht so richtig schön herbstlich aus, wunderbar. Nur mit dem Gelee hättest Du Dir nicht so viel Arbeit machen müssen – ich esse doch kein Gelee 😉 Aber von dem Brot würde ich ein Scheibchen nehmen…

  • lamiacucina
    16. Oktober 2012 at 18:50

    das hat bestimmt viel Platz im Tiefkühler gebraucht, die ganzen Aeste reinzustopfen. Wo wir früher gewohnt haben, hatte es 3 Sanddornsträuche. Jetzt wo ich sie gebrauchen könnte, wohnen wir woanders.

  • Anonym
    16. Oktober 2012 at 19:17

    Sag bloß, Ihr habt Gelee aus 7 Litern Saft gemacht? Ich erstarre in Staunen und Ehrfurcht (und bin ein ganzkleinwenig neidisch, weil ich Sanddornmarmelade kaufen muss).

    twocents

  • Sybille
    16. Oktober 2012 at 19:33

    Das war jetzt auch mein erster Gedanke.. Dirk und die Tonkabohne.

    Zweiter Gedanke…herrje ..was für eine Heidenarbeit.
    Dein Töchterlein ist wirklich ein Goldstück, ich glaube mir würde hier niemand helfen. 🙂

  • Culinaria Ungaria
    16. Oktober 2012 at 20:04

    Was für eine tolle Idee! Die Arbeit hat sich bestimmt gelohnt, ich würde dein köstliches Gelee zu gerne probieren… Und das Bild macht noch viel meeeehr Lust drauf!! 🙂

  • Unknown
    16. Oktober 2012 at 20:06

    Und das schmeckt? Ich habe sandorn als dicklicher, süsser Saft in Erinnerung. Irgendwas gesundes für durch den Winter. Jedoch sieht deine Confi appetitlich und schön Orange aus….. In italien sah ich etliche Sandornsträuche. Soll ich nochmals hin?
    Liebs Grüessli
    Irene

  • Wilde Henne
    16. Oktober 2012 at 22:55

    @Kerstin
    Unser Pilzkontrolleur in der Stadt hat einen Sanddornstrauch im Garten – ein riesiges Teil. Von dem hab ich die Äste gekriegt. Wild wächst der hier auch nicht, oder nicht häufig, hätte ich jedenfalls noch nie gesehen.
    @Elsässerli
    Das Brot ist leider schon fast weg. Aber morgen macht das Küken einen neuen Teig, übermorgen gibt's wieder frisches Brot.
    @Robert
    Meine Freundin leitet hier in der Stadt das Museumscafé, dort hat es grosse Gefrierschränke. Und dort haben wir den Sanddorn tiefgefroren. Privat hätte ich keinen Platz gehabt, da ist der ganze Gefrierschrank voll mit Pilzen 😀
    @Twocents
    Jepp, haben wir. Das Küken hat 5 Stunden lang Beeren von den Ästen gezupft. Das Gelee ist mit Gold nicht aufzuwiegen 😉
    @Sybille
    Das Küken ist derzeit total auf dem Koch- und Back-Trip. Letztens hat sie erklärt, sie wolle Confiseur lernen und deshalb müsse sie in der Küche ein bisschen üben. Na, mir soll es recht sein.
    @Culinaria Ungaria
    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob wir uns nächstes Jahr die ganze Arbeit nochmals antun – es ist wirklich eine unglaubliche Arbeit. Man sticht sich ständig an diesen fiesen Dornen, und an den wunden, zerstochenen Stellen brennt dann der Saft höllisch. Latexhandschuhe schonen ein bisschen, sind aber dauernd von den Dornen zerfetzt…
    @Irene
    Das schmeckt sogar sehr gut! Säuerlich halt, aber ich mag das eben viel lieber als so pappsüsse Konfitüren. Aber eben, die Zuckermenge, die in den meisten deutschen Rezepten angegeben war, ist jenseits von Gut und Böse. Ne, das war sogar mir zu sauer, das reinste Beckenbodentraining. 😉

  • duni
    17. Oktober 2012 at 10:54

    V hat heuer auch Marmelade produziert- aus selbstgepflückten Aprikosen. Obwohl ganz und gar unsüss, nehme ich mir jetzt immer ein Löffelchen, esse es pur oder mit Yoghurt, um ihre Arbeit, die sie damit hatte, zu ehren.

  • kegala
    17. Oktober 2012 at 16:38

    wow, Respekt, was für eine Arbeit.
    Das Gelee sieht toll aus 🙂

  • magentratzerl
    17. Oktober 2012 at 18:14

    Sieht das köstlich aus! Aber, was für eine Arbeit! Bei uns wächst hinterm Haus im Biotop jede Menge Sanddorn – aber dieses Jahr bin ich zu faul zum pflücken.

  • uwe@highfoodality
    23. Oktober 2012 at 15:54

    Wie immer bin ich begeistert von Deinen Kreationen! Vielen Dank für Deine Einreichung!

  • Wilde Henne
    24. Oktober 2012 at 00:20

    @Duni
    Das ist aber nett von Dir. Aprikosenmarmelade mit Joghurt schmeckt doch sehr fein.
    @Gaby
    Merci – und ja, die Arbeit war wirklich enorm!
    @Magentratzerl
    Also nach dem Krampf bin ich froh, habe ich nicht so ein Gewächs im Garten 😉
    @Uwe
    Oh – vielen Dank für das Lob! Freut mich, dass es Dir gefällt!