Fenchel ist mein Lieblingsgemüse, das war schon immer so. Sei es nun gekocht oder roh oder als Samen, mit Fenchel macht man mich glücklich. Fencheltee während der Stillzeit – für andere Mütter war das eine Strafe, für mich der Himmel. Ich mag auch sehr gerne Brot mit Fenchelsamen. Im Augenblick hab ich grad eins im Ofen, es duftet wunderbar durchs ganze Haus.
Fenchel geht immer – aber ganz toll natürlich zu Fisch. Der Titel dieses Posts ist insofern irreführend, als man denkt, dass der Seehecht hier der Star sei. Aber eigentlich ist es der Fenchel. Das Originalrezept für den Fenchel stammt aus dem Kochbuch «Aus Italiens Küchen» von Marianne Kaltenbach und Virginia Cerabolini*. Ich passe hier die Mengenangaben an und vor allem nehme ich weniger Zitronensaft, als im Originalrezept angegeben, da mir das sonst viel zu sauer ist.
Rezept für 2 Personen als Vorspeise
1 Fenchelknolle
Salz, Pfeffer aus der Mühle
Olivenöl
Saft einer halben Zitrone
2 Esslöffel Wasser
1 Lorbeerblatt
1 Zweiglein Thymian
1 kleines Stück Stangensellerie
5 Pfefferkörner
ein paar Korianderkörner
1 Seehechtfilet
ein paar Tropfen Zitronensaft
Salz, Pfeffer,
wenig Mehl
Den Fenchel in Scheiben hobeln oder wie ich bei diesem Rezept hier längs halbieren, die Hälften längs dritteln und quer in knapp 1 cm breite Streifen schneiden. Im Originalrezept wird der Fenchel jetzt in Salzwasser blanchiert. Den Gang spare ich mir. Ich geb reichlich Olivenöl in eine flache Pfanne, dünste den Fenchel darin kurz an (nicht braten) und geb dann sämtliche weiteren Zutaten mit dazu. Deckel drauf und zugedeckt ca. 15 Minuten auf kleinem Feuer schmurgeln lassen. Ausgekühlt passt er jetzt so auf eine Antipastiplatte.
Bei mir bildete der Fenchel lauwarm die Unterlage für das gebratene Seehechtfilet. Dieses wird mit ein paar Tropfen Zitronensaft beträufelt, gesalzen und gepfeffert und mit wenig Mehl bestäubt. Dann in einer Bratpfanne in wenig Bratbutter beidseitig kurz gebraten. Das Filet auf dem lauwarmen Fenchel anrichten. Und weil ich noch einen Rest Mango hatte, kamen davon ein paar Würfelchen sowie ein paar rosa Pfefferkörner aussenrum.
*Mit diesem Rezept mache ich zum ersten Mal beim Dauerevent DKduW (Dein Kochbuch, das unbekannte Wesen) von Foodfreak mit. Das Buch habe ich im letzten Jahrhundert, ja sogar im letzten Jahrtausend geschenkt gekriegt von einer Freundin, die damals im Hallwag-Verlag gearbeitet hat. Das Buch hat fast 700 Seiten, keine schönen, farbigen Bildchen von den Gerichten sondern Illustrationen und Kupferstiche in s/w. Ich liebe dieses Buch, weil es ein tolles Nachschlagewerk für sämtliche italienischen Klassiker ist. Aber auch, weil ich – obwohl ich das Buch über zwanzig Jahre besitze – darin immer wieder auf Entdeckungsreise gehen kann.
«Aus Italiens Küchen», Marianne Kaltenbach und Virginia Cerabolini, Hallwag Verlag, ISBN 3 444 102380
Susi L.
11. August 2012 at 16:55Fenchel ist wirklich was Tolles, ich mag den auch sehr gern.
Dein Rezept klingt erfreulich kalorienarm, was mir im Moment ganz gut tun würde.
Sybille
11. August 2012 at 19:40Schon wieder so ein wunderbares Fischgericht. Wenn du so gerne Fenchel magst findest du das vielleicht ganz toll.
dinsesculinarium.de/Pannonische-Fenchelpollen_detail_6067_11.html?gclid=COrJ6aSc4LECFcyHDgodKkYAzQ
Bin schon am überlegen ob ich mir das bestellen soll!
kegala
11. August 2012 at 23:45ohhh, ich schmelze dahin … Schon wieder so ein wunderbares Fisch/Fenchelrezpt. Toll!
Lieben Gruß
Gaby
Bonjour Alsace
12. August 2012 at 10:49mmmmhhh, ich liebe Fenchel und so hübsch angerichtet erst recht.
lamiacucina
12. August 2012 at 17:42Muss gleich in der Kaltenbachbibel nachblättern und einen post-it einlegen. Das Fenchelgemüse gefällt mir. Es darf ja auch zu anderm Fisch sein.
Wilde Henne
12. August 2012 at 17:49@Turbohausfrau
Also am kalorienärmsten ist er ja einfach als Rohkost, aber so ein bisschen Marinade verträgt er schon ganz gut und als Vorspeise legt er sich ja auch nicht grad auf die Hüfte 😉
@Sybille
Von diesen Fenchelpollen habe ich noch nie gehört. Die besorg ich mir bei Gelegenheit.
@Gaby
Fisch kann ich irgendwie immer essen, Fenchel sowieso. Also von beidem wird man hier noch viel lesen.
@Elsässerli
Man gibt sich Mühe – das Auge isst und die Nation liest mit 😉
@Lamiacucina
In meiner Kaltenbach-Bibel ist das Rezept auf Seite 32, Post-it kannst Du Dir sparen, das Buch hat doch drei Lesebändchen in den italienischen Landesfarben 😉
Die Küchenschabe
13. August 2012 at 12:30Hallo Wildhendl,
Fenchelpollen sind ganz fein, schmecken sehr intensiv, du als Fenchelfan wirst sicher begeistert davon sein! Ich hab sie zuhause, weil ich Fenchel auch so gerne esse wie Du!