Sodele, den Nationalfeiertag haben wir also auch hinter uns gebracht, dann geht es hier jetzt weiter mit der versprochenen Aprikosenmarmelade. Nachdem mich die Kombi Aprikose – Lavendel in Kuchenform dermassen überzeugt hatte, wollte ich unbedingt eine Aprikosenmarmelade mit Lavendel. Ich hatte mir eigentlich bereits vor mehr als einem Monat ein Rezept Tipps dazu in meine Nachkochliste kopiert. Nur habe ich letztes Wochenende aus Versehen die gesamte Nachkochliste ins Nirwana geschickt 🙁
Gut, dass ich so ein gutes Gedächtnis habe – so ist mir wieder eingefallen, dass es die Hedonistin war, bei der ich die Tipps für eine Aprikosen-Lavendel-Marmelade gesehen hatte.
1 kg schöne, reife Aprikosen
1 kg Gelierzucker
2 Teelöffel Lavendelblüten
So, und nun ist mir beim Kochen ein unfreiwilliges Highlight gelungen. Ich hatte grad die Aprikosen entkernt, jede Hälfte noch halbiert, mit dem Gelierzucker in einen Topf geschmissen, Herd eingeschaltet und schon mal umgerührt. Da klingelt das Telefon… eine meiner Lieblingstanten… und wie das so ist, man ratscht sich fest – und plötzlich zieht eine Caramelduft durchs Haus. Ich wetze so schnell wie das mit Krücken möglich ist, in die Küche und zieh den Topf vom Herd. Genau im richtigen Moment. Der Zucker ist wunderbar caramelisiert – also besser hätte ich es nicht hingekriegt, wenn ich daneben gestanden wäre. Also umrühren, dann gibt es halt caramelisierte Marmelade. Das Ganze nochmals schön aufkochen lassen und zum Schluss habe ich die Lavendelblüten direkt in die Marmelade gegeben. Heiss in Gläser abfüllen.
Die Hedonistin gibt die Blüten nicht direkt in die Marmelade, sondern übergiesst sie mit heissem Wasser und kocht die Marmelade mit dem parfümierten Wasser. Mir gefallen die Blüten in der Marmelade eigentlich ganz gut und zu stark ist der Lavendelduft auch nicht.
Die Küchenschabe
2. August 2012 at 10:13Ha, das passiert mir auch immer wieder – einmal hätt ich fast die Küche abgefackelt, weil ich eine Pfanne mit etwas Butter drin auf dem Herd vergessen habe und in den Garten gegangen bin! Das mit dem Karamelisieren merk ich mir, ich hab da so eine Idee …
Sybille
2. August 2012 at 10:38Ich hab' meine auch karamellisiert, genau wie die Erdbeermarmelade. Schmeckt toll. Wasser raus, Geschmack rein! 🙂
Anonym
2. August 2012 at 12:03Vielleicht könnte man die Wasser-raus-Geschmack-rein-Methode (reduzieren-reduzieren-reduzieren) gezielt lenken, indem man die Früchte zuerst andörrt (70°C Umluft bei leicht geöffneter Backofentür eine Stunde oder n.B.) und DARAUS dann die herrliche Gomfi macht? Zeitaufwändig ist es ja sowieso, und beim Dörren (im Ofen oder Dörrex) kann man ungefährdet mit der Tante und der Freundin telephonieren. Hat das schon jemand ausprobiert (ich meine natürlich die Gomfi aus angedörrten Früchten, nicht die Telephonate…)?
Bea Wyler
Anonym
2. August 2012 at 12:33Die Idee ist gut! Karamelisierter Zucker hat die süsse "Spitze" nicht mehr, ist ein wenig herber.
Ich mach' das eigentlich meist bei Kompott: Zucker in der Pfanne karamelisieren, mit der Kochflüssigkeit (Wein, notfalls Wasser 🙂 ablöschen, Früchte und Gewürz dazu, aufkochen lassen, Deckel drauf, Herdplatte ausschalten, warten.
twocents
lamiacucina
2. August 2012 at 14:29In der Küche lebt es sich gefährlich, aber wenn dabei etwas Gutes herauskommt, freut man sich trotz Risiko daran.
Dirk Staudenmaier
2. August 2012 at 14:32Vielfach wird einfach vorher der Zucker karamellisiert. Aber die ganze Marmelade zu karamellisieren ist interessant, dabei dürften noch komplexere Aromen entstehen. Könnte auch bei Pflaumenmus sehr lecker sein.
