Letztens hat Robert von Lamiacucina zu seinen Fazzoletti carbonara nicht nur Gesang sondern auch Parmesantuiles serviert. Die müssen doch zu einem Glas Weisswein auch gut schmecken, habe ich mir so gedacht. Und weil am Samstag Besuch angesagt war, habe ich schnell die Tuiles gezaubert. So einfach, so schnell gemacht und so lecker!
In unserem Brotschrank dümpelte noch ein recht grosses Stück steinhartes Körnerbrot, das hab ich oben in meine Kenwood geschmissen und unten den Staub und die Brösel aufgefangen. Dann – weil es noch zu grob war, die ganze Bröselsgeschichte in die elektrische Kaffeemühle gekippt. Diese Kaffeemühle hat noch nie auch nur eine Kaffeebohne gemahlen. Die benutze ich nur um getrocknete Pilze, Kräuter und Gewürze zu zermüllern. Jetzt also auch noch für Brotbrösel. Das entstande Pulver habe ich mit fein geriebenem Permesan gemischt im Verhältnis 1:5. Ich hatte auch noch selbstgetrockneten Oregano vom letzten Jahr sowie Bohnenkrautpulver (natürlich auch selbstgemacht). Von beidem habe ich ein bisschen zur Käse-Bröselmischung gegeben, dazu noch ein bisschen schwarzen Pfeffer gemahlen.
Nun nach Roberts Anleitung in einer beschichteten Bratpfanne gebacken. Ich hab meine Tuiles flach auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Wer Käsefondue kennt, weiss, dass am Schluss meist aufm Caquelonboden ein Rest Käse leicht anbrennt. Wir nennen diesen braunen Käserest «Schwiegermutter» – und um die Schwiegermutter wird in der Regel erbittert gekämpft, weil sehr lecker. Die Schwiemu wird mit der Fonduegabel vom Caquelonboden gekratzt, jeder versucht ein bisschen davon zu ergattern.
Diese Permesanchips schmecken ähnlich wie die Fondue-Schwiegermutter!
Cooketteria
7. Mai 2012 at 21:20Wer kam bloss auf die Idee, einen angebrannten, hartnäckig klebenden Käserest "Schwiegermutter" zu nennen? *lach*
Bei uns zu Hause heisst es ganz unpoetisch "s' Abrennti".
Heike
7. Mai 2012 at 21:43Da kann ich nur mit "Histaminintoleranz" konntern.
WASN MIST!
Sybille
7. Mai 2012 at 21:59Der "neibichene Rescht" ist immer das Beste. Also schmecken die Taler super. Ich mag die gerne zu Suppe!
🙂
Christophorus Culinarium
7. Mai 2012 at 22:36Na also, gleich noch was neues über's Käsefondue gelernt; Schwiegermutter.
Meine bisherigen Grundlagenkenntnisse übers Fondue hab ich aus "Asterix bei den Schweizern" gezogen :0) Ist keine ganz verlässliche Quelle, aber geschmeckt hats doch immer.
Wilde Henne
8. Mai 2012 at 06:38@Cooketteria
Wahrscheinlich ein Schwiegersohn oder so 😉
@Heike
Das ist wirklich fies!
@Sybille
Ich hab erst noch überlegt, ob ich sie zur Vorspeise oder zum Apéro geben soll.
@Christopher
Fondue guckst Du hier:
wildespoulet.blogspot.com/2012/02/kasefondue-fur-heike.html
Ti saluto Ticino
8. Mai 2012 at 11:03Wieder was gelernt über Schwiegermütter 😉
Und die Tuiles probiere ich aus, ich habe ohnehin noch ein viel zu groß gekauftes Stück Parmesan hier rumliegen, das ist schon vom Elsass ins Tessin gereist und muss jetzt endlich mal dem neuen Parmesan Platz machen.
kegala
8. Mai 2012 at 23:38hmmm, jaaa, "diese" Schwiegermutter kenne ich auch sehr gut, habe ich auch schon um sie gekämpft 🙂
Allerdings wusste ich bis heute nicht, dass man diesen Rest so nennt.
Deine Tuiles sehen Klasse aus!
Lieben Gruß
Gaby
Wilde Henne
9. Mai 2012 at 23:41@Tessinerli
Die Tuiles stehen bei mir auf der Apéro-Liste neuerdings ganz oben.
@Gaby
Eigentlich paradox, um eine Schwiegermutter zu kämpfen 😉