Der Kater von Frau Ziii mag Regen nicht. Ich auch nicht. Aber Frau Ziii hat Medizin gegen den Regenwetterblues: Maissuppe mit Dill. Ich will auch auch. Und weil am Mittwoch Regen angesagt war und ich grad noch frische Maiskolben im Kühlschrank hatte, im Kräutergarten der Dill zwar schon ausgebildete Samenstände hatte (bei Frau Ziii waren die noch nicht so weit), habe ich noch kurzerhand eine Süsskartoffel besorgt und los ging die Suppenkocherei.
Rezept für 4 Personen
3 Maiskolben
1 grosse Süsskartoffel, geschält und klein gewürfelt
4 dl Sahne
Dillkraut und grüne Samenkapseln
(meine waren leider schon reif, war aber trotzdem lecker)
Rapsöl
Salz, Pfeffer
Von den Maiskolben mit einem grossen, scharfen Messer die Körner längs runter schneiden. Nata von Pastaciutta brauchte letztens auch Maiskörner für ihr Maispüree. Da hatte eine Kommentatorin geschrieben, man können den Maiskolben warm machen und dann die Körner leicht mit der Gabel ablösen, so gehe die Spitze des Maiskorns nicht verloren, in der am meisten Zucker drin sei. Hab ich ausprobiert… und mich wahrscheinlich zu doof angestellt. Die Körner hab ich nicht vom Kolben gekriegt auf die Art, also doch das Messer. Und noch ein kleiner Tipp: ich hab das Schneidebrett in die Spüle gestellt, Maiskolben senkrecht drauf und dann schneiden. Die Körner fliegen so nicht in der ganzen Küche rum.
Können wir jetzt endlich kochen? Jawoll. Also dann. Nun die abgeschabten Maiskolben, also das was übrig bleibt, wenn die Körner weg sind, halbieren und in einen Topf geben, mit Wasser bedecken und eine halbe Stunde auf kleinem Feuer auskochen. Ich hatte zum Schluss etwa einen halben Liter Sud.
In einem Topf die Süsskartoffelwürfel in Rapsöl anbraten (nicht zu braun), die Maiskörner dazu, kurz mitdünsten und dann mit dem Sud aufgiessen. Salzen und auf kleinem Feuer ca. 20 Minuten köcheln lassen. Dann mit dem Pürierstab einmal kurz durch die Suppe fahren – nicht fein pürieren, das Gemüse nur einmal kurz zerkleinern! – die Sahne dazu geben und nochmals erhitzen. Zum Schluss das Dillkraut und die Samenkapseln (oder wie bei mir, die ausgereiften Samen) dazu und abschmecken. Nicht mehr kochen, aber ein paar Minuten ziehen lassen.
Als die Suppe fertig war, war auch Schluss mit Regen und die Sonne kam raus. Eindeutig die richtige Suppe gegen Sch…wetter!
Nachtrag:
Aha, wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Die Geschichte mit der Gabel und den Maiskörnern ist gedacht für bereits gekochte Maiskolben.
grain de sel
21. September 2012 at 10:21Diese Suppe ist auch auf meine Lieste gewandert – nur bekomme ich sehr, sehr schwer hier guten frischen Mais zu kaufen…
grain de sel
21. September 2012 at 10:21das *e* bei Liste liest sich irgendwie unnötig 😉
Bonjour Alsace
21. September 2012 at 10:43Auf meiner "Lieste" ist sie auch noch ;-))))
Anonym
21. September 2012 at 15:23Auf der Lieste sind die Rezepte, die man irgendwo gelesen hat. Auf der Liste dagegen diejenigen, die man mit eigener List erfunden hat. Oder nicht?
Bea Wyler
kegala
21. September 2012 at 19:07gut gekocht und amüsant erzählt, das schmeckt auf jeden Fall!
Liebe Grüße
Gaby
lamiacucina
22. September 2012 at 06:14Damit ist die Aussicht von deinem Fenster ins Weite etwas freier gworden.
Wilde Henne
24. September 2012 at 07:16@Salzkorn
Du hast doch einen grossen Garten. Bau nächstes Jahr selber Zuckermais an. Obwohl, die Wildschweine mögen den dann auch, gell.
@Elsässerli
Unbedingt nachbauen. Aber hast Du einen Garten mit Dill? Ohne die Dillsamen ist es dann nicht das gleiche.
@Bea
Du hast es erfasst 🙂
@Gaby
Das ist pure Sonne im Suppenteller.
@Robert
Leider nein – ich mag keinen Futtermais. Weder im Topf noch vor dem Fenster. 😉