Anonym
2. August 2012 at 18:23Dirk, noch interssanter ists bei Reineclauden. Die kann man ohne Zucker und ohne Wasser gaaanz langsam einkochen, das kann schon mal einen ganzen Tag dauern.
Das Ergebnis schmeckt süchtigmachend gut, ist aber mit seiner (mittelbraunen) Farbe und (breiartigen) Konsistenz optisch – nunja, gewöhnungsbedürftg… 😉
twocents
Wilde Henne
2. August 2012 at 21:26@Küchenschabe
Lalülaülalü… Oh ja, Küchenbrand um ein Haar – kenn ich. Ich nicht mit heisser Butter sondern mit Getreiderisotto.
Auf Deine Idee bin ich gespannt.
@Sybille
Genau, die Marmelade ist sehr intensiv im Geschmack. Ich mach die künftig nur noch so. Mal gucken, mit wem ich mich das nächste Mal am Fon verratsche 😉
@Bea Wyler
Die Idee, die Früchte anzutrocknen, ist gut. Ich probier das demnächst mal aus. Ich hab noch mehr liebe Tanten, mit denen ich telefonieren kann 😉
@Twocents
Du bringst mich auf was – Kompott. Genau, das hatte ich seit Jahren nicht mehr. Zwetschgenkompott… mmmh, fein. Mach ich am Wochenende grad – ich hab heute Zwetschgen geschenkt gekriegt.
@Lamiacucina
Manchmal ist einfach eine grosse Portion Glück mit dabei – das ist gut so.
@Dirk Staudenmaier
Willkommen im Hühnerstall 🙂
Lustig, ich dachte auch daran, dass man die Caramelgeschichte mit Pflaumen noch perfektionieren könnte.
@Twocents
Heute war ich drauf und dran Reineclauden zu kaufen, bis ich den Preis gesehen habe. Fr. 8.00 das Pfund *inOhnmachtfall*. Da sind ja Himbeeren günstiger!
kegala
2. August 2012 at 23:07durch Zufall sind schon die besten Rezepte entstanden,
Das mit dem Karamellisieren werde ich mir merken.
Lieben Gruß
Gaby
Hedonistin
3. August 2012 at 00:08Also, ich geb ja auch die Blüten direkt in die Marmelade – ins Glas, nicht in den Topf, auf dass sie nicht kochen und zu intensiv werden. Die verflixten Blüten sind ja von einem Jahr zum nächsten ganz unterschiedlich aromatisch, je nach Wetter. Und zu viel Lavendel ist bäääh, vor allem, weil ich höchstens 25% Zucker nehme, das reicht nicht zum Abpuffern von zu viel Aroma. Von daher finde ich die Lavendelwassermethode besser, weils dann keine Überraschungen gibt. Ist mir nur normalerweise zu umständlich. 🙂
Und karamellisierte Marillen sind super, ob als Kompott oder Marmelade.
grain de sel
3. August 2012 at 07:04Lecker, auch die *Inspiration* mit dem Karamellisieren! Die Lavendelblütchen sind ja so zart, die können gar nicht stören.
Nun bin ich doch am Überlegen, ob ich euch morgen statt der Pfirsich-Tarte nicht doch noch eine zweite Aprikosen-Lavendel-Tarte aus der Warteschleife zeige…
Wilde Henne
3. August 2012 at 07:32@Gaby
Gut gibt's Zufälle, resp. Tanten, die genau in dem Moment anrufen, wenn ich Marmelade kochen will 😉
@Hedonistin
Ich hab die Blüten auch nicht gekocht. Topf vom Herd, Blüten rein, umrühren, in Gläser abfüllen.
@Grain de Sel
Oh ja, mach das – ich hab grad noch ein Kilo Aprikosen hier. Und Lavendel habe ich grad noch soviel, dass es für eine Tarte reichen könnte. Dann ist Schluss mit Lavendel und ich muss den zweiten Blütenschub abwarten.
Verboten gut !
3. August 2012 at 07:35Sowas ist doch Perfekt … wenns anders gelaufen wäre, hätte die Marmelade vielleicht nicht so gut geschmeckt 😉
LG Kerstin
Wilde Henne
3. August 2012 at 07:42@Kerstin
Gut, dass ich so liebe Tanten habe, die mich ab und an anrufen – ich glaub, ich muss der Guten ein Glas von dieser Marmelade vorbei bringen.