Bratlinge, Grünkernbratlinge hatte Heike letztens gemacht. Und bemerkte, dass allein das Wort «Bratlinge» häufig bei der Fleischfraktion Widerstand erzeugt. In der Schweiz kennt man das Wort «Bratlinge» nicht. Hier gibt’s «Tätschli»: zum Beispiel solche mit Fleisch sind Hacktätschli (zu Deutsch Frikadellen, Fleischküchle oder wie auch immer…), die Vegi-Variante sind dann Grünkerntätschli oder wie letztens bei mir Zucchini-Tätschli. Und die erzeugen keinen Widerstand sondern lösen helle Freude aus bei meinem Hühnerstall, obwohl der Junghahn normalerweise nicht soooooo der Zucchinifan ist.
Rezept für 3 Personen
3 kleine Zuccchini
2 Eier
3 Esslöffel selbstgemachtes, grobes Paniermehl
2 Esslöffel Riccotta*
2 Esslöffel Mascarpone*
60 g Feta, zerbröselt*
1 kleine Zwiebel, fein gehackt
1 grosse Knoblauchzehe, fein gehackt
1 Esslöffel gehackter Oregano
1 Kaffeelöffel Zitronenthymian
Abrieb einer halben Zitrone
Salz, Pfeffer
Bratbutter oder Olivenöl
Zucchini auf dem Gemüsehobel in streicholzdünne Stifte hobeln. In Salzwasser ganz kurz blanchieren, abgiessen und gut abtropfen lassen. Die gehackte Zwiebel in einer Bratpfanne glasig dünsten, die Kräuter und den Knoblauch dazu geben, mitdünsten, zum Schluss den Zitronenabrieb. Zucchini gut ausdrücken und in eine Schüssel geben, die Zwiebel-Kräutermischung dazu sowie sämtliche weiteren Zutaten. Alles gut vermischen.
In einer Bratpfanne Olivenöl oder Bratbutter erhitzen. Mit dem Eisportionierer Kugeln formen und diese in das heisse Fett geben. Eine Seite braten, dann das Tätschli wenden, flach drücken und die zweite Seite fertig braten.
Anrichten auf Tomatensauce, dazu gab es Bratkartoffeln.
*Die Menge dieser Zutaten richtete sich danach, was noch in meinem Kühlschrank war.
Um ein Haar wäre übrigens dieser Beitrag wieder mal was für Heikes Ugly-Food geworden. Ich zeig euch jetzt das absolut missratene Ursprungsbild doch noch – aber nur in winzig klein 😉 Jaja, ich weiss, der Weissabgleich… Bloss gut, gibt es Bildbearbeitungsprogramme…
Heike
31. August 2012 at 08:47Tätschli, ach habt ihr es gut mit eurer Sprache!
Die Teile aus Gemüse und Ei werden hier unter anderem Puffer genannt. Puffer … tzzz
Susi L.
31. August 2012 at 16:23Wir in Wien machen aus allem Laberln: Fleischlaberln, Zucchinilabern etc. 😉
Bei mir im Kühschrank ist auch noch ein halber Ricotta und ein angefangener Mascarpone und der traurige Rest von einem Stück Parmersan, dazu noch ein geschenktes Zucchini-Monstrum. Hiermit hätte ich dann endlich alle diese Zutaten verplant – ich schenk mir den Feta und ersetze ihn durch Parmesan. Müsste eigentlich auch gehen, oder?
Unknown
31. August 2012 at 17:08Mhhh also da würde ich nun auch gerne einen Portion davon haben!
Liebs Grüessli
irene
Britta
31. August 2012 at 17:12Tätschli, gefällt mir auch äußerst gut 🙂 tolles Wort.
Hab Heikes Bratlinge auch schon bewundert und etwas ähnliches muss ich demnächst auch mal wieder auf die Beine stellen, ist einfach lecker.
Bonjour Alsace
31. August 2012 at 20:02Wieder ein neues schweizer Wort gelernt…
Sybille
31. August 2012 at 22:28Damit kannst du meine Lieben und mich immer begeistern…und wenn sie dann auch noch so einen hübschen Namen haben…
Wilde Henne
31. August 2012 at 23:40@Heike
Bei uns ist einfach alles, was die aus verschiedenen Zutaten besteht, rund und flach ist und in einer Bratpfanne gebraten wird, ein Tätschli.
@Turbohausfrau
Laberln… auch ein lustiges Wort *g*
Statt Feta Parmesan, wieso nicht. Mein Rezept ist nicht in Stein gemeisselt. Ich hab das ja auch einfach so mit dem, was im Kühlschrank war, zusammengeschustert. Das ist der Vorteil von Tätschli – da kann man irgendwie alles drin verarbeiten.
@Irene
Kaum waren die Tätschli gegessen, habe ich bereits wieder Zucchini geschenkt gekriegt. Hast also gute Chance, dass es nächste Woche nochmals von den Dingern gibt.
@Britta
Nettes Wort für die Dinger, gell. Aber der Ursprung ist eigentlich gar nicht so nett. «Du kriegst Tätsch…» bedeutet, dass demjenigen der Hintern versohlt wird. «Tätschen» als Verb bedeutet «schlagen».
@Elsässerli
Naja, wie dann ein St. Galler oder ein Zürcher den Dingern sagt, weiss ich dann nicht. Du weisst ja, wie das bei uns mit den Dialekten ist, gell.
@Sybille
Willkommen zurück aus dem Urlaub – schön bist Du wieder hier! 🙂