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Ein Experiment

Für den Februar ist Hellblau angesagt. Und da das extrem schwierig ist, habe ich gestern in der Küche rumexperimentiert. Um es vornweg zu nehmen, der Versuch ist gescheitert.
Ich hatte im Bioladen wunderbare Malvenblüten gekauft, also so nen Tee. Diese Blüten habe ich in kaltem Wasser angesetzt, aufkochen lassen und dann äbe leider vergessen (Telefon hat geklingelt). Das, was dann noch im Topf war, war ein grasgrüner Matsch. Ich kann froh sein, war da überhaupt noch Flüssigkeit drin. Im letzten Sommer hatte ich nämlich um ein Haar einen Küchenbrand verursacht, als ich einen Topf mit Vollreis (jaja, ich weiss, wer kocht denn Vollreis), ins Jenseits befördert hatte. Der Topfboden hing damals weich runter, als ich den Topf vom Herd riss. Und über dem Vollreis hätte man locker eine Bratwurst grillen können, wunderbare Glut mit weisser Asche überzogen.
Aber nun zurück zu meinem gestrigen Versuch. Also zum zweiten Versuch. Malvenblüten nochmals kalt angesetzt, dann kurz vorm Kochen, Topf vom Herd genommen. Den Sud habe ich kurz ziehen lassen, dann abgeseiht. Das Ergebnis war ein wunderbar blaues Gesöff, wie man auf dem ersten Bild sieht.
Die Hälfte davon habe ich mit Zucker sirupartig eingekocht. Sobald das Zeugs angefangen hat zu kochen, hat sich die Farbe verändert – und wurde grün. So richtig giftgrün (siehe zweites Bild).
Vom blauen Gesöff hatte ich ja noch die Hälfte. Das Glas stand bis heute in der Küche. Vorhin habe ich das dritte Bild gemacht. Ohne zu kochen, ohne irgend überhaupt was daran zu machen, wurde auch diese Flüssigkeit grün, aber anders grün, als die mit dem Zucker.
Jetzt gibt es noch eine Möglichkeit: nämlich einen blauen Sud herzustellen, separat einen Zuckersirup zu kochen, den leicht auskühlen lassen und dann mit dem blauen Sud vermischen. Und hoffen, dass er auch am nächsten Tag noch blau ist.
Eine weitere Möglichkeit ist, das mit den Malvenblüten einfach zu vergessen und was ganz anderes zu kochen. Aber was?

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  • lamiacucina
    3. Februar 2012 at 05:53

    Das Anthocyan der Malven ist sehr empfindlich, das darf man nicht lange kochen, ganz im Unterschied zu jenem des Rotkrauts.

  • Cooketteria
    9. Februar 2012 at 22:00

    Vielleicht funktioniert es ja, wenn du den Malvenauszug kalt ansetzt, mit einer Msp Natron vermischst und dann den schon gekochten Zuckersirup damit färbst. Allerdings habe ich keine Langzeiterfahrungen mit der Farbstabilität gemacht. Meine Versuchsreihen landeten spätestens am dritten Tag im Ausguss.

    Ganz liebe Grüsse und viel Glück beim Experimentieren