Am Samstag mussten wir nach Bern, das Küken brauchte sieben neue Saiten für die Harfe. Nach dem letzten, fürchterlich kalten Winter mit langer Heizperiode und den vergangenen, sehr heissen Augustwochen, hatte es jetzt eine Saite nach der andern geknallt. Und in Bern kann man ja trockenen Fusses einkaufen, auch wenn es eigentlich schüttet wie aus Eimern. Und das tat es am Samstag. Jedenfalls bettelte das Küken nach dem Saitenkauf: «Es ist so kalt, können wir dieses Wochenende Raclette machen?» Klar, wieso nicht. Tja, falsch gedacht… In den drei Läden, in denen ich Raclettekäse kaufen wollte, war dieser ausverkauft. Wir waren offensichtlich nicht die einzigen mit dieser Idee. Und weil schon kurz vor Ladenschluss war, haben wir kurzerhand umgestellt auf ein anderes, bei uns sehr beliebtes Herbstmenü: Saucisson mit Grappasauce und dazu Rösti.
Rezept für 5 Personen
2 Saucissons Vaudoise
1,5 dl Grappa
2 dl Weisswein
2 dl Sahne
Salz, Pfeffer
Trauben, halbiert und entkernt
Die Saucissons in einem Topf mit Wasser rund 40 Minuten unter dem Siedepunkt ziehen lassen. Die Wurst… ähm, wie sagt man dem… schälen, rüsten, häuten, pellen oder so… jedenfalls muss einfach die Wursthaut weg. Dann die Wurst in 1 cm dicke Rädchen schneiden. In einer Bratpfanne die Wursträdchen beidseitig anbraten, Wursträdchen warm stellen. Das ausgetretene Fett weggiessen, den Bratensatz mit Weisswein auflösen. Wein etwas einkochen lassen, dann die Hälfte des Grappa dazu giessen, ebenfalls etwas einkochen lassen. Restlichen Wein dazu, auf die Hälfte reduzieren, dann die Sahne beifügen und etwas einkochen lassen. Salzen, Pfeffern und evtl. mit etwas Beurre manié abbinden. Zum Schluss restlichen Grappa einrühren und noch einmal kurz aufkochen lassen.
Wurst auf den Teller anrichten, Sauce dazu geben und mit den entkernten Traubenhälften garnieren. Dazu gibt’s bei uns traditionell eine Rösti.
Bonjour Alsace
4. September 2012 at 06:36Grappa ist immer gut 😉
Sybille
4. September 2012 at 08:12So schmeckt mit das außerordenlich gut mit Blutwurst! Kennst du die?
Ich liebe süß mit salzig, perfekt für mich!
Anonym
4. September 2012 at 10:32absolut perfektes Menü für den letzten Spätherbst Samstag (aber dann war doch noch nicht November, oder?) und dann war noch ein Harfe spielender Engel dabei … wow! 😉
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Anonym
4. September 2012 at 10:49Rösti mit Grappasauce – liest sich gut, und die Wurscht passt dann ohnehin dazu. Lässt Du die Trauben ein wenig in der Pfanne anziehen, oder bleiben die auch ohne Foto roh?
twocents
Unknown
4. September 2012 at 11:05mhhhh also da nehm ich gerne gleich den Teller davon als Mittagessen :)ob das meine Kinderchen auch mögen? Je nach dem wenn ich genügend Wein mit/einkoche finden sie es nicht mehr so fein…. mal schauen! Sieht aufjedenfall super fein aus!
Liebs Grüessli
irene
Verboten gut !
4. September 2012 at 19:51Ich will auch einen Teller … meine Leibspeise … bei Rösti muss Ich doch immer HIER schreien 😉
Tolle Kombi … wie schade das Du soweit weg bist .
LG Kerstin
Ps. Was machen die Schmerzen ?
kegala
6. September 2012 at 00:05wunderschön präsentiert, ja der Herbst steht auch hier in den Startlöchern.
Liebe Grüße
Gaby
Eline
6. September 2012 at 11:24Wer so schöne Rösti macht (und eine gute Wurst udn Grappa dazu gibt) , muss ein guter Mensch sein 😉
Wilde Henne
6. September 2012 at 16:07@Elsässerli
Ich mag Grappa, resp. Schnaps, nur in gekochter Form. Wenn ich alle 5 Jahre mal einen Schnaps trinke, ist es viel.
@Sybille
Blutwurst… in der Schweiz gibt es ein Traditionsgericht Ende Herbst/anfangs Winter, wenn die Bauern Schweine schlachten: Blut- und Leberwurst mit Kartoffelbrei, Zwiebelsauce und Apfelschnitzen dazu. Ich mag unsere hiesigen Blutwürste nicht, die sind von der Konsistenz her ganz fein und werden nur im Sud heiss gemacht *schüttel*. Evtl. würde ich sie gebraten mögen. Wäre mal auszuprobieren.
@Andy
Also kalt genug für Rösti mit Wurst und Grappasauce war es ja am Wochenende. Unser Thermometer hatte schlappe 10 Grad angezeigt.
@Twocents
Die Trauben könnte man eigentlich ein bisschen andünsten, mach ich aber nie.
@Irene
Meine Kids mochten das schon als sie nur halb so alt waren wie jetzt 😉
@Kerstin
Rösti ist immer gut, gell. Die Schmerzen sind fast nicht mehr – mir geht's endlich wieder besser :-))
Gaby
Dem Sommer traure ich ja schon nach. Aber von der Küche her liebe ich den Herbst halt sehr.
@Eline
Ohh, danke! *erröt* 🙂