Heute war schon fast ein bisschen Sommer. Unser Thermometer zeigte 26 Grad am Schatten an, kurz vor dem Mittag haben die Vögel in den Büschen den Geist aufgegeben, resp. den Schnabel gehalten. War ihnen offenbar zu warm. Nachbars Katze lag träge im Rasen und zuckte nicht mal mit dem Schwanz, als der Nachbar mit dem Schubkaren voller Kompost haarschrf an ihr vorbei schrammte. Und Frau Henne hatte heute frei. Na gut, ein bisschen Wäsche waschen und draussen aufhängen. Und Mittagessen für den Junghahn und ausnahmsweise mein Perlhuhn kochen, stand auch auf dem Programm. Das Perlhühnchen ist ja normalerweise im Büro, macht aber diese Woche Homeoffice. Und das Küken ist in der Landschulwoche und kommt erst morgen wieder.
Ein Blick in den Kühlschrank und das Menü stand fest. Da war soviel Gemüse, das weg musste. Ein Süppchen wäre ja im Winter mein Favorit gewesen, aber der Junghahn steht eben nicht so auf Suppe. Und an sonem schönen Tag musste ich den ja nicht mit Absicht vergrätzen.
Lauch, ein Broccoli, ein paar Karotten, ein halber Kohlrabi, 1/2 kg weisser Spargel, eine Zucchini, dann noch ein paar winzige Frühkartöffelchen und drei Eier und eine Tomate waren auch noch da.
Den Broccolisalat habe ich mit dem Dressing vom «Tessinerli» gemacht. Eigentlich hätten noch Oliven, Sardellenfilets und Kapern reingehört. Darauf habe ich aber verzichtet – gab es im Kühlschrank einfach nicht.
Zu den gebratenen Zucchini habe ich noch ein paar Zitronenthymianblättchen gezupft und die Spargeln bekamen eine Vinaigrette mit Gartenschnittlauch. Und weil der halbe Kohlrabi keine eigene Schüssel verdient hat, wurde der kurzerhand zum gekochten Karottensalat gewürfelt. Eine schöne Handvoll gehackte, glatte Petersilie dazu, eine hauchdünn geschnibbelte Schalotte, ein bisschen Weissweinessig, feinstes Emmentaler Rapsöl und Salz und Pfeffer. Der Lauch wurde in einem Schluck Weisswein kurz gedünstet, dann mit wenig Dijonsenf, Rapsöl und Weissweinessig angemacht.
Und für eine echte Aïoli hat die Zeit leider nicht gereicht. Der Junghahn stand schon auf der Matte, darum nur in eine gekaufte Mayo ein paar Knofizehen reingedrückt, umgerührt und ab zu den Eiern damit.
Und jetzt noch flugs die paar Frühkartöffelchen gekocht und fertig war das Kühlschrankräumungsmittagessen.
Ti saluto Ticino/Bonjour Alsace
10. Mai 2012 at 21:22Ein Wahnsinns-Kühlschrankräumungsmittagessen – da warst Du wahrscheinlich den ganzen Vormittag beschäftigt, oder? Da hätte ich mich heute gerne in die Federvieh-Schar bei Dir eingereiht 😉
Wilde Henne
10. Mai 2012 at 21:29@Tessinerli
Nö, so lange ging das gar nicht. Um 11.05 Uhr habe ich den Kühlschrank ausgemistet und angefangen Gemüse zu putzen, um punkt 12 Uhr war ich fertig.
Sybille
10. Mai 2012 at 22:13Das ist keine Räumung, das ist ein Festschmaus! So sieht für mich das perfekte Essen aus.
Da hast du jetzt mindestens vier Posts verballert, das ist ja fast schon inflationär. 🙂 🙂
Cooketteria
10. Mai 2012 at 22:15Wow, ich bräuchte alleine für eine Kühlschrankräumung schon sehr viel länger… 😉
Bei diesen wunderbaren Salaten hätte ich mich auch gerne am Mittag bei euch eingefunden.
Wilde Henne
10. Mai 2012 at 22:18Inflationär? Verballert? Wieso das denn? Guck mal die Karotten an auf dem zweiten Bild? Die haben im Gemüsefach schon fast Wurzeln geschlagen. Die Schnittfläche vom Kohlrabi hättest Du nicht sehen wollen, ehrlich nicht!
Das sieht hier zwar alles vielleicht toll aus, aber ich sag Dir, was den Vitamingehalt betrifft, möchtest Du Dich nicht mit mir darüber unterhalten! Frag mich nicht, von wann der Lauch war…
Wilde Henne
10. Mai 2012 at 22:20Huch, Cooketteria hat dazwischen gefunkt 😉 Der Kommentar da obendrüber war für Sybille bestimmt.
@Cooki
Du hättest gerne kommen dürfen. Wir hatten Reste – genau für eine Person 🙂
Sybille
11. Mai 2012 at 07:20Ach, immer diese Missverständnisse 😉
verballert und inflationär bezieht sich ausschließlich aufs "posten".
Da hättest du locker 4-6 Superposts draus machen können, ich hab' nicht dauernd tolle Ideen, ich muss da sparsamer sein! 🙂 🙂
Wilde Henne
11. Mai 2012 at 07:56Nene, ich habs schon richtig verstanden. Mein Problem ist genau das Gegenteil. Ich hab soviele Ideen, mit dem Bildmaterial was ich auf meinem Laptop habe, könnte ich das nächste halbe Jahr bloggen, ohne einmal zu kochen ;-))
Seit Wochen möchte ich mal mein französisches Omelet verbloggen – schaff ich wahrscheinlich nie…
Sybille
11. Mai 2012 at 08:14Bilder hab' ich auch…aber die Texte….ich schreib' mit 4 Fingern…das dauert! 🙂
Su
10. Mai 2012 at 23:02Was Foodblogger aus vermeintlichen Resten zaubern ist manchmal unheimlich aber nicht minder löblich 😉
Wolke.-.Sieben
11. Mai 2012 at 06:22Lecker, lecker, lecker – sonst fällt mir dazu gar nichts ein!!!
LG Doris
Wilde Henne
11. Mai 2012 at 15:37@Su
Foodblogger sind eben kreativ – unkreative Leute kochen nicht.
@Doris
Jou, war sehr lecker. Und nun ist wieder Platz für Frischgemüse im Kühlschrank.
kegala
11. Mai 2012 at 17:06Dein Kühlschrankräumungsmittagessen = der Hammer!
liebe Grüße
Gaby
Wilde Henne
11. Mai 2012 at 23:25@Gaby
Spannend, wenn der Kühlschrankinhalt den Takt vorgibt. Ich mag das eigentlich. Da kommt immer was Gutes raus dabei.
Bienenelfe Kerstin
12. Mai 2012 at 12:41einfach lecker sieht das alles aus, kannst Du das auch mal bei meinem Kühlschrank machen und sooo tolle Sachen zaubern ? Liebe Wochenendgrüße Kerstin
Verboten gut !
12. Mai 2012 at 14:48Kannste mal was aus meinem Kühlschrankinhalt zaubern … ???
Hab so garkeine Lust mehr, nach 3 Rhabarberkuchen und einer Apfeltarte ist mir nur noch nach bekocht werden ;o)
Liebe Grüße ins WE
Kerstin
pimpimella
13. Mai 2012 at 09:53Das tut gut, so eine "Entrümpelungsaktion"…und wenn sowas Tolles dabei rauskommt!
Wilde Henne
14. Mai 2012 at 16:52@die beiden Kerstins 😉
Ich würde euch ja zu einer Kühlschrankräumung einladen, aber ihr seid zu weit weg. Ihr dürftet dann das Dessert in Form von selbstgemachten Torten mitbringen.
@Mel
Einmal wöchentlich muss ich entrümpeln. Unser Kühlschrank ist gross, da verschwindet immer mal was irgendwo in einer dunklen Ecke